Sharknado
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BEWERTUNG |
15.01.2014 von ZahnfeeIhr kennt sicher alle den Film Twister (Guck mal, da fliegt ‘ne Kuh!) und habt vermutlich auch alle den Kultklassiker um Captain Brody und den Weissen Hai gesehen. Was passiert, wenn sich diese beiden Filme vereinen? Richtig! Ein Sharknado tobt durch die USA. Geht in Deckung, Leute!
Vor der Küste Mexikos braut sich ein Jahrhundert-Tornado zusammen, der so gewaltig ist, dass er die Meeresbewohner mit sich reißt. Um genau zu sein eigentlich nur die Haie, und die räumen zu Beginn des Films erst einmal einen Fischkutter leer, auf dem ein zwielichtiger Skipper noch sehr viel zwielichtigere Geschäfte mit einem Chinesen macht, der tonnenweise und natürlich völlig illegal Haifischflossen kaufen möchte. Der Supersturm samt Inhalt bahnt sich seinen Weg zur Küste Kaliforniens, wo wir unseren Protagonisten treffen.
Fin Shepard betreibt eine gut gehende Strandbar am Santa Monica Pier und nutzt seine freie Zeit, um die Mädels am Strand mit seinen Surfkünsten zu beeindrucken, während sein bester Kumpel Baz ihm auf dem Jet Ski Gesellschaft leistet. Als die ersten Ausläufer des Tornados am Horizont sichtbar werden, treibt es auch schon die ersten Haie an den Strand ins flache Wasser. Da es noch heller Tag ist, halten sich entsprechend viele Menschen am Strand auf, und der Tisch ist für die mordlustigen Biester so reich gedeckt, dass sie sich nicht zweimal bitten lassen.
Als der Tornado immer näher kommt und schließlich Fins Bar fast zerstört hat, beschließt er seine zickige Ex-Frau zu warnen. Die fertigt ihn brüsk am Telefon ab, doch da hat sie die Rechnung ohne Fin gemacht. Der packt flugs seinen besten Kumpel, seine Kellnerin und seinen Stammgast ins Auto und macht sich auf nach Beverly Hills, um Ex-Frau und Kinder vor dem bösen Tornado mit seinem tödlichen Inhalt zu retten. Wie es sich für einen guten Trash-Film gehört werden ihm dabei allerdings ordentlich viele Steine in den Weg gelegt, und unsere Darsteller erwartet eine wahre Odyssee auf dem Weg zu Fins Familie und der Suche nach einem sicheren Versteck. Dass dabei auch noch reichlich Kunstblut fließt, dürfte wohl auf der Hand liegen, schließlich haben wir es hier mit einem Sharknado zu tun!
Sharknado war der Überraschungserfolg des letzten Jahres und ist ein Paradebeispiel dafür, wie gut Social Media funktioniert. Ursprünglich war er als Fernsehfilm gedacht, dem keine große Bedeutung beigemessen wurde. Doch einige Zuschauer fanden den Film wohl so kultig-schlecht, dass sie ihre begeisterte Meinung per Twitter und Facebook in die Welt verkündeten und somit einen regelrechten Hype auslösten. Der deutsche Fernsehsender Tele 5 ließ sich in der Folge von den künftigen Sharknado-Fans auch nicht allzu lange bitten, und sicherte sich die Rechte, um den Film schließlich am 10. Januar im Rahmen ihres “SchleFaZ” (Schlechteste Filme aller Zeiten)-Formats auszustrahlen.
Sind wir mal ehrlich: dieser “Twister meets Der Weiße Hai”-Hybrid wird seinem trashigen Inhalt mehr als nur gerecht. Er wirft geradezu gnadenlos alle Gesetze der Biologie und Physik über den Haufen und hat so viele Kontinuitätsfehler, dass ich den Überblick verloren habe. Ihr wollt ein paar Beispiele? Aber gerne doch!
Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass der Tornado ziemlich viel Regen mit sich bringt. Zumindest an den meisten Stellen im Film, es gibt aber auch zahlreiche Einstellungen, in denen die Darsteller sich höchstens einmal im Nieselregen befinden. Wenn unser Trüppchen dazu genötigt wird, mal aus dem Auto auszusteigen, um einen Hund oder eine Schulklasse zu retten, während im Hintergrund die Straße überschwemmt wird und die Haie dort schon im Dutzend schwimmen, steigen alle wieder patschnass ins Gefährt ein - nur um eine Einstellung später schon wieder fast perfekt trockene Haare zu haben. Dann ist da Fins Sohn, der gerade erst angefangen hat Flugstunden zu nehmen. Aber natürlich traut er es sich zu, mit einem Helikopter bis fast in den Tornado zu fliegen und kann den Vogel anschließend auch noch heil landen, als der Rotor den Geist aufgibt. Bravo, Matt! Dazu kommen noch ein explodierender Swimming Pool und die physikalische Unmöglichkeit, einen Tornado allein durch das entzünden einer Propangasflasche in Wohlgefallen aufzulösen. Die Liste ließe sich noch unendlich weiter fortsetzen, aber ich will Euch ja schließlich nicht alles verraten.
Besonderes Augenmerk ist auch auf die absolut unterirdische schauspielerische Leistung aller beteiligten Darsteller zu richten. Allen voran die abgehalfterte und stark gealterte “The Big Lebowski Blowjob Bunny” Tara Reid und Ian “90210 Kräusellöckchen” Ziering, die mit ihren Performances hier den Trash-Faktor noch einmal exponentiell in die Höhe treiben. Macht aber nichts, genau so soll es ja auch sein. Eins kann ich Euch auf jeden Fall jetzt schon versprechen, auch wenn die Handlung völlig absurd und die technische Realisierung ein glatter Witz ist, Langweile kommt bei Sharknado keine auf. Und das ist letzten Endes auch ein Kriterium für einen guten Film. Was mich betrifft: Teil 2 kann kommen. Und er wird kommen ... Das Fazit von: Zahnfee
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