Der Grinch
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BEWERTUNG |
06.02.2019 von DiaboliTheodor Seuss Geissler. „Bitte wer…?“ fragt man sich zurecht. In Europa und besonders in Amerika unter dem Pseudonym „Dr. Seuss“ bekannt, hat der 1904 geborene Kinderbuchautor und Comiczeichner viele unvergessliche und liebevoll gestaltete Kreaturen und Geschichten erfunden, die Kindern wichtige Botschaften wie Freundschaft, Liebe und sogar den Umweltschutz nahebringen sollen. The Cat in the Hat und Der Lorax haben bereits Verfilmungen erhalten, welche aber beim Publikum nicht unbedingt euphorisch empfangen wurden. Seine wohl bekannteste Figur bekommt jedoch schon den zweiten Spielfilm spendiert: der grüne, weihnachtshassende Grinch! Kann die animierte Version von Der Grinch die Realverfilmung mit dem energetischen Jim Carrey in der titelgebenden Hauptrolle vom Thron der Seuss-Verfilmungen stoßen? Finden wir es gemeinsam heraus…
Inhalt
Hoch oben auf dem Gipfel eines Berges haust er zusammen mit seinem treuen Hund Max: der stets schlecht gelaunte Grinch! Von dort oben blickt er verächtlich auf die Stadt Whoville hinab, in der die immer gut gelaunten Whos leben. Dieser Zustand der Freude geht dem Grinch gehörig auf den Geist, will er doch nichts anderes erreichen als Schabernack anzustellen und den Whos das Lachen aus dem Gesicht zu wischen!
Als er aufgrund einer Fressorgie, ausgelöst durch grenzenloses Selbstmitleid, dazu gezwungen ist, eher als sonst in die Stadt zu gehen um Vorräte anzusammeln, bekommt er unfreiwillig mit, dass der für ihn schlimmste Feiertag, das Weihnachtsfest, in diesem Jahr dreimal so gross ausfallen soll wie bisher. Das kann der grüne Griesgram nicht auf sich sitzen lassen und so fasst er den Entschluss: „Was der Weihnachtsmann in einer Nacht schafft, schaffe ich schon lange!“
Er fasst also den diabolischen Plan, den glücklichen Whos das Weihnachtsfest zu stehlen…!
Zuallererst muss man dem Film die unglaublich detailreichen und liebevollen Animationen zugutehalten. Die Gestaltung der Welt ist wunderbar bunt und absolut (Klein)-Kindgerecht. Während sich der Nachwuchs an den vielen quietschigen Figuren und Lichtern erfreuen kann, staunen die Erwachsenen über die Feinheiten von Oberflächen und Texturen, seien es die reichlich vorhanden Versionen von Stoff, Fell und Haaren oder das Verhalten diverser Schneearten unter verschiedenen Umständen. Ebenso positiv ist hervorzuheben, dass man mit Ausnahme von Otto Waalkes auf einen deutschen Promi-Cast bei den Sprechern verzichtet hat. Die durchweg professionelle Synchronisation lässt den (erwachsenen) Zuschauer besser in die Welt auf der Leinwand eintauchen.
An dieser Stelle endet aber das überschwängliche Lob. Denn auch wenn die Story recht einfach ist, wirkt sie in der Erzählweise nicht wie ein organischer Fluss, sondern mehr wie eine Ansammlung von kleinen Vignetten, die dann überhastet zusammengefasst werden, um der Geschichte ein hastiges Ende zu verleihen. Auch Otto Waalkes, der sich bestimmt viel Mühe gegeben hat, ist eine Fehlbesetzung gewesen. Einerseits, weil man unweigerlich immer Sid das Faultier aus Ice Age im Ohr hat, andererseits, weil ihm einfach das Zeug zum Schurken zu fehlen scheint. Da hat im englischen Original einfach Benedict Cumberbatch die Nase vorn, der ja bereits in Rollen wie dem Drachen Smaug oder dem Tiger Shir Khan bewiesen hat, dass er einem nur durch die wahnsinnige Präsenz seiner Stimme das Fürchten lehren kann. Danny Elfman, welcher sich für den Score verantwortlich zeigt, leiert sein immer gleiches, langweiliges Gedudel ab und schwärmt vermutlich von einer Zeit, in der seine Musik noch wohlige Gänsehaut hervorrufen konnte… Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Diaboli
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