Slumdog Millionär
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BEWERTUNG |
02.12.2009 von DeWerni
Jamal Malik wächst in den Slums von Mumbai auf. Seine Perspektiven für sein zukünftiges Leben sind eher mau. Doch durch Zufall bekommt er die große Chance, sich aus den Verhältnissen zu befreien, er darf in die Gameshow „Wer wird Millionär?“. Dort sitzend spiegelt sich in den Fragen ein Großteil seines Lebens wieder…
Jamal Malik ist eine Frage davon entfernt, 20 Millionen Rupien zu gewinnen. Wie hat er das gemacht? Jamal Malik (Ayush Mahesh Khedekar, Tanay Chheda und Dev Patel) bekommt die größte Chance in seinem bisherigen Leben, das alles andere als vielversprechend und erfolgreich verlaufen ist. Durch einen wirklichen Zufall, darf er in die Gameshow „Wer wird Millionär?“, und somit hat er die Möglichkeit, sein Leben als Assistenz der Telefonberatung eines nationalen Telefonkonzerns schlagartig zu ändern. Doch der Moderator der Show Prem Kumar (Anil Kapoor) meint es nicht gut mit ihm und nimmt ihn als Kandidat nicht wirklich ernst. Doch dann wiederfährt ihm etwas Seltsames: Zu den meisten Fragen, die ihm im Laufe der Sendung gestellt werden, passt irgendwie eine Anekdote seines Lebens in den Slums, die ihm die Antwort auf die Frage bringt. So erfährt man, dass Jamal in den Slums von Mumbai zusammen mit seiner Mutter (Sanchita Couhdary) und seinem Bruder Salim (Azharuddin Mohammed Ismail, Ashutosh Lobo Gajiwala und Madhur Mittal) aufgewachsen ist.
Außerdem erfährt man noch vieles mehr über sein ärmliches Leben. Er musste schon in jungen Jahren immer wieder schwere Schicksalsschläge durchleben. Seine Mutter wurde bei einem gewalttätigen Übergriff auf die Slums getötet, trotz allem erfuhr er in diesem Abschnitt seines Lebens, was der Gott Rama in Darstellungen üblicherweise in seiner rechten Hand hielt, da einer der Gewalttäter wie Rama verkleidet war. Daraufhin war er mit Salim auf sich alleine gestellt. Durch den Übergriff hat sich ihnen aber ein Mädchen aus dem Slums angeschlossen – Latika (Freida Pinto), die Jamal leid tat und sie so Schutz bei den beiden Jungs fand. Latika spielte in seinem weiteren Leben eine extrem wichtige Rolle. Immer wieder verlor er sie durch den einen oder anderen Zufall aus den Augen, trotz allem hatten sie sich in ihrer gemeinsamen Zeit unsterblich ineinander verliebt. Nun versucht Jamal einen letzten Strohhalm zu ergreifen. Eigentlich ist er in die Show nur gekommen, um über das Fernsehen Latika wiederzufinden. Doch nun hat er es überraschenderweise bis zur letzten Frage geschafft, doch da ertönt das Signal zum Ende der Sendung. Direkt danach wird er von der Polizei wegen Manipulationsverdacht abgeführt. Sein Geld scheint verloren – seine Liebe hat sich nicht gemeldet. Der Traum scheint zu platzen… Warum verdächtigt die Polizei Jamal plötzlich der Manipulation? Wird Jamal die Chance bekommen, die Millionenfrage zu beantworten? Und was wird aus seiner lang ersehnten Liebe zu Latika? Wird er sie jemals wiederfinden? Danny Boyle ist mit Slumdog Millionär ein Meisterwerk der Filmkunst gelungen. Nach Krachern wie „Trainspotting“, „The Beach“ oder „28 Days Later“ kreiert der Regisseur einen unnachahmlichen Mix aus Liebesdrama, Abenteuer und Actionfilm. Trotz allem kommen auch die lustigen Szenen nicht zu kurz. Nicht umsonst hat der Film dafür bei diversen Filmpreisen groß abgeräumt. So hat er beispielsweise acht Oscars – darunter den für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Kamera und den besten Soundtrack sowie vier Golden Globes – wie den für den besten Film, das beste Drehbuch und die beste Regie – bekommen. Der Regisseur zeigt sich im Filmgeschäft richtig vielseitig – nach dem Horror-Schocker „28 Days Later“, den Inszenierungen der Drogenszene in „The Beach“ und „Trainspotting“, der Kinder-Komödie „Millions“ und einigen weiteren Werken, präsentiert er hier wieder eine neue Seite an sich. Abgesehen von dem guten Genremix in „Slumdog Millionär“ schafft er es auch den Zuschauer mitten ins Geschehen in den Slums von Mumbai zu platzieren, um die Gefühle der Zuschauer zu wecken und das Finish ordentlich vorzubereiten. Der Film hat außerdem einen Touch von Bollywood, der aber keinesfalls übertrieben ist und auch eher genredistanziertes Klientel anspricht. Insgesamt gesehen muss man Danny Boyle und seiner kompletten Crew ein großes Kompliment machen – viel besser geht es nicht! Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: DeWerni
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