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Ultra Street Fighter IV

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Capcom
Genre: Beat'em-Up
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 08.08.2014
USK 12

Ultra Street Fighter IV   27.09.2014 von GloansBunny

Im wahren Leben ist unsere Redakteurin GloansBunny total harmoniebedürftig, doch für die Sofahelden lässt sie auch mal die Fäuste fliegen. Heute einmal im Prügelspiel Ultra Street Fighter  IV ...

 

Neben Resident Evil ist Capcom besonders auch für die Street Fighter-Reihe bekannt. Seit dem ersten Teil von 1987, der damals auf dem C64, DOS und dem Amiga 500 erschienen ist, gilt der Name als das Vorzeigegame im Beat 'em-Up-Genre und die Namen Ryu, Ken und Zangief haben längst Kultstatus. Street Fighter II (1991) und Street Fighter IV (2008) sind hierbei die beliebtesten Titel der Fans und auch heute noch in gut sortierten Arcadehallen und Spieleregalen zu finden. So ist es wenig verwunderlich, dass das Street Fighter-Imperium um das ein oder andere Franchise erweitert wird. Ultra Street Fighter IV ist nun die insgesamt dritte Auflage des originalen vierten Teils und erweitert das 2010 veröffentlichte Super Street Fighter IV nun um ein paar Kleinigkeiten. Welche das genau sind verraten wir weiter unten im Text, doch zunächst widmen wir uns den Grundpfeilern des Spieles ...

 

Steuerung und Sound: mit Schwamm in der Hand und einem Ohrwurm im Ohr gibts ordentlich was auf die Zwölf
 
Das Controllerlayout des legendären Beat 'em-Ups ist für Kenner des Genres altbekannt. Mit dem Digikreuz oder wahlweise dem Analogstick werden sowohl die Bewegungsrichtung des Charakters als auch die Initiierung spezieller Komboangriffe dirigiert. Auf den Aktionstasten befinden sich hohe und tiefe Tritte und Schläge, die sich mit etwas Timing und Feingefühl zu gewaltigen Spezialattacken vereinen lassen. Leider erweist sich die Steuerung auf dem Xbox 360-Controller als etwas schwammig, weshalb Profis auch gerne nicht nur des Retrofaktors wegen auf die in mehreren Varianten erhältlichen Arcade-Sticks zurückgreifen. Insgesamt reagiert die Steuerung allerdings recht präzise, wenngleich bei den extrem starken Angriffen auch nur ein recht kleines Zeitfenster zur Verfügung steht. Übung macht hier also den Prügel-Meister!
 
Beim Thema Sound liefert Ultra Street Fighter IV gewohnt solide Qualität. Die rockig-treibenden Beats der asiatisch angehauchten Hintergrundmusik lassen das gute, alte Arcade-Feeling wieder aufkommen und auch die Vertonung der Figuren weckt wohlige Erinnerungen. Wenn Ryu und Ken ihr brachiales "Hadouken!!!" durch die Boxen schmettern und die blaue Energiekugel kurz darauf zischend auf den Gegner prallt, ist die akustische Street Fighter-Atmosphäre schließlich perfekt. Toll, wie glasklar und wuchtig die Kampfgeräusche nach Jahren noch immer sind!
 
Grafik, Gameplay und Umfang: im modischen Gewand geht's ganz klassisch auf erweiterte Pfade ...

Optisch glänzt Ultra Street Fighter IV wieder mit dem altbekannten Comic-/Cellshading-Look. Die quietschbunten Charaktere strotzen vor Details und auch die liebevoll gezeichneten Kulissen wissen zu überzeugen. Die Kampfanimationen wurden verfeinert und wirken nun noch fließender und lebendiger als zuvor. Ultra Street Fighter IV vereint gekonnt 2D- und 3D-Elemente mit hübschen visuellen Effekten und prächtiger Prügel-Atmosphäre, auch wenn die Engine schon ein wenig angestaubt ist.
 

Bildergalerie von Ultra Street Fighter IV (15 Bilder)

Das Gameplay ist das eines reinen Beat 'em-Ups und grenzt an Perfektion. Die Vielfältigkeit an einzusetzenden Manövern ist typisch Street Fighter: umfangreich, unbarmherzig, abwechslungsreich. Während schwache Angriffs- und Defensivaktionen einfach und geschmeidig mit wenigen Tastendrücken von der Hand gehen, benötigen die mächtigen Ultra-Moves schon einiges an Timing, aufgeladenen Energiebalken  und Übung. Die mitunter komplexen Tastenkombinationen im Schlaf zu beherrschen ist das A und O auf dem Weg zum Champion. Der in Ultra Street Fighter IV erstmals integrierte "Ultra W Double"-Move beispielsweise verbindet zwei der den Charakteren zur Verfügung stehenden Ultra Moves. Auch der neue Delayed Wake-Up bringt etwas taktische Finesse ins Spiel, erlaubt er doch nach einem Niederschlag das Verzögern gegnerischer Angriffe. Besonders Profis werden den Red Focus lieben: per Knopfdruck darf der Spieler die beiden Super Combo-Balken leeren, um deren Energie in eine Art Superrüstung zu verwandeln. Diese blockt sogar mächtige Kombo-Angriffe ab und schützt den eigenen Charakter, gegen Würfe und spezialisierte Focus-Brecher allerdings ist auch sie nutzlos. Die KI der Computergegner ist ausgereift und lässt sich selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad nicht kampflos vermöbeln. Neulinge und Gelegenheitsspieler sind in den unteren der acht Schwierigkeitsgrade gut aufgehoben, während auch Profis auf dem höchsten Grad ziemlich viel Prügel kassieren werden. Gerade Fights gegen starke Gegner wie Hugo oder Zangief sind kein Zuckerschlecken. Auch wenn in Ultra Street Fighter IV das Balancing im Schwierigkeitsgrad und in der Kraftverteilung/ Übermächtigkeit einzelner Charaktere spürbar überarbeitet und angepasst wurde, ist die Prügelorgie aus dem Hause Capcom alles andere als simpel. Trotz mangelndem Storyumfang und langen Ladezeiten hat sich dieser Teil das Prädikat "Street Fighter" redlich verdient.
 
