The Lair
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BEWERTUNG |
20.04.2023 von MarSNach seinem etwas unausgewogenen Genremix The Reckoning besinnt sich Neil Marshall mit The Lair wieder auf alte Stärken, und präsentiert uns ein weiteres Mal ein fieses Creature-Feature. Doch kommt damit endlich auch wieder ein Erfolg...?
Inhalt
Die britische Kampfpilotin Kate Sinclair (Charlotte Kirk) hat einen richtig schlechten Tag. Erst wird sie während eines Kampfeinsatzes über Afghanistan abgeschossen, dann landet sie mitten in einer Gruppe von Taliban. Und als wäre das noch nicht genug, führt sie ihre Flucht auch noch in einen verlassenen Bunker, in dem eine weitaus größere Gefahr auf sie lauert. Offensichtlich wurden hier nämlich wissenschaftliche Experimente an Aliens durchgeführt, deren mutierte Ergebnisse durch das plötzliche Eindringen erwacht sind, und es nun auf Beute abgesehen haben. Zunächst findet Kate Unterschlupf auf einer abgeschiedenen US-Militärbasis, doch die Kreaturen aus dem Bunker haben längst Witterung aufgenommen...
Manchmal ist "Back to the Roots" einfach die beste Entscheidung, denn mit The Lair beweist Neil Marshall endlich einmal wieder, dass er immer noch dazu in der Lage ist, einen unterhaltsamen Horrorfilm abzuliefern, auch wenn dieser weitaus schnörkelloser und geradliniger verläuft, als dies beispielsweise bei Dog Soldiers oder The Descent - Abgrund des Grauens der Fall war - und zudem die Hauptrolle erneut mit dessen Lebensgefährtin Charlotte Kirk besetzt wurde, die in The Reckoning nicht unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Dennoch spürt man hier jederzeit, dass die alte Stärke noch lange nicht verloren ist, und die einfachsten Geschichten manchmal einfach auch die effektivsten sind. Dabei kehrt Marshall zu seinen ursprünglichen Elementen zurück: Es gibt fiese Kreaturen und Splatter wie in The Descent - Abgrund des Grauens, alles dreht sich um eine Gruppe von Soldaten wie in Dog Soldiers, und im Mittelpunkt steht natürlich eine starke Frauenfigur. Marshall nimmt sich dieses Mal zunächst jedoch nicht einmal die Zeit, die Figuren oder die Handlung großartig einzuführen, sondern startet stattdessen direkt mit Vollgas durch. Erst nach der brachialen, actionlastigen Einstiegssequenz beginnt The Lair damit, die Protagonisten vorzustellen, und die zugegeben sehr klischeehafte und nach klassischen Genremustern aufgebaute Handlung zu etablieren, die jedoch im Rahmen des Films völlig ausreichend und zweckdienlich ausgefallen ist. Diese insgesamt etwas zu lang geratene Ruhephase harmoniert allerdings ganz gut mit der Erzählung, vor allem weil es direkt im Anschluss wieder mächtig zur Sache geht, und die folgenden Verschnaufpausen nur noch verhältnismäßig kurz ausfallen. Vom erneut brachialen Finale ganz zu Schweigen. Die Kreaturen werden in The Lair bereits in der Eröffnungsphase - und damit ungewöhnlich früh - offenbart, und sind auch im späteren Verlauf vergleichsweise oft und in voller Pracht zu sehen. Einerseits verpasst es The Lair dadurch, in diesem Bereich Spannung zu erzeugen, andererseits ist das Creature-Design aber dank klassischen Kostümen und dem Verzicht auf CGI so ansehnlich ausgefallen, dass das fehlende Mysterium sowie der offene Umgang mit der Bedrohung eigentlich nicht negativ ins Gewicht fallen. Zudem bekommt man hier reichlich Splatter und Blutiges zu bestaunen, was ebenfalls perfekt von der grundsätzlich mit wenig Innovation glänzenden Handlung sowie den flachen Charakteren ablenkt, und gleichzeitig für ordentlich Schau- und Unterhaltungswerte sorgt. Sowohl die handwerklich starken Effekte (von ein paar CGI-Aussetzern vor allem im Finale einmal abgesehen) wie auch der hohe Bodycount machen unterdessen richtig viel Laune, und lassen schnell vergessen, dass Neil Marshall überhaupt einmal etwas anderes als einen unterhaltsamen Horrorstreifen abgeliefert hat...
Eine Bewertung von Bild- und Tonqualität entfällt auf Grund des uns vorliegenden Presse-Streams. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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