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Jump Force

Publisher: Bandai Namco Entertainment
Entwicklerstudio: CriWare
Genre: Action
Sub-Genre: Beat ´em up / Jump-and-Run-Prügler
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 15.02.2019
USK 12

Jump Force   22.02.2019 von LorD Avenger

Das japanische Magazin Shonen Jump ist der Ursprung zahlreicher der erfolgreichsten Mangas des letzten halben Jahrhunderts. Zum 50-jährigen Bestehen erscheint nun eine Feierlichkeit in Videospielform...

 

Story

 

Viel Mühe ist hier nicht hinein geflossen, wie man es auch aus anderen Crossover-Games wie Project X Zone kennt: Portale zwischen der realen und den Manga-Welten der Shonen Jump sind entstanden und im selben Atemzug tauchen auch die Venoms auf, von einer bösen Macht besessene Schurken. Um sich dieser Gefahr entgegenzustellen, verbünden sich die Helden der verschiedenen Welten in der sogenannten Jump Force, retten und rekrutieren weitere Kämpfer für ihre gute Sache. So landet auch der Spieler mit seinem selbst erstellten Protagonisten zwischen Son-Goku und Ruffy, als er in einem Kampf mit Freezer am Times Square von Manhattan lebensgefährlich verletzt wird und mit derselben Macht gerettet werden muss, die auch der Ursprung der Kraft der Venoms ist.

 

Anstatt sich auf eine solide Geschichte zu verlassen, vertraut man lieber darauf, dass das Aufgebot aus 42 spielbaren Charakteren aus 16 verschiedenen Manga-Franchises überzeugend genug sei. Mir selber schlägt das Nerd-Herz höher, wenn ich One Piece, Dragonball und Naruto auf dem Cover vereint sehe, aber auch andere Hochkaräter sowie in Deutschland wahrscheinlich eher unbekannte Serien, die aus dem Shonen Jump-Magazin hervorgingen sind enthalten: Bleach, Black Clover, City Hunter, Dragon Quest, Fist of the North Star, Hunter x Hunter, JoJo’s Bizarre Adventure, My Hero Academia, Rurouni Kenshin, Saint Seiya, Yu-Gi-Oh! sowie Yu Yu Hakusho. Ebenfalls enthalten, wenn auch nicht spielbar, sind Light und Ryuk aus Death Note. Vier Charaktere wurden extra fürs Spiel vom Dragonball-Schöpfer Akira Toriyama entwickelt, zwei davon sind spielbar.

 

Gameplay

 

Geistiger Vorgänger des Spiels ist das 2015 erschienene J-Stars Victory VS+, das sogar 52 Kämpfer aus 32 verschiedenen Franchises zu bieten hatte. Das Konzept warf man aber vom Crossover-Charakter abgesehen gehörig über den Haufen - zum einen läuft man nun nicht mehr mit einem ganzen Team durch ein verhältnismäßig großes Level, in dem mehrere Figuren sich gleichzeitig bekriegen, sondern man bewegt sich erheblich mehr in Richtung eines altbekannten Kampfspiels. Ein Team aus 3 Kämpfern bleibt bestehen, diese laufen nun allerdings strikt nach dem 1 VS 1-Prinzip ab und die Charaktere können lediglich ausgetauscht werden, während sie sich allerdings dieselbe Energieleiste teilen.

 

Der Kampf erscheint zu Beginn noch sehr simpel, verrennt sich allerdings schon innerhalb der ersten Stunde in mehr Funktionen als gut für ein Spiel sein kann: Neben zwei Knöpfen für leichte und schwere Angriffe, die man entweder in Kombos aneinanderketten oder für stärkere Angriffe aufladen kann, gibt es auch noch Tasten zum Blocken, zum Ausweichen, zum Sprinten, zum Aktivieren des Awaken-Modus (der je nach Füllgrad der entsprechenden Leiste auch der vollständige Awaken-Modus sein kann), mit diversen Tastenkombinationen kann man Spezialangriffe ausführen, mit einer anderen Kombination noch den ultimativen Spezialangriff, während weitere Tasten dafür verwendet werden, den Charakter innerhalb des Teams zu wechseln oder ihn lediglich für eine Support-Attacke herbeizurufen. Der Spieler wird mit einer derartig gewaltigen Palette von Tastenkombination und Funktionen zugeworfen, dass es leichter erscheint sämtliche Kombos eines Charakters in Spielen wie Tekken oder Mortal Kombat auswendig zu lernen. Die Kämpfe sind so hektisch und von schnellen Schnitten in unaufhörlich erscheinenen Kombos durchzogen, dass man dem Gegner kaum hinterherkommt, geschweige denn dem schnellen Abrufen der gewünschten Funktion - sofern man diese ohnehin nicht bereits vergessen hat und in der Move-Liste im Pausemenü nachlesen muss.

