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Arlington Road
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BEWERTUNG |
05.08.2013 von BenjiEin wenig paranoid gibt sich Michael Faraday, als er seine neuen Nachbarn kennenlernt. Kleinigkeiten wecken bei ihm bereits das Misstrauen, sodass seine Freundin über seine immer intensiveren Nachforschungen nur den Kopf schütteln kann. Doch schon bald ergeben sich immer mehr Ungereimtheiten in der Geschichte des sonst so friedlich erscheinenden „Freund“ von nebenan. Leben etwa doch Terroristen in der Arlington Road?
Für Michael Faraday (Jeff Bridges) ging eigentlich ein normaler Arbeitstag zu Ende. Wie immer bog er mit seinem Auto in die Arlington Road ein. Der Straße, in der er die letzten Jahre lebte. Normalerweise war hier nie besonders viel los. Die Nachbarn vertrauten sich und luden sich gegenseitig zu Grillfesten ein. Fremde wurden freundlich begrüßt, und wie man es eben aus den vielen amerikanischen Vorstädten kennt, half jeder
An diesem Nachmittag sollte sich all das ändern. Als Faraday dieses Mal in die Straße bog, bemerkte er einen Jungen auf der Straße, dessen Hand schwerste Verletzungen aufwies. Michael brachte ihn sofort ins Krankenhaus und wenige Stunden später lernte er dessen Eltern kennen. Familie Lang lebte zwar bereits einige Tage in ihrem neuen Haus, aber für den Geschichtsprofessor Faraday fehlte stets die Zeit, sich seinen neuen Nachbarn vorzustellen. Umso froher war er, dass er dem neuen Jungen in der Straße so gut helfen konnte. Merkwürdig war an der Begegnung mit dessen Vater Oliver (Tim Robbins) nur eine Sache: Dessen Geschichten über seinen neuen Beruf schienen einige Ungereimtheiten aufzuweisen.
Und so begann Michael Faraday mit den Nachforschungen. Getrieben von der Vorstellung und der Angst, sein direkter Nachbar könnte zu den Menschen gehören, die ihn seit dem Tod seiner Frau so sehr beschäftigen: Terroristen.
Arlington Road gehört zu den großen Filmen, die das amerikanische Kino in den 90ern hervorgebracht hat. Zwei Jahre vor dem großen Anschlag auf das World Trade Center in New York, zeigte der Film bereits mit gekonnter Präzision auf, wie die freiheitsliebende Seele Amerikas wirklich aussieht. Getrieben von der puren Paranoia durch den Verlust seiner Frau, verfällt Protagonist Michael Faraday in einen Wahn um die Wahrheit. Er wühlt in der Vergangenheit seines neuen Nachbarn und missachtet mit perfider Perfektion jeden guten Ton um Datenschutz und Privatleben. Mit jedem Fund wird Faraday weiter angetrieben.
Interessant wird die Geschichte, wenn sich Faradays Befürchtungen langsam manifestieren. Schnell erkennt man als Zuschauer, dass hier zwei Extreme aufeinanderprallen. Der sicherheitsliebende Konservative gegen den freiheitsvernarrten Linksliberalen. Beide Richtungen in ihren Extremen scheinen zum Bruch der sonst friedlichen Atmosphäre in der Arlington Road beizutragen. Und so wird dieser Thriller aus dem Jahre 1999 zum entlarvenden Spiegel des modernen Amerika, wo paranoide Sicherheitsfanatiker und fanatische Extremisten in ihrem Eifer um die vermeintliche Wahrheit der Allgemeinheit jeglichen Frieden nehmen.
Mittlerweile ist dieser Klassiker auf Blu-Ray zu haben. Die Bildqualität kann sich sehen lassen. Trotz seiner mittlerweile fast 15 Jahren präsentiert sich Arlington Road auf diesem Release von der Qualität vergleichbar mit aktuellen Blockbustern. Wer also diesen Klassiker noch nicht in seiner Sammlung hat, sollte direkt zugreifen. Das Fazit von: Benji
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