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Das Phantom

Originaltitel: The Phantom
Genre: Action
Regie: Paolo Barzman
Hauptdarsteller: Ryan Carnes • Sandrine Holt
Laufzeit: 182 Minuten
Label: Koch Media
FSK 12

Das Phantom   13.10.2011 von Benji

Comic-Adaptionen sind aktuell der große Hit, der Markt wird mit den Helden geradezu überschwemmt. Intelligente Film- und Fernsehmacher ruft dies unwiderruflich auf den Schirm: Es muss doch möglich sein, einen Comic zu finden, der leicht lizenziert werden kann und halbwegs bekannt ist. Natürlich gibt es da etwas: Das Phantom! Hat man ein wenig Branchenwissen, geht man also erst mal mit einer gesunden Skepsis an den Film heran, aber Obacht: Diese Fernsehproduktion kann durchaus überraschen...

 

Eine Stadt kann schnell zu einem Spielplatz werden, wenn man halbwegs elegant den Sport „Parkour“ beherrscht. Chris Moore ist ein exzellenter Läufer und das beweist er regelmäßig beim Wetteifern mit seinen Freunden. Doch als er dabei einmal von der Polizei erwischt wird, landet er für kurze Zeit auf dem Revier und sein Name samt Foto in der Datenbank. Das führt letztlich dazu, dass bei einigen wichtigen Personen die roten Lichter blinken, denn Chris Moore heißt eigentlich Kit Walker und ist der nächste Nachkomme des Phantoms. Dieser ist ein, in Piratenkreisen, berüchtigter Held, der das Gleichgewicht der Welt bewahren soll. Zunächst meldet sich Abel Vandermaark bei ihm. Er ist der Leiter einer geheimen Organisation, die einst seinem Vater direkt unterstand. Dieser will natürlich Kit mit sich nehmen, um das herrschende Chaos in der Welt wieder in den Griff zu bekommen. Doch der Auserwählte mag anfangs noch nicht so recht an seine neue Rolle glauben. Dies ändert sich schließlich schlagartig, als die weltweit operierende Piratenorganisation Singh seiner Ersatzfamilie auf die Pelle rückt.

Das Phantom gehört zu den weltweit ältesten Comicgeschichten und wurde bereits in diversen Filmadaptionen behandelt.
Den Fans wohl am bekanntesten dürfte die Verfilmung aus dem Jahre 1996 sein, in der Billy Zane die Hauptrolle übernahm. Damals hielt man sich noch unbekümmert an das Originaldesign des Helden, der eigentlich immer in einem lila Dress durch den Dschungel hetzt. Die aktuelle Miniserie, die für das amerikanische Fernsehen produziert wurde, hat zugunsten eines moderneren Looks viele Details verändert. Das Outfit des Geistes ähnelt nun dem eines Robocop "light" und obwohl das Hauptquartier nach wie vor im Dschungel des Inselreichs „Bangalla“ liegt, wird im Film mehrheitlich der Großstadtdschungel New Yorks gezeigt. Fans der Reihe könnten diese Änderungen vermutlich sauer aufstoßen, aber Fakt ist nun mal, dass die zugrunde liegende Handlung des Films damit wesentlich nachvollziehbarer wird.

Das Phantom ist qualitativ klar von Blockbustern und Kinoproduktionen zu unterscheiden. Kamera und Setting lassen ganz klar den TV-Hintergrund der zweiteiligen Miniserie erkennen. Dafür hat man sich hier im Gegensatz zum Kinofilm aus den 90ern genug Zeit für die Einleitung gelassen. Im Grunde dient die komplette erste Episode dazu, den Zuschauer in die Welt hinter dem Comic einzuführen. So viel Rücksicht tut dem Endprodukt wahrhaft gut, denn auch wenn dem Grundplot damit gegen Ende die Zeit fehlt, so leistet der Film grandiose Arbeit, die Zuschauer in das Universum des Phantoms einzuführen. Fast wünscht man sich da, dass die Fernsehproduktion den Pilot zu einer größeren Actionserie darstellt. Wenn man genau darüber nachdenkt, könnte aber auch genau dies der anfängliche Plan gewesen sein.

Das Fazit von: Benji

Benji

Ich kenne das Original mit Billy Zane und muss sagen, dass mir die abgefahrene Geschichte rund um den Geist von Bangalla sehr gut gefiel. Sie ist simpel gestrickt und vollgepackt mit kultigen Charakteren. In der aktuellen Produktion fehlt mir persönlich schon der Bezug zum Dschungel und den Tieren. Im Original war das Phantom immer eine Art Regenwaldversion von Aquaman, und dieser Aspekt fehlt in der Neufassung komplett. Dennoch kann die geschichtliche Einleitung von Kit Walker als das neue Phantom überzeugen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man sich einfach die Zeit dafür genommen hat. Wäre die Miniserie der Plot zu einer größeren Actionserie, ich denke ich würde sie verfolgen. So bleibt am Ende nur eine halbwegs gelungene Fernsehproduktion für einen verregneten Herbstnachmittag.


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