Remember me - Lebe den Augenblick
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BEWERTUNG |
13.09.2010 von Diaboli
Der Film beginnt mit einem Schlag in die Magengrube: Wir schreiben das Jahr 1991, eine junge Frau steht mit ihrer kleinen Tochter auf dem nächtlichen Bahnsteig, als sie von 2 jugendlichen Rowdy´s überfallen wird. Sie gehorcht auch brav und gibt ohne widerworte Tasche und Bargeld her, die beide Täter flüchten in den Zug. Als die Frau jedoch einem der beiden in die Augen schaut, fürchtet dieser schlimmes und erschiesst die Frau - vor den Augen ihrer entsetzten Tochter! Einer der Polizisten, die sofort zum Tatort eilen, entpuppt sich dann als Ehemann des Opfers, und somit auch als Vater der kleinen Ally.
Einige Jahre später: Der Student Tyler Hawkins (Robert Pattinson) wohnt mit seinem Kumpel in einer runtergekommenen Bude irgendwo in New York, arbeitet nebenbei in einer Buchhandlung und macht ansonsten nicht viel. Introvertiert und voller Schmerz geht er seit dem Selbstmord seines älteren Bruders durchs Leben und hat sich von seinem Vater Charles (Pierce Brosnan) weitestgehend entfernt, da er sich von ihm alleingelassen fühlt. Finanziell sorgt der Geschäftsmann zwar für seine Ex-Frau und die Kinder, emotional aber ist er distanziert und kalt. Auch Tylers kleine Schwester Caroline fühlt sich vom Vater gehasst und ist lieber bei ihrem älteren Bruder. Doch als Tyler eines Abends in eine Kneipenschlägerei verwickelt wird, ahnt er noch nicht, dass sich dadurch sein Leben drastisch ändern wird. Der Polizist, der ihn verhört, geht nämlich dabei recht ruppig zur Sache und verpasst ihm eine Platzwunde. Doch Tylers Kumpel Aidon erkennt am darauffolgenden Tag, dass (die inzwischen erwachsene) Ally die Tochter des brutalen Cops Neil (Chris Cooper) ist, und schmiedet einen Plan: Um es Daddy heimzuzahlen, soll sich Tyler an dessen Tochter ranschmeißen und ihr das Herz brechen. Doch wie es sooft ist, verlieben sich die beiden ineinander, denn beiden haben den Verlust einer geliebten Person zu verkraften und somit schon mal einiges gemeinsam. Tyler versucht von da an, sein Leben in den Griff zu kriegen. Bis das Kartenhaus aus Lügen langsam über ihm einstürzt...! Der Film hat das geschafft, was ich bisher für unmöglich gehalten habe: Robert Pattinson sympathisch darzustellen. Der Schauspieler kann hier das erste Mal zeigen, was wirklich in ihm steckt, und das tut er auch. Wie einst Leonardo DiCaprio will auch er weg vom "Titanic"-Image und als richtiger Schauspieler ernst genommen werden. Mit diesem Film ist er auf dem besten Weg dazu. Als funkelnder Bio-Vampir Edward in den "Twilight"-Streifen hat er nicht viel mehr gemacht als traurig geschaut. Hier jedoch kann er das volle Repertoire menschlicher Emotionen ausschöpfen. Als Beispiel sei hier das Streitgespräch mit seinem Vater während einer Konferenz genannt, in dem richtig die Fetzen fliegen – Gänsehaut! Ebenso ist Emily de Ravin eine wunderbare Wahl der verletzlichen Ally, die sich nicht sicher ist, auf welcher Seite sie stehen soll. Die beiden alten Hasen Chris Cooper und Pierce Brosnan machen ihre Sache routiniert, der restliche Cast passt sich ebenso mit guten Leistungen ins Gesamtbild ein. Die Präsentation hebt sich ebenso von der eines normalen" Dramas ab: Stilmittel wie ein stark grünstichiges Bild werden sporadisch eingesetzt, während der restliche Film eher in schmutzigen brauntönen Gehalten ist. Die Kamera fängt das geschehen ruhig ein, der Soundtrack ist unaufdringlich, aber stets passend. Lediglich die Laufzeit hätte man um gute 10 Minuten verkürzen können, und ob das Ende überraschen oder eher schockieren sollte, weiß ich bis heute nicht. Es mag sich aber nicht ganz ins Konzept einfügen.
Kommen wir zur technischen Seite: Der Ton liegt in DTS und Dolby Digital (Deutsch und Englisch) vor, und weiß zu gefallen. Umgebungsgeräusche wie vorbeifahrende Züge oder das Rauschen des Windes im Park werden sinnvoll eingesetzt, der Bass kommt ebenso zum Einsatz. Trotzdem sind die Dialoge in jeder Szene klar verständlich und die musikalische Untermalung läuft dezent im Hintergrund mit. Alles klingt wie aus einem Guss und die deutsche Fassung entbehrt keiner Unterscheide zum O-Ton. Ebenso großes Lob beim Bild. Dieses ist aufgrund des geringen Alters dieser Produktion natürlich auf oberstem Niveau. Keinerlei Drop-Outs oder Verschmutzungen vermiesen einem das Bild, feines Filmkorn ist vorhanden und auch in dunklen Nachtszenen ist alles klar erkennbar. Außerdem befindet sich ein knapp 15-minütiges "Making of" auf der DVD, ebenso wie der deutsche und englische Trailer sowie Programmvorschauen auf die "Twilight"-Filme. Auch wurde uns ein Wendecover spendiert, vorbildlich. Es Keinerlei Grund zur Beanstandung, weiter so Concorde!! Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH / © 2009 Summit Entertainment. All Rights Reserved. Das Fazit von: Diaboli
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