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Battlefield 3

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: Dice
Genre: Egoshooter
Sub-Genre: Kriegsshooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 27.10.2011
USK 18

Battlefield 3   09.11.2011 von DeWerni

Endlich ist es wieder Zeit, für die Ausgabe eines neuen Battlefield-Ablegers. Dieses Mal begibt man sich nicht in den Zweiten Weltkrieg, sondern darf sich mit der Terrorismusbekämpfung im Nahen Osten auseinandersetzen. Was das Game an Neuigkeiten zu bieten hat und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Bericht…

 

Es ist schon wieder viel zu lange her, dass die letzte Ausgabe der Battlefield-Reihe erschienen ist. Nach zuletzt zwei Bad Company-Ablegern erscheint nun wieder Battlefield 3 in der Hauptreihe der Serie und setzt sich gleichzeitig mit einer gewissen kriegerischen Ernsthaftigkeit mit dem Thema Terrorismus im Nahen  Osten auseinander. Nein, es geht wirklich nicht um das Thema Zweiter Weltkrieg. Vielmehr wird man mit dem Start der Kampagne anhand einer Art Prequel direkt in den Terrorismus des 21. Jahrhunderts katapultiert.

 

Treuer Geheimagent oder Vaterlandsverräter

Dabei übernimmt man zunächst die Rolle von Sergeant Henry „Black“ Blackburn, der sich im Verhör der CIA befindet. Geduldig beantwortet man die Fragen des CIA, die bei Nichtgehorchen auch bereit ist, Gewalt anzuwenden und spielt anhand dieser Erzählungen die Story praktisch nach. So beginnt man seine Geschichte in Häuserkämpfen in Irak, in denen man sich gegen die PLR wehrt, eine terroristische Vereinigung, die die Vereinigten Staaten als ihren großen Gegner ansieht. Während der Gefechte findet man mehr oder weniger zufällig die Reste einer Massenvernichtungswaffe, hinter der man ab sofort her ist und die man schließlich wiederfinden muss und dabei eine Weltreise hinter sich bringt. Dabei gerät man auf diverse Kriegsschauplätze, die sich in Kasachstan, Europa und den Vereinigten Staaten befinden.  Die Nacherzählungen sind aber nicht immer nur die von Blackburn, nein, manchmal hat die Vergesslichkeit zugeschlagen und man kommt auch in den Genuss anderer Charaktere, die die Story füllen. So kämpft man also in Rückblicken um die Massenvernichtungswaffe und versucht, die Story im Rahmen von 12 Leveln an die CIA zu bringen. Bisher war man von der Battlfield-Reihe wenig tiefgehende Story gewohnt. Das ändert sich auch mit dieser Ausgabe nicht wirklich, denn irgendwie wirkt das Ganze weniger schlüssig als eher zusammengewürfelt. Außerdem wird einem im Grunde nichts Neues präsentiert, die Story gab es in anderen Spielen und auch Filmen schon zigmal. Spaß machen tut es in gewissem Rahmen trotzdem, vor allem auch, weil man mit den integrierten Quicktime-Sequenzen auch etwas Abwechslung ins lineare Spiel gebracht hat. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass die Speicherpunkte teilweise etwas nervig gewählt sind. So muss man hin und wieder relativ viel wiederholen – jedenfalls, wenn man sich im schwierigen Schwierigkeitsgrad bewegt, der zwar auch nicht überschwer ist, aber trotzdem an gewissen Stellen etwas vorsichtigeres Handeln erfordert.

