Call of Duty: Modern Warfare 2
|
BEWERTUNG |
26.11.2009 von DeWerni
Modern Warfare 2 – die mittlerweile sechste Ausgabe der Call of Duty-Reihe – wurde wieder von den Entwicklern des Studios von Infinity Ward programmiert. Das merkt man; Atmosphäre wird hier großgeschrieben! Überall kracht es und es zischen Kugeln an euch vorbei. Was das neue Call of Duty sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr in diesem Bericht…
Activision veröffentlicht nach dem Spiel des Jahres 2007 – Call of Duty 4 – einen Nachfolger der Modern Warfare Reihe. Die beiden sich abwechselnden Gamestudios Treyarch und Infinity Ward verfolgen dabei unterschiedliche Strategien. Während Treyarch noch mit dem Vorgänger letztes Jahr wiederum einen Shooter im Kontext des zweiten Weltkriegs präsentierte, so versucht Infinity Ward mit der Modern Warfare-Serie, sich von dem mittlerweile etwas altbackenen Klischee zu verabschieden und ihren eigenen imaginären Krieg zu führen und sich eher auf terroristische Gewaltakte und deren Verfolgung zu konzentrieren, was in der heutigen Zeit meiner Meinung nach auch authentischer wirkt, als immer wieder auf dem zweiten Weltkrieg rumzuhacken, von dem kaum noch einer der heutigen Gamer selbst überhaupt etwas mitbekommen hat. Allerdings kann man auch an dieser Stelle die moralische Basis der Entwickler hinterfragen, die in einem der ersten Dialoge die USA als die mächtigste Militärmacht der menschlichen Geschichte bezeichnen. Hier steckt etwas zu viel Patriotismus in der Story, was dem Spiel selbst natürlich keinerlei Abbruch tut, aber man stelle sich so eine Äußerung einmal in Deutschland über die Bundeswehr vor. So, nun aber genug der kritischen Töne und zurück zum eigentlichen Spiel. Die Story von Modern Warfare 2 setzt ca. fünf Jahre nach dem Erstlingswerk an und befasst sich mit dem imaginären Krieg zwischen den USA und Russland. Dabei entfacht der Konflikt erst richtig, als man als eingeschleuster amerikanischer Agent mit den Russen durch einen Flughafen streift, die jeden Zivilisten brutal zusammenschießen, den sie finden können. Kurz bevor sich vom „Schlachtfeld“ davonmacht, wird man von den Russen niedergeschossen, so dass die Amerikaner für das Gemetzel verantwortlich gemacht werden. Bei dieser sinnlosen Gewalt, bleibt einem selbst als hartgesottener Egoshooterfan die Luft erst mal weg, das ist schon harter Tobak. Abgesehen von dieser Szene bietet das Spiel die typischen Call of Duty-Missionen. Wobei ich an dieser Stelle noch einmal die Straßenschlachten mit einigen Terroristen erwähnen möchte. Die Umsetzung wirkt wirklich unglaublich realistisch, man hat schon wirklich Angst, um die nächste Ecke zu gehen, es fliegt einem bestimmt wieder von irgendeinem Dach oder aus irgendeiner schmalen Gasse eine Kugel um die Ohren. Insgesamt bietet die Kampagne sehr viel Abwechslung was die Locations angeht, auch wenn die insgesamt 18 Missionen in schon ca. 6 Stunden durchgespielt sind.
Gegner? Wie komme ich zu Gegnern?
Abgesehen von der eben schon beschriebenen Story ist das Gameplay natürlich ähnlich wie bei allen anderen Shootern. Shooter ist eben einfach Shooter. Ihr solltet bei Modern Warfare 2 auf jeden Fall den Kopf und auch den Rest eures Körpers immer gut in Deckung halten. Sollten dann ein paar Gegner auftauchen, dann heißt es, schnell handeln. Vor allem wenn ihr in die Häuserkämpfe verwickelt seid, gilt dieses Motto extrem. Plötzlich wird ein Laden vor euch aufgeschlagen und ein gegnerischer Soldat steht auf einmal mit Waffe im Anschlag vor euch. Aber in manchen Missionen wird euch das Abschießen der Gegner nicht ganz so leicht gemacht, da solltet und müsst ihr etwas taktischer vorgehen. Als Beispiel seien hier die Gegner genannt, die mit einem Kampfschild Stück für Stück auf euch zukommen. Weiterhin solltet ihr immer auf der Hut vor den nervigen Granaten sein. Diese fliegen euch in manchen Levels schon tonnenweise um die Ohren. Ihr könnt sie zwar zurückwerfen, aber nur wenn ihr schnell genug reagiert, gelingt das. Es wird weiter, auch abgesehen von den Landschaften, für Abwechslung im Missionsdesign gesorgt. So dürft ihr hin und wieder mit einer Drohne aus der Luft mit Raketen angreifen oder eine Lasermarkierung setzen, die dann von einem Panzer attackiert wird. Sehr schöne Umsetzung. Um eure Fähigkeiten im Shooterbreich zu Beginn des Spiels zu prüfen, gibt es übrigens ein kleines Tutorial, in dem ihr die grundlegende Steuerung des Spiels, die übrigens super einfach ist, erläutert bekommt und euch gleich an einem kurzem Parcours zu schaffen machen könnt, wenn ihr wollt auch mehrfach. Je nachdem, wie schnell man den Parcours bewältigt, wird man in eine Schwierigkeitsstufe eingeteilt, die als Vorschlag für das Spielen der Kampagne gemacht wird. Übrigens wird euch beim Zielen auf die Gegner schon ordentlich geholfen. Immer wenn ihr in den Zielmodus