 

Auch das Wechseln innerhalb des Teams hat lediglich optische Vorteile, da man wahrscheinlich lieber mit seinen Lieblings-Manga-Figuren spielen möchte als mit dem stummen, facettenlosen Hauptcharakter. Spielerisch unterscheiden sie sich nicht wirklich - zwar greift Zorro aus One Piece mit seinen Schwertern an und Piccolo aus Dragonball mit seinen Fäusten, die Kombos und Reichweiten erscheinen aber dennoch identisch und Superangriffe hängen ohnehin von den ausgerüsteten Skills ab und werden geteilt, sodass auch hier nicht wirklich ein Unterschied entsteht. Lediglich wenn man den Awaken-Modus aktiviert, variiert das Erscheinungsbild, da sich einige Charaktere verwandeln - im Ergebnis allerdings bleiben alle auch in dieser Form mehr oder minder identisch.

 

Die zweite Spielwelt neben den übersichtlichen Arenen stellt eine sehr auf den Online-Modus ausgelegte Lobby dar, die gleichzeitig das Hauptquartier der Jump Force ist. Hier tummeln sich andere Spieler und NPCs und streifen durch die viel zu langen und ansonsten leeren Gänge. Im Zentrum finden sich Stationen zum Online-Spielen, sowie Stellen zur Missionsannahme. Des Weiteren finden sich Shops, in denen sich diverse Skills kaufen lassen, mit denen man sein Spielen individualisieren kann. Neue Kleidungsgegenstände individualisieren darüber hinaus auch den Look des Protagonisten.

 

Spielen kann man leider nur den Story-Modus, weshalb das Spiel auch schnell seinen Reiz verliert, wenn man aufgrund des schnell anziehenden Schwierigkeitsgrades das Handtuch werfen muss, da man nicht weiterkommt.

 

Bildergalerie von Jump Force (9 Bilder)

Grafik

 

Die Intro-Sequenz lässt einen nahezu sprachlos zurück, da die Kamerafahrten durch den zerstörten Times Square wirklich grandios aussehen, doch spätestens wenn die virtuelle Linse nahe an den Kampf zwischen Goku und Freezer heranzoomt, muss man stutzen. Die Figuren sehen sehr grob und klumpig aus, wirken wächsern und detailarm, ihre Augen leblos. Entsprechend ist die zweite Begeisterung eines Charaktereditors auch schnell gedämpft, als sich herausstellt, dass auch der eigene Protagonist nicht besser aussieht als die bekannten Helden auf die man kurz darauf trifft. Die in verschiedenen realen Städten wie New York, Paris, Hong Kong oder San Francisco angesetzten Kampfarenen haben einen schönen Look und sind interessant durchzogen von Mischungen aus realer und Manga-Welt, gerade im Vergleich zu J-Stars Victory VS+ allerdings enttäuscht leer und langweilig. Während man im geistigen Vorgänger zumindest noch Umgebungen zerstören konnte, sind Unebenheiten, Gebäude und andere Hindernisse nun lediglich noch im unerreichbaren Hintergrund zu erkennen.



Cover & Bilder © tbd


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

J-Stars Victory VS+ war schon weit davon entfernt ein perfektes Spiel zu sein, aber es hat immerhin noch versucht etwas Eigenes zu sein und den unzähligen geliebten Charakteren darin gerecht zu werden. Jump Force stumpft ab zu einem gewöhnlichen Beat ´em up mit hauchdünnem, lausigem Story-Modus, überladenen Kampf- und Individualisierungsfunktionen, unschönen Charaktermodellen sowie fürchterlichen Ladezeiten, die annähernd 50% der Spielzeit auszumachen scheinen. Ich liebe das Aufeinandertreffen dieser ganzen Kindheits- und Jugendhelden, aber selbst das kann das Spiel leider nicht retten, dass mir als Beat ´em up-Niete bereits im ersten Kapitel aufgrund seines nicht unerheblichen Schwierigkeitsgrades nahezu unüberwindliche Probleme bereitete. Besonders ärgerlich in diesem Fall: Das Spiel bietet lediglich einen Story-Modus und ein frustriertes Nicht-Weiterkommen bewegt einen schnell, es wieder im Regal verschwinden zu lassen...


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positiv negativ
  • Schöne Crossover-Auswahl von spielbaren Charakteren aus der Manga- und Anime-Welt
  • Charakterindividualisierung durch käufliche Kleidung und Skills
  • Dünner, unkreativer Story-Modus
  • Charaktermodelle sehen klumpig und wächsern aus
  • Kampfmodus von Funktionen und Tastenkombinationen überladen
  • Fürchterlich lange und ständige Ladezeiten
  • Keine Spielmodi abgesehen vom Story-Modus (mit Online-Funktion)
  • Kämpfer spielen sich alle weitestgehend identisch





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