Ultra Street Fighter IV liefert alle 39 Charaktere aus dem ursprünglichen vierten Teil und erweitert diese um fünf weitere Kämpfer samt unzähliger Kostüme. Neben den neuen, aber altbekannten Figuren Rolento, Elena, Poison und dem Riesen Hugo steht auch erstmals Decapre zur Auswahl. Die Fünf spielen sich ebenso unterschiedlich wie die anderen Fighter des Kaders und variieren deutlich in Tempo, Reichweite und Spezialattacken. Während Elena mit ihrer großen, schnellen  Angriffsreichweite und dem Heilungsmove gerade Neulingen den Einstieg in das Street Fighter-Universum ebnen kann, spricht der langsame, aber unheimlich mächtige Hugo mit seinem taktisch anspruchsvollen Kampfstil primär Beat 'em-Up-Veteranen an.
 
Wirklich viele Neuerungen gibt es in Ultra Street Fighter IV nicht zu entdecken. Zwar wurde der Tag-Team-Modus mit bis zu drei Kämpfern überarbeitet und präsentiert sich nun mit einem einzigen Energiebalken, der zwischen den Charakteren weiter gereicht wird, doch das dürfte nur Kennern der Serie auffallen. Lediglich der Online-Trainingsmodus für zwei Spieler ist wirklich neu, ansonsten lohnt sich Ultra Street Fighter IV auf den Lorbeeren der Vorgängermodell aus. Die beliebten, aber etwas aus der Mode gekommenen Bonus-Stages, bei denen innerhalb eines Zeitlimits die Karosserie eines Autos oder Fässer zerdeppert werden wollen, halten ebenso wieder Einzug in Ultra Street Fighter IV wie die zahllosen Spielmodi der Super Street Fighter IV-Version. Singleplayer stürzen sich auf die bekannten Arcade-, Herausforderungs-, und Trainingsmodi, während Mehrspielerfreunde auf das große Repertoire an Online-Modi zurückgreifen dürfen. Teamfights von 2 vs. 2 bis 4 vs. 4, endlose Arcade-Matches und alle anderen DLCs der Vierer-Serie sind ebenso auf der Disk enthalten wie die (leider viel zu wenig vorhandenen) Offline-Multiplayer-Matches auf einer Konsole. Der Umfang an spielbaren Modi ist gewohnt großartig, aber eben auch altbekannt. Sechs neue Kulissen wie etwa der Pitstop 109 oder der Comic Elevator runden das übersichtlich geschnürte Ultra Street Fighter IV-Paket schlussendlich ab.

Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Die Marke Street Fighter dürfte wohl jedem Zocker ein Begriff sein. Der Kultstatus des Vorzeige-Beat 'em-Ups ist seit Jahren ungebrochen und wird in regelmäßigen Abständen mit Präfixen wie "Ultra" oder "Super" ausgestattet und erweitert. Trotz langen Ladezeiten und einer übersichtlichen Zahl an Ingame-Erweiterungen wie sechs neuen Arenen und Onlinemodi  ist auch Ultra Street Fighter IV alles andere als ein Schaumschläger. Dynamische Kämpfe, unzählige Kombos und eine herrlich geschmeidige Steuerung ergeben DAS Prügelspiel der modernen Konsolengeneration. Fünf "neue" Kämpfer, acht gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade und viele Single- und Multiplayermodi sorgen für Abwechslung, wenngleich sie Besitzern der normalen Street Fighter IV-Version zu wenig Neues bieten, als dass sich ein Kauf lohnt. Beat 'em-Up-Veterane und Genrefans ohne Street Fighter IV im Regal dürfen getrost zugreifen, allen anderen warten auf Street Fighter V, welches dann hoffentlich mit echten Neuerungen und Innovationen glänzen kann!


Die letzten Artikel der Redakteurin:


positiv negativ
  • 44 verschiedene Kämpfer mit diversen Kostümen
  • Sechs neue Arenen und fünf "neue" Charaktere
  • Alle DLCs der SF-4-Reihe enthalten
  • Neue Spielmodi (zB Tag Team für bis zu drei Fighter)
  • Gameplay und Balancing wurde überarbeitet
  • Gewohnte Street Fighter-Atmosphäre
  • Schöne Soundkulisse und hübsche 2D-3D-Grafik
  • Acht Schwierigkeitsgrade
  • Lange Ladezeiten
  • Für Besitzer von Super Street Fighter IV zu wenig Neues
  • Viele Multiplayermodi nur online spielbar
  • Digipadsteuerung etwas schwammig





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