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Love

Originaltitel: Love
Genre: Drama • Science-Fiction
Regie: William Eubank
Hauptdarsteller: Gunnar Wright • Corey Richardson
Laufzeit: Ca. 84 Minuten
Label: Splendidfilm
FSK 12

Love   04.05.2012 von Tobi

Im Laufe unseres Daseins fragen wir uns immer wieder, was eigentlich der Sinn des Lebens ist. Die Frage danach, was uns eigentlich wirklich glücklich macht, können wir oft nicht beantworten. Dummerweise will man meistens genau das, was man gerade nicht hat. Dadurch müssen wir uns oft die Frage stellen, was für uns der nächste logische Schritt im Leben ist. Das ist für jeden Menschen eine große Herausforderung, denn Veränderungen im Leben gehen oft mit Ängsten einher. Der Film Love beschäftigt sich indirekt genau mit dieser Thematik. Ein einsamer Mann auf einer Raumstation erfährt die wahre Bedeutung von Einsamkeit am eigenen Leib und bemerkt während dessen, was ihm wirklich am wichtigsten ist …

Der Astronaut Lee Miller, hervorragend gespielt von Gunnar Wright, befindet sich ganz allein auf der Raumstation ISS. Seine Aufgabe ist die Instandhaltung dieser Station, welche für die Weltraumforschung unersetzlich ist. Damit er nicht vor Einsamkeit durchdreht, hält er ständigen Kontakt mit der Bodenstation in Houston. Diese übermittelt ihm eines Tages eine Videoaufzeichnung seines Bruders, der ihm mitteilt, dass er soeben Onkel geworden ist. Plötzlich bricht die Verbindung zwischen der ISS und der Bodenstation ab und Lee ist auf sich allein gestellt. Lediglich eine Videobotschaft des Bodenpersonals erreicht ihn noch. Danach kommt nichts mehr. Nach und nach verfällt Lee seinen Visionen und fängt vor lauter Einsamkeit an, an seinem Verstand zu zweifeln. Dieser Zustand verfolgt ihn einige Jahre, bis er eines Tages ein jahrhundertealtes Tagebuch aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs findet. Darin macht er eine faszinierende Entdeckung!

Der Film Love erinnert Film-Liebhaber sofort an den Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum. Auch Parallelen zum Überraschungshit Moon können gezogen werden, denn auch hier ist ein Mann allein in den Weiten des Universums unterwegs. Diese Vorstellung ist für nahezu jeden von uns total Angst einflößend, denn niemand will in totaler Isolation leben. Schauspieler Gunnar Wright schafft es hier, den Zuschauer genau dieses Gefühl perfekt zu vermitteln. Man kann es sich natürlich kaum vorstellen, dass ein Schauspieler ausreicht, um einen interessanten Film zu machen, aber diverse Vorgänger haben es bereits bewiesen. Oft erfährt der Zuschauer lediglich die Gedanken Lees, aber genau das ist es, was so verdammt gut funktioniert. Diese Art der Inszenierung ist es auch, was ich an den Filmen von Terrence Malick (Der schmale Grat) immer so richtig gut finde.

Der Unterschied ist hier nur, dass Regisseur William Eubank mehrere stilistische Mittel einsetzt, um den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln. Eines der großen Zugpferde von Love ist der Soundtrack, welcher von der US-Band Angels & Airwaves bereitgestellt wurde. Diese melancholische Mischung aus ruhigen Elementen, untermalt mit melodischen Gitarrenriffen, geht sofort ins Ohr und direkt ins Herz. Man fiebert die ganze Zeit mit und ist gespannt, ob Lee es schafft, von der Raumstation zu entkommen oder ob er sich seinem Schicksal hingibt.

Bildergalerie von Love (8 Bilder)

Der Hintergedanke des Filmes ist es, herauszufinden, was wir Menschen überhaupt zum Existieren brauchen. Die Kommunikation mit anderen Menschen ist natürlich eines der wichtigsten Elemente zum Überleben, aber brauchen wir tatsächlich mehr? Ich denke, dass sich jeder Zuschauer in diesem Film wieder finden kann, wenn er sich denn auf dessen ruhige Inszenierung einlässt. Dadurch wird er aber auch nicht jeden Geschmack treffen, denn in den Zeiten von lautem Geknalle und schnellen Schnitten, beschreitet Love ganz andere Wege. Die deutsche Blu-ray wartet dabei mit einem sehr guten Bild auf und auch der Ton und die deutsche Synchronisation lassen die Heimkino-Anlage gut arbeiten. Interessante Interviews, ein Wendecover und ein paar Programm-Trailer runden die Veröffentlichung ab.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Vor ca. 1,5 Jahren habe ich den Film Moon im Flugzeug gesehen. Es war spät in der Nacht und fast alle Passagiere im Flugzeug haben geschlafen. Ich konnte dies nicht, denn dieser Film hat mich wirklich fasziniert. Love geht hier sogar noch einen Schritt weiter, denn er beschäftigt sich nicht nur mit der menschlichen Einsamkeit, sondern auch damit, was wir zum Überleben brauchen. Das hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, da der Mensch als Gewohnheitstier eher Angst vor Veränderungen hat. Die perfekte musikalische Untermalung dieser Szenerie hat genau meinen Geschmack getroffen. Dennoch wird der Film nicht für jeden geeignet sein, da man sich auf die langsamen Bilder einlassen muss. Probiert es aus und schreibt mir, was ihr von dem Film haltet. Von mir bekommt er glatte neun Punkte, denn meinen Nerv hat er getroffen.


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