Bunker Of The Dead
|
BEWERTUNG |
28.05.2016 von Mario von CzapiewskiBunker Of The Dead (optional auch mit 3D-Anhang) ist eine in Englisch gedrehte deutsche Filmproduktion aus dem Jahre 2015, welche nun nach langer Produktionszeit ihren Weg in heimische Heimvideoregale findet. Ob der Film etwas taugt, klärt die folgende Kritik.
Zwei Freunde finden einen Zugang zu einer unterirdischen Militärbasis aus dem zweiten Weltkrieg. Während der eine in sicherer Entfernung vor seinem Computer befindet, muss sich der Andere vor Ort mit blutrünstigen Nazizombies innerhalb des verwinkelten Bunkers herumschlagen.
Bei Bunker Of The Dead handelt es sich um einen in Deutschland gedrehten Horrorfilm, welcher komplett aus der Ego-Perspektive erzählt wird. So reiht sich der Film nahtlos in eine bereits etablierte Erzählstruktur ein, die man bereits von vergleichbaren Filmen kennt. Obwohl sich der Film bereits lange in der Entwicklung befand und den Startschuss für dieses noch recht frische Genre hätte geben können, verpasste er dies und überließ es in Deutschland dem Amateurfilm FPS und international dem Actionkracher Hardcore.
Das ist deshalb sehr schade, da der Film an dieser Stelle mit einem dicken Innovationbonus hätte glänzen können. So muss sich der Film natürlich mit Vergleichbarem messen lassen, und sieht so an vereinzelten Stellen wirklich arm aus.
Was Regisseur Matthias Olof Eich (Break) sehr gut in seinen Film integriert, sind düstere und beengt wirkende Locations. So können sich der Bunker sowie die verbundenen Tunnelsysteme wirklich sehen lassen und sorgen für eine entsprechend düstere Atmosphäre. Auch lassen sich im Laufe der leider wirklich dünnen Handlung eine Handvoll netter Einfälle (wie beispielsweise eine Szene mit einem Feuerlöscher) erkennen, die gerne vermehrt hätten auftreten dürfen.
Generell jedoch lebt der Film von einer dauerhaften Eintönigkeit, die leider der Nähe zum „Ego-Shooter“ zuzuschreiben ist. Während ein Film wie Hardcore dies mit unfassbaren Actionsequenzen erfolgreich kompensiert, ist dies in Bunker Of The Dead leider nicht möglich. Die stattfindenden Rangeleien mit Nazi-Zombies sind nicht gerade sonderlich überzeugend, wenngleich sie dem Setting entsprechend vielleicht „realistisch“ sein mögen.
Was leider sehr oft auffällt ist das wenige Feintuning und Probleme im Detail. So scheinen einige den Hauptdarsteller mit offenen Mund angreifende, verrottete Zombies eine erschreckend gesunde Mundhygiene zu haben und warum die deutsche Hauptfigur in einem deutschen Bunker innerhalb Deutschlands mit sich selbst auf Englisch spricht, bleibt wohl ebenfalls nur den beteiligten Produzenten vorbehalten.
Zusätzlich leidet der Film (vor allem am Anfang) an einem sehr anstrengenden Fischaugeneffekt, der Offensichtlich daraus resultiert, dass man ein größeres Sichtfeld einfangen wollte. Leider stört dies in hellen Bereichen sehr, weil es die Umgebung stark verformt. Später im Film, vor allem in dunklen Passagen ist dies jedoch glücklicherweise zu vernachlässigen.
Schauspielerisch gehen die meisten Teilnehmer in Ordnung und wirken nur ganz selten etwas aufgesetzt. Inhaltlich wird wie bereits angeschnitten nur wenig geboten. So schwankt der Film sehr unmotiviert zwischen ernsthaftem Horror und bewusstem Trash, was leider in keiner Szene wirkliche Spannung zulässt. Besonders Szenen wie das bewusste in den Fokus rücken von weiblichen Geschlechtsmerkmalen oder das Anpinkeln des Hauptcharakters wirken so neben der Spur, dass man auf sie besser hätte verzichten sollen.
Die Blu-ray-Veröffentlichung beinhaltet den Film im englischsprachigen Originalton mit einer optionalen soliden deutschen Synchronisation. Zusätzlich gibt es einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen mit einem fast 30-minütigen Special, sowie des Weiteren ein Musikvideo und zahlreiche Trailer. Cover & Bilder © ... Das Fazit von: Mario von Czapiewski
|
|
Kommentare[X]