Risiko: The Walking Dead

Risiko: The Walking Dead

Genre: Brettspiel
Autor: Original Risiko: Albert Lamorisse
Spieleverlag: Winning Moves
Empfohlenes Alter: 13+
Spieldauer: 45-90 Minuten

Risiko: The Walking Dead   25.10.2015 von Panikmike

Mittlerweile gibt es von Winning Moves einige verschiedene Risiko-Varianten, die von der Spielweise jeweils anders sind. Ende November kommt das heiß-erwartete Risiko: Game of Thrones, wir haben uns derweil aber mit dem Ableger von The Walking Dead amüsiert…

 

Das Spielbrett, das Material und die Vorbereitung

 

Wie üblich ist auch hier das Spielbrett schön groß, sodass man einen etwas größeren Tisch dafür benötigt. Ausgeklappt hat es die Maße 76x50cm. Getreu dem Motto The Walking Dead wurde es dementsprechend entworfen und sieht komplett anders aus, als das herkömmliche Spielbrett von Risiko. Es gibt es sechs Zonen mit insgesamt 32 Spielfelder, welche von den Beißern oder den Spielern besetzt werden können. Die Spielfelder haben allesamt Namen, die Fans von der Serie oder den Comics her kennen. So gibt es zum Beispiel das Woodbury Zentrum, das Gefängnis, ein Waffenlager und sogar die Grundschule. Die Felder selbst sind leider sehr schlicht gestaltet, sodass es lediglich pro Zone ein Schwarz-Weiß-Bild gibt. In meinen Augen wurde hier Potenzial verschenkt, hätte man das Spielbrett doch ähnlich wie bei Monopoly: The Walking Dead gestalten können – aber vielleicht war genau auch das der Grund von Winning Moves, es anders aussehen zu lassen.

 

Die Materialien sind wie gewohnt von guter Qualität. Die verschiedenen Karten sind schön gestaltet und wurden auf einen stabilen Karton gedruckt. Die Figuren gibt es in fünf verschiedenen Farben (vier Spieler-Spielfigurensets und ein Zombie-Spielfigurenset), doch leider sind diese nicht so schön geworden, wie zum Beispiel bei Risiko: Halo Legendary Edition. Die Figuren sehen lieblos aus und teilweise waren sie ein wenig verbogen – was zur Folge hat, dass man besonders gut aufpassen muss. Immerhin sehen die LKWs gut aus, doch davon sind auf dem Spielbrett normalerweise nicht so viel zu sehen. 5er oder gar 10er Gruppierungen gibt es hier nicht, was auch ein wenig schade ist. Die Vorbereitung geht ähnlich wie bei dem normalen Risiko von statten, die Karten werden gemischt und platziert, das Spielbrett wird mit Figuren vollgestellt und schon kann es losgehen.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung erstreckt sich auf 18 Din A4-Seiten, wobei es nicht so viel zu lesen gibt. Zum einen werden zwei verschiedene Varianten beschrieben, zum anderen gibt es viele Bilder und Beispiele.  Im Vergleich zum normalen Risiko gibt es hier nur ein paar Sonderregeln. Diese muss man aufmerksam lesen, denn die sie sind sehr wichtig. So hat man im Kampf zum Beispiel automatisch einen Bonus von +1 auf das Würfelergebnis, wenn ein Spieler gegen die Beißer kämpft. Ebenso gibt es zwei neue Objekte (Handgranate und Wachturm), die den Spielern im Kampf sehr behilflich sein können. Neben den normalen Gebietskarten gibt es auch Ereigniskarten, welche den Spielern Vor- aber auch Nachteile bringen. So kann es zum Beispiel passieren, dass Armeen in einer Zone sterben, Zombies in ein Gebiet einfallen oder aber der Spieler einen Würfelbonus bekommt.

 

Das Spielziel

 

Risiko: The Walking Dead hat zwei verschiedene Spielmodi. Beim „Überleben“ kämpfen 2-4 Spieler gegen die Untoten oder auch untereinander, nur um nach dem „Overrun“ (eine spezielle Karte, die irgendwann gezogen wird und das Spiel beendet) am Leben zu bleiben. Der Spieler mit den meisten Punkten, welche sich aus den besetzten Gebieten, den strategischen Standorten, dem Zonen-Boni und den Munitionskisten zusammensetzt, hat das Spiel letztendlich gewonnen. Dennoch ist es schön, dass alle Spieler die Zombieapokalypse überlebt haben. In „Eroberung“ spielen 3-5 Spieler (inklusive Beißer) gegeneinander und nur einer kann siegen. Es wird wie beim klassischen Risiko gespielt, also auch ohne Ereigniskarten, Handgranaten oder Wachtürmen.

 

Der Spielablauf

 

Ähnlich wie bei den anderen Risiko-Arten geht es auch hier um die Vernichtung anderer Armeen und quasi um die Weltherrschaft. Im Walking Dead Universum sieht das allerdings ein wenig anders aus. Entweder man spielt jeder gegen jeden und hält sich quasi an die Regeln des normalen Spiels, oder aber man spielt Mensch gegen Zombies. Hier gibt es einige Sonderregeln, die ich im folgenden Text ein wenig erläutern möchte:

 

Bevor der Spieler loslegt, gibt es Beißer-Outbreaks - eine Verstärkung der Zombies in verschiedenen Gebieten. Am Anfang wird nur eine Gebiets-Karten gezogen und ein Beißer darauf gestellt, in Runde vier zum Beispiel werden schon drei Zombies auf jeweils vier Gebieten verteilt. Je weiter man im Spiel daher ist, umso schlimmer wird die Apokalypse und umso schwerer wird das Spiel. 