umschaltet, wird automatisch der nächste Gegner anvisiert. So ist wenigstens das Treffen kaum ein Problem, allerdings müsst ihr den Gegner schon wenigstens im Blickfeld haben, ansonsten ist natürlich nichts mit anvisieren. An dieser Stelle soll noch ein neuer Spielmodus Erwähnung finden, der neu integriert wurde und sich sowohl alleine als auch im Koopmodus spielen lässt, wenn schon leider die Kampagne an sich keinen Mehrspielermodus zulässt. Dieser neue Spielmodus nennt sich Spezialeinheit und ist eine echte Alternative zum typischen einfachen Mehrspielermodus. Dabei geht es darum, als Gruppe von zwei Personen, kleinere Aufträge zu erledigen, die je nach Erfolg mit ein bis drei Sternen bewertet werden. Ihr müsst einfach meist mehrere Wellen Gegner ausschalten, Bomben entschärfen oder einen Ausgang finden. Was das Ganze noch interessanter macht, ist der Fakt, dass es während dieser Missionen keinerlei Speicherpunkte gibt. Der kleinste Fehler genügt also, um die Aufgabe zum Scheitern zu verurteilen. Allerdings sind die Aufgaben auch nicht allzu lange, sie dauern in der Regel ca. 5-15 Minuten. Die angesprochenen Bedingungen sorgen auf jeden Fall für Dauermotivation. Selbst wenn ihr eine Aufgabe gemeistert habt, so habt ihr dies sicherlich nicht mit drei Sternen im ersten Versuch erledigt. Es läuft im Endeffekt alles auf eine mehrfache Wiederholung raus. Natürlich bleibt sich Call of Duty auch hier treu, es sind anfangs nicht alle Bereiche und Missionen zugänglich. Diese müssen zunächst freigespielt werden. Die künstliche Intelligenz ist Dir zu doof…?! Ihr habt natürlich auch in Modern Warfare 2 wieder die erfolgreichen Mehrspielermodi aus dem ersten Teil zur Verfügung. Das Wichtigste dabei sind die Ränge. So habt ihr zu Beginn lediglich drei der 14 Spielvarianten zur Verfügung. Diese dienen euch hauptsächlich zum warm spielen und reinkommen. So könnt ihr beispielsweise die einfachen Deathmatch-Modi dazu verwenden, die ersten Erfahrungspunkte und damit Ränge zu sammeln, bevor ihr euch neuen Herausforderungen stellt, neue Waffen freischaltet oder sogar Zugang zu neuen Spielerklassen bekommt. Diese kleinen Boni, die ihr euch Stück für Stück erarbeiten könnt und dürft, halten euch bei der Stange und sorgen auch längerfristig für eine Menge Spaß. Wichtige Elemente an dieser Stelle sind auch die kleinen Extras, für deren Einsatz ihr drei Slots zur Verfügung habt. So könnt ihr beispielsweise ein wenig mehr Lebensenergie bekommen oder ein wenig schneller nachladen. Der Mehrspielermodus lässt sich übrigens online parallel mit bis zu 18 (!!!) Spielern spielen, was auf jeden Fall für eine Menge Kriegsfeeling sorgt. An einer einzigen Konsole darf man sich Gefechte mit bis zu vier Spielern liefern. Ansonsten gibt es zum Mehrspielermodus nicht viel zu sagen, er ist im Großen und Ganzen mit dem von Modern Warfare 1 zu vergleichen. Krach, Bumm, Peng…..zisch! Die Grafik ist ziemlich gut, mehr kann man an dieser Stelle eigentlich nicht sagen. Auch wenn es nicht viele oder bemerkenswerte Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger gibt, so bleibt doch zu fragen, warum man das Rad neu erfinden soll, wenn fast alles eh schon passt?! Allerdings hat man trotzdem einige kleinere grafische Verbesserungen eingebaut. Spieler, die den Vorgänger gespielt haben, werden sicherlich ein wenig besseres feststellen. Was aber auf jeden Fall überzeugen kann, sind die grafischen Umsetzungen der unterschiedlichsten gestalteten Level und Szenarien, die mit viel Liebe zum Detailreichtum protzen, sowie die Animationen der Soldaten, die kaum authentischer aussehen könnten. Besonders erwähnenswert sind die „explosiven“ Effekte, wie auch das Wasser, das man sich alleine stundenlang anschauen könnte. Hin und wieder könnte man durchaus auch eine Weile mitten in der Landschaft stehen bleiben und die tolle Weitsicht genießen. Ohne jetzt hier Propaganda betreiben zu wollen, aber so muss ein Kriegsshooter einfach aussehen. Was zu verbessern war, wurde verbessert, mehr gibt es nicht zu sagen. Auch was die Soundeffekte angeht, kann man nicht viel mäkeln. Da tobt einfach der Krieg mitten im eigenen Wohnzimmer und die Freundin wirft sich bereits hinter der Couch in Deckung, so authentisch und druckvoll kommen die Effekte aus der Dolby-Digital-Anlage. Technisch gesehen haben die Entwickler also das meiste richtig gemacht. An einer Stelle gibt es dennoch zu meckern, wobei die Entwickler dazu wenig selber können, nämlich an der etwas sinnfreien Zensierung. So darf man in einer Mission nicht, wie vom Anführer der Mission, dem man sich als treuen Untertan zu erkennen geben möchte, gefordert, wahllos auf Zivilisten schießen, das Level gilt sofort als gescheitert. Jeder Gamer sollte sich selber seine Meinung darüber bilden, ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen. Das Fazit von: DeWerni
|
|
Kommentare[X]