Kein Wunder also, dass der Fokus des Spiels wieder einmal nicht die Kampagne, sondern vielmehr der Multiplayer-Onlinemodus ist. In diesen haben die Macher wieder sehr viel Motivation gepackt. So gibt es zum einen das altbekannte Levelsystem, indem man viel langsamer aufsteigt, als noch bei der Bad Company-Reihe, außerdem hat man das Belohnungssystem auch etwas an die Call-Of-Duty-Reihe angepasst. Es gibt zudem wieder vier Charakterklassen: den Sturmsoldaten, Pionier (Panzerspezialist), Versorger und Aufklärer. Das Aufleveln hat man zudem ausgeweitet: Es gibt den allgemeinen Spielerrang, Level für jede einzelne Klasse und auch die einzelnen Fahrzeuge und Waffen erhalten solche Stufen. Dadurch gibt es natürlich auch eine Menge freizuschalten. Dabei bezieht sich das freigeschaltete Feature natürlich immer auf das Objekt, das im Level aufgestiegen ist. So kann man für die Klassen beispielsweise neue Hauptwaffen freischalten, für Fahrzeuge bessere Panzer oder Waffen und bei den Waffen selber Zubehör wie Zielfernrohre oder Halterungen, die das Zielen einfacher machen. Insgesamt hört sich das recht gut an, ist es prinzipiell auch. Außerdem sind auch wieder diverse Orden und Medaillen zu erringen, wobei diese beispielsweise für 50 Tötungen mit Granaten, der Versorgung von 20 Soldaten mit Nachschub und dem Erringen von einer gewissen Anzahl an anderen Orden stehen. Das Einzige, was mich als Fan der Battlefield-Reihe wirklich stört, ist die Tatsache, dass man sich bei diesem System immer mehr an die Call-Of-Duty-Reihe erinnert fühlt. Waren bei Bad Company noch fast alle Spieler gleichberechtigt, frage ich mich, warum der gute Spieler nicht nur die Karten sowieso viel besser als der Anfänger kennt, nein, auch die Ausrüstung verschafft ihm zusätzlich einen ordentlichen Vorteil. Warum? Klar hat er sich das verdient, aber warum müssen die armen Einsteiger darunter leiden?! Das ist schon der Grund, warum ich meist nach kurzer Zeit keine Lust mehr auf den CoD-Onlinemodus habe. Warum jetzt das Gleiche bei Battlefield? Okay, lassen wir mal die Kirche im Dorf, es macht trotzdem eine Menge Spaß, aber diese Entwicklung ist leider im Laufe der Veröffentlichungen der Reihe zu erkennen.

Übrigens dürft ihr mit bis zu 64 (24 bei den Konsolen) Spielern im Onlinemodus mit- und gegeneinander antreten. Hier wird auch das Teamplay mittlerweile größer geschrieben, sodass nicht nur derjenige Punkte bekommt, der den Kill durchführt, sondern auch derjenige, der assistiert, Sperrfeuer bereitstellt oder einen Spawnpunkt bildet. So kann man das eigene Team endlich auch etwas mehr unterstützen. Als Modus steht dafür der bekannte Eroberungsmodus zur Verfügung, bei dem es darum geht, möglichst viele Flaggen im eigenen Team zu halten. Alternativ, aber dafür mit weniger Spielern, kann man auch den Rushmodus spielen, bei dem man zwei Computerstationen auf der Karte verteidigen oder zerstören muss. Zu guter Letzt gibt es noch Deathmatch, bei dem es typischerweise einfach Jeder gegen Jeden heißt. Beide Varianten gibt es zudem auch in der Squad-Variante. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Karten ist mit neun auch schon ganz ordentlich. Vor allem bieten diese durchaus spannende Abwechslung, zum einen von der Struktur her, aber auch von der Optik. Diese geht von engen Häuserkämpfen über hügelige Landschaften hin bis zu weitem Ödland. Es ist aber schon weiterer Downloadcontent angekündigt, der zum Glück für Käufer des Spiels mit dem entsprechenden Downloadcode, der sich in der Verpackung befindet, kostenlos ist. Darin sind diverse Kartenklassiker aus den Vorgängern enthalten, wie beispielsweise Wake Island aus BF 1942 oder Strike at Karkand aus BF2. Es ist an dieser Stelle eigentlich noch überflüssig darauf hinzuweisen, dass in der aktuellen Version wieder nahezu jedes bekannte Kriegsfahrzeug mit einer ordentlichen Anzahl irgendwie ins Geschehen integriert ist. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Integration eines weiteren Fluggefährts neben dem Helikopter – dem Düsenjet. So gibt es auch in der Luft wieder richtige Dogfights, die eine Menge Spaß bereiten können. Allerdings ist die Steuerung der Luftgefährten alles andere als einfach und damit eigentlich Profis vorbehalten. Insgesamt bietet der Multispielermodus alles, was das Shooterherz begehrt, und stellt somit das Highlight des Spiels dar.

 

Wer weder Lust auf alleine spielen, noch auf brachiale Multiplayerspiele hat, der kann sich am neuen Coop-Modus mit einem Freund versuchen. Für diesen stehen sechs weitere spezielle Karten bereit, die sich aus dem eigentlichen Spiel ableiten und eine besondere Mission für zwei Mitspieler bereithalten. Dabei geht es meist um die Verteidigung einer bestimmten Stellung, auf die Gegnermassen einströmen. Das Ganze erinnert also ein wenig an den bekannten Horde-Modus, bei dem man zig Gegnerwellen aus- und abhalten muss. Aber auch gemeinsame Flugmissionen oder das koordinierte Wegsnipern von Gegner wurden bedacht. Es gibt an dieser Stelle wenig Neues, trotz allem bietet das gemeinsame Spielen gute Abwechslung zu den hektischen Multiplayerkämpfen. Abgesehen davon geht es aber auch hier um die maximale Punktzahl, die man in drei Schwierigkeitsgraden erreichen kann und mit denen sich weitere Waffen für den Multiplayermodus freischalten lassen. So ist auch an dieser Stelle sicher für etwas Langzeitmotivation gesorgt, vor allem wenn man sieht, dass ein Freund auf der einen oder anderen Karte eine höhere Punktzahl erreicht hat.