 

Ereigniskarte ziehen und Verstärkung verteilen

Der Spieler bekommt gemäß den normalen Risiko-Regeln ebenso für drei besetzte Gebiete eine zusätzliche Armee, mindestens jedoch drei Armeen – egal wie wenige Gebiete man hat. Vor dem Angriff werden diese dann auf dem Spielbrett verteilt, dazu muss aber mindestens eine eigene Armee auf diesem Gebiet stehen.

 

Zusätzlich gibt es Ereigniskarten, die vor jeder Verstärkung gezogen werden und ausgeführt werden müssen. Es kann sich auf das Spielgeschehen positiv, aber auch negativ für alle Spieler auswirken, es gibt dadurch eine unbekannte Zufallskomponente. So gibt es Belohnungen, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht wird oder aber ein Kampf zwischen Menschen und Beißern wird entfacht.

 

Angreifen

Der Angriff ist fast mit den Originalregeln identisch. Der Spieler bestimmt ein Gebiet, welches er angreifen möchte und schon kann die Würfelei losgehen. Wichtig dabei ist jedoch, dass sein eigenes Gebiet an dem Angriffsgebiet angrenzt und dass dort mindestens zwei Armeen stehen. Eine davon muss nämlich zur Verteidigung im eigenen Gebiet bleiben. Es empfiehlt sich also nur anzugreifen, wenn mindestens drei oder mehr Menschen im Territorium stehen. Der Angreifer wirft dann die roten Würfel (z.B. zwei Angreifer = zwei Würfel – maximal jedoch Drei!) und lässt sie auf dem Tisch liegen. Nun ist der Verteidiger dran. Wenn gegen die Beißer gekämpft wird, so übernimmt der rechte Spieler dessen Part. Er würfelt mit den schwarzen Würfeln pro Verteidiger – jedoch mit maximal Zwei! Es werden dann immer nur die höchsten Zahlen miteinander verglichen und die dementsprechenden Verlierer vom Brett genommen. Anders als beim herkömmlichen Risiko gibt es hier aber eine Sonderregel. Wird ein Mensch besiegt, so gibt es eine 50% Chance, dass dieser wieder als Beißer erscheint und zur gegnerischen Armee gestellt wird. Es wird gewürfelt und mit einer 1, 2 oder 3 war die Verwandlung erfolgreich. Eines darf man jedoch nicht vergessen, dass man im Kampf gegen die Beißer immer einen Vorteil von +1 auf sein Würfelergebnis hat. Die Angriffe gehen solange von statten, bis der Spieler entweder keine Armeen oder aber keine Lust mehr hat. Wurde mindestens ein Gebiet erobert, so gibt es als Belohnung eine Munitionskiste, die später dann in Armeen umgewandelt werden kann.

 

Hier gibt es aber noch zwei zusätzliche Sonderregeln. Zum einen kann der Spieler während des Spiels eine Handgranate bekommen, die im Kampf gegen die Beißer einen Vorteil bringt. Zum anderen gibt es im gesamten Spiel bis zu drei Türme (je nach Ereigniskarten), die den Menschen ebenso einen Vorteil im Kampf bringen. Die Türme sind aber fest in einem Gebiet verankert und helfen den Spieler nur dort.

 

Einen Zug beenden

Nach dem Angriff hat der Spieler noch die Möglichkeit eine Verlagerung der Überlebenden vorzunehmen. Man darf beliebig viele Überlebende in ein angrenzendes Gebiet verlagern, einer jedoch muss auf dem Startfeld zur Verteidigung bleiben.

 

Waren alle Spieler an der Reihe so wird der Outbreak-Marker verschoben und die nächsten Zombies erobern das Spielbrett. Getreu den Regeln geht das Spiel so lange, bis entweder alle vernichtet sind und nur ein Spieler übrig bleibt, oder aber bis die Overrun-Karte gezogen wurde. Die Runde wird dann noch komplett zu Ende gespielt und der Spieler mit den meisten Gebieten, kontrollierten Orten und Boni gewinnt den Überlebenskampf. Mögen die Waffen mit Euch sein…

 

Bildergalerie von Risiko: The Walking Dead (12 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Spielplan
  • 5 Anführerkarten mit verschiedenen Fähigkeiten
  • 32 Gebietskarten
  • 28 Ereigniskarten
  • 4 Spielfiguren-Sets Überlebende
  • 1 Spielfiguren-Set Beißer
  • 30 Munitionskisten-Marker
  • 3 Wachturm-Marker
  • 4 Granaten-Marker
  • 1 Outbreak-Marker
  • 5 Würfel (Schwarz und Rot)
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © Cover: Winning Moves Deutschland GmbH, Teaserbild und Bilder im Artikel: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Risiko ist einfach ein sehr gutes und strategisches Spiel, welches es mittlerweile dank Hasbro und Winning Moves in vielen Varianten gibt. Als The Walking Dead Fan war diese Variation für mich natürlich besonders interessant, vor allem war ich aber neugierig, welche Sonderregeln sich die Entwickler einfallen haben lassen. Alleine die Idee, dass besiegte Menschen zu Beißern werden können ist grandios, dennoch fehlt mir der gewisse Pfiff. Zum einen gibt es keinen Spielmodus Mensch gegen Zombies, andererseits ist die Macht der Menschen mit +1 auf das Würfelergebnis einfach zu mächtig, sodass die Beißer oftmals keine Chance haben. Wer ein wenig an den Regeln feilt und sich ein etwas schwierigeres Spiel einfallen lässt, der bekommt eine gute Herausforderung und ein richtig gutes Risiko. Auch wenn ich Risiko: The Walking Dead gut finde, so ist meiner Meinung nach Risiko: Halo Legendary Edition einen Tick besser – dennoch für Fans ein Pflichtprogramm!


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