Logan Lucky
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BEWERTUNG |
25.01.2018 von LorD Avenger
Jimmy wird überraschend entlassen und beschließt anderweitig an Geld zu kommen - durch das Ausrauben des Tresorraums am Charlotte Motor Speedway. Dafür brauch er allerdings die Hilfe von seinem einarmigen Bruder und dem inhaftierten Sprengexperten Joe Bang (Daniel Craig)...
Für die "Anti-Glamour-Version eines Ocean's Films", wie Regisseur Steven Soderbergh Logan Lucky bezeichnet, kehrte er sogar aus dem Ruhestand zurück - und er muss es wissen, führte er doch Regie bei allen drei Ocean's Teilen sowie bei Magic Mike, wo er u.a. bereits mit Channing Tatum zusammen arbeitete. Neben Magic Mike holte man sich noch ein ganzes Star-Feuerwerk mit ins Boot, die offenbar alle vom Skript überzeugt waren: Adam "Kylo Ren" Driver, Daniel "James Bond" Craig, Comedian Seth MacFarlane, Katie Holmes und zahlreiche andere Darsteller, deren Namen man vielleicht nicht kennt, aber doch auf jeden Fall das Gesicht.
Mit der weniger glamourösen Version von Ocean's Eleven & Co. trifft Regisseur Soderbergh den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Die Starbesetzung ist da und der Aufbau lässt sich auch ohne Kopfzerbrechen vergleichen - ein Coup wird geplant, durchgeführt und am Ende serviert man dem Zuschauer einen Flashback-Zusammenschnitt der verdammt cleveren tatsächlichen Ereignisse, die sich zugleich vor den Augen der Zuschauer zugetragen haben und doch ebenso vor ihnen versteckt.
Wem Channing Tatum als Darsteller noch nicht reicht, der wird seinen Charakter spätestens beim Umgang mit seiner Filmtochter ins Herz schließen und von Beginn an mitfiebern, wenn er nicht etwa ein Casino oder eine Bank ausraubt, sondern das Hot Dog-Geld aus einem NASCAR-Stadion. Aber nicht nur der ehemalige Stripper macht trotz auffällig rundem Gesicht eine gute Figur, sondern auch seine "Helfer". Adam Driver, den ich zum ersten Mal neben den neuen Star Wars-Filmen wahrnehme, wurde hier nicht gerade mit einer überschwänglichen dialogstarken Rolle gesegnet, funktioniert für mich aber schon mal deutlich besser als als neuer Darth Vader... Daniel Craig als wasserstoffblonder Häftling hingegen war ja schon im Trailer ein absolutes Highlight und enttäuscht auch in voller Spielfilmlänge nicht. Die leicht verrückte Art steht ihm hervorragend. Seth MacFarlane und weitere Hollywood-Profis würzen die Suppe weiter bis zur annähernden Perfektion.
Besonders stark macht den Film wohl gerade der Umstand, dass alle Räuber nicht schicke, anzugtragende Profis sind, denen man auf den ersten Blick gleich ausnahmslos alles zutraut, sondern hinterwäldlerische Rednecks, die abgelegen in heruntergekommenen Holzhütten wohnen und mit Klobrillen Hufeisenwerfenspielen. Man erwartet also von Anfang an, dass alles eigentlich nur schief laufen und den Bach runtergehen kann, wird dann aber angenehm davon überrascht, dass nicht nur Glück, sondern auch verdammt viel vorausschauender Verstand auf ihrer Seite ist.
Das Bonusmaterial hält ein paar hochauflösende Interview-Ausschnitte vom Roten Teppich bereit sowie ein Making Of, das aber auch nicht mehr als ein kurzer Zusammenschnitt mit denselben Interview-Ausschnitten ist - im Grunde genommen also Promo-Material fürs Fernsehen und für YouTube, nichts aufsehenerregendes. Schön ist aber bei den bekannten Gesichtern die gewohnten deutschen Synchronsprecher zu hören, die z.B. auch mit Daniel Craigs leicht abgedrehter Art gut klarkommen. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / Claudette Barius Das Fazit von: LorD Avenger
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