Knack oder doch Kaaaa-Wummmsss

Technisch gesehen wird bei Battlefield 3 Feinkost geboten. Dabei überrascht es sicherlich nicht, dass der PC in Sachen technischer Umsetzung die Nase vorne hat, aber auch die Konsolen können durchaus überzeugen. Einziges Manko ist da sicherlich die Installation, die sowohl auf der Playstation 3 als auch auf der Xbox360 nötig ist, um in den Genuss von wirklichen HD-Bildern zu kommen. Ansonsten kann man auf jeden Fall noch anmerken, dass es solche Licht-, Schatten- und Blendeffekte auf den Konsolen so noch nicht zu sehen gab. Es wurde wirklich alles aus der verwendeten Frostbite 2-Engine herausgeholt, was momentan mit der Hardware möglich ist. Es sieht einfach nur geil aus, wenn man über die einzelnen Karten läuft. Generell sind auch alle Gegenstände im Gelände zerstörbar, wobei man hier schon Hand an die Engine angelegt hat, denn bei Bad Company 2 konnte man mit der Panzer-MG beispielsweise reihenweise Bäume fällen, was jetzt nur noch mit größeren Kalibern möglich ist. Auch der Sound liegt auf einem qualitativ sehr guten Niveau. Hier kann man zum einen die Effekte während der Gefechte loben, da fühlt man sich wirklich so, als ob einem die Kugeln um die Ohren pfeifen. Zum anderen ist auch der Soundtrack überragend gewählt und passt sich in das Geschehen perfekt ein. Doch trotz der Euphorie gibt es auch einige kleinere Mankos. So kommen sehr oft Fehler in der Kollisionsabfrage zu Tage. Vor allem wenn man online spielt, dann verschwinden doch immer wieder Gegner oder Fahrzeuge teilweise in Wänden oder anderen Hindernissen. In der Kampagne ist praktisch nur geskriptetes Zerstören von Objekten integriert, hier hat man kaum Möglichkeiten, aus kriegstaktischer Sicht, ein paar Bäume oder Häuser dem Erdboden gleichzumachen. Insgesamt ist das aber meckern auf hohem Niveau, Battlefield 3 sieht einfach geil aus und bietet in Kombination mit den gelungenen Soundkulissen eine gigantische Kriegsatmosphäre.

Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Im Großen und Ganzen hat EA mit diesem Titel wieder vieles richtig gemacht. Der Fokus wurde bei dieser Battlefield-Ausgabe wieder ganz klar auf den Multiplayer-Onlinemodus gelegt, der wirklich brachiale Action bietet. Gleichzeitig wird eine interessante Singleplayerkampagne im Kontext der Terrorismusbekämpfung im Nahen Osten geboten, die nur etwas steril daherkommt und irgendwie Stückwerk bietet. Was andere an dieser Stelle bejubeln werden, finde ich nicht so toll: Man orientiert sich beim Online-Multiplayermodus noch etwas mehr an der Call-Of-Duty-Reihe und bevorteilt Mitspieler, die schon lange gespielt haben, auch ausrüstungsmäßig gegenüber Anfängern. Warum? Trotzdem hat sich der Shooter sicher weiterentwickelt und bietet gerade bei großen Schlachten oder engen Häuserkämpfen grandiose Kämfe, bei denen es um einen herum nur so kracht – Kriegsatmosphäre pur. Jeder der auf Shooter steht, sollte sich Battlefield 3 nicht entgehen lassen. Tolle Umsetzung!


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positiv negativ
  • Gigantische Atmosphäre
  • Spannende und motivierender Multiplayermodus
  • Tolle Licht-, Schatten- und Blendeffekte
  • Viele Freischaltfeatures
  • Intensivierter Luftkampf
  • Schönes Kartendesign
  • Etwas fade Kampagne
  • Größtenteils dumme KI
  • Lange Ladezeiten
  • Nervige Checkpoints
  • Unausgewogenheit zwischen Profi und Anfänger
  • HD-Content nur durch Installation verfügbar (Xbox 360)





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