Hellboy - Call of Darkness
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BEWERTUNG |
18.08.2019 von DiaboliViele Jahre mussten Fans von Guillermo Del Toro´s Monster-Spektakel Hellboy ausharren, um am Ende doch enttäuscht zu werden: Es wird keinen Abschluss der Reihe geben, die Trilogie wird nicht vollendet. Stattdessen entschied man sich für einen kompletten Reboot, und mit Neil Marshall als Regisseur hat man sich einen Profi in Sachen Genrekost ausgesucht. Ob er es schafft, Hellboy aus der Filmhölle zu befreien und dem Fantasy-Actioner neues Leben einzuhauchen? Wenn man den Kinoeinnahmen glaubt, heißt die Antwort: NEIN! Warum das so ist, erfahrt ihr bei uns...
Inhalt:
Nachdem König Arthur die Zerstückelung der bösen Hexe Nimue befohlen hat, machen wir einen Zeitsprung und befinden uns nicht mehr im Mittelalter, sondern im Jetzt: Hellboy, der als Agent fürs Grobe für die schattenhafte Organisation B.P.R.D. unter der Leitung seines Ziehvaters arbeitet, wird für einen Einsatz nach Mexico geschickt, welcher aber mächtig schiefgeht und den steinfäustigen Dämon gebrochen zurücklässt. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, denn die totgeglaubte Hexe Nimue sammelt ihre Energie, um zur "Blood Queen" zu werden: mit dieser Macht will sie die Erde unterjochen und Chaos und Zerstörung über die Welt bringen. Dazu muss sie jedoch alle ihre Körperteile ausfindig machen, die an verschiedenen Orten in England vergraben wurden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn nun muss Hellboy mit Hilfe eines kleinen Teams versuchen, vor ihr an diesen Orten zu sein: keine leichte Aufgabe, stellen sich ihnen doch Formwandler, Trolle und andere Monster in den Weg...
Was sich auf den ersten Blick wie eine irrwitzige Achterbahnfahrt anhört, entpuppt sich leider ziemlich schnell als eine lahme Mischung aus Deadpool und Doomsday. Klingt auch logisch, denn letzterer entstand ebenfalls unter der Regie von Marshall und leidet unter denselben Problemen: uncharismatische Figuren, durchwachsenes CGI und einem Drehbuch mit mehr Löchern als ein Schweizer Käse. Und wo der superfreche Ryan Reynolds als Deadpool mit Charme und Spaß an der Freude Kalauer, One-Liner und krasse Gewalt wunderbar miteinander verbinden konnte, versagt Marshall hier leider auch auf ganzer Ebene. Die Witze zünden selten bis gar nicht, die Story springt ständig in diverse Zeitebenen und zeigt uns Dinge, wie wir als Zuschauer bereits kennen und somit den Film unnötig in die Länge ziehen. Auch die Figuren sind uninteressante Egomanen, die nur Exposition ausspucken und von einem Drehort zum anderen hüpfen. Es entsteht kein natürlicher Fluss der Geschehnisse, sondern alles passiert nur, weil es so geschrieben wurde und der Film vorankommen muss.
Wo man aber ein großes Lob aussprechen muss, sind die Masken, Prothesen und Kostüme der unzähligen Figuren! Das Design der (Haupt)-Figuren ist hervorragend Gelungen, und man findet an den vielen Kreaturen feine Details und Liebe zum Detail. Auch wenn die computergenerierten Effekte an manchen Stellen doch ziemlich offensichtlich unfertig wirken, so findet sich doch wenigstens hier ein Pluspunkt, der hervorzuheben ist.
Details der Blu-ray:
Wo der Film inhaltlich versagt, kann Universum Film mit einer Klasse ausgestatteten Blu-ray punkten. Das Bild hat einen angemessenen Look und wirkt nicht digital reingewaschen. Details sind auch in den vielen Nachtaufnahmen zu erkennen, der Schwarzwert ist sehr gut, Bildrauschen fällt fast nicht auf und auch die Farben wirken, sofern der Film es zulässt, sehr natürlich und kräftig. Besonders beim Ton muss man Loben, denn er liegt nicht nur im englischen Original, sondern auch in der synchronisierten Version auf Deutsch in knalligem und aggressivem Dolby Atmos vor. Aus den Lautsprechern kracht entweder Rockmusik oder animalisches Monstergegröle dringt durchs Wohnzimmer. Super! Auch die Extras sind sehr interessant, besonders das toll aufgearbeitete Making Of "Hellboy Reborn" lässt keine Fragen offen. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: Diaboli
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