Reise nach Transilvanien

Reise nach Transilvanien

Originaltitel: Transylvania 6-5000
Genre: Horror/Komödie
Regie: Rudy De Luca
Hauptdarsteller: Jeff Goldblum • Ed Begley Jr.
Laufzeit: Ca. 90 Minuten
Label: Savoy Film
FSK 12

Reise nach Transilvanien   21.09.2011 von Benji

Eigentlich würde Jack als Journalist viel lieber anspruchsvolle Storys schreiben, aber da hat sein neurotischer Chef einen anderen Plan. Anstatt ihn auf den nächsten politischen Skandal anzusetzen, darf er mit dem leichtgläubigen Gil auf eine „Monster“-Hatz gehen. Er soll nach Transsilvanien reisen und dort einem Video über Frankensteins Monster nachgehen. Dass dies eigentlich nur schiefgehen kann, liegt auf der Hand. Auch wenn überraschenderweise doch mehr Monster involviert sind, als man anfangs meinen könnte...

Eigentlich könnte man meinen Jacks Karriere als Reporter ist auf dem Tiefpunkt, als man seine Topstory über Arbeitszustände in einer Seilfabrik in einen Vergewaltigungsskandal
umgewandelt hat. Doch da hat er sich wohl zu früh gefreut, denn das zuletzt eingetroffene Amateurvideo aus Transsilvanien hat wesentlich mehr Potenzial dazu, seinen Ruf zu ruinieren. Als wenn ihn das Schicksal dabei nicht noch genug getroffen hat, soll ihn außerdem noch Gil, der Sohn des Chefs, begleiten. Dieser gehört zur leichtgläubigen Variante der Gattung Mensch und wittert entsprechend in der Frankenstein Story seinen großen Durchbruch.

Kaum sind die beiden mit einem Touristentrupp via Rumpelbus in der angepeilten Kleinstadt im transsilvanischen Gebiet angekommen, begrüßen sie eine Handvoll Bewohner mit dem Hang zu grauenvollen Flachwitzen.
Die anschließende Frage nach Frankenstein macht diesen Umstand nicht unbedingt besser und so haben die zwei Amerikaner schon kurz nach Ankunft mit diversen Vorurteilen zu kämpfen. Schon bald sollte all das in Vergessenheit geraten, denn einige ungewöhnliche Dinge passieren. Während Gil diese als Einziger ernst nimmt, macht sich Jack in purer Urlaubsstimmung erst mal an eine Touristin ran. Dabei sollte seine monsterliche Einsicht schon bald stattfinden...

"Reise nach Transilvanien" gibt sich vordergründlich als Komödie.
Der Film lebt die meiste Zeit vom schauspielerischen Duo Jeff Goldblum als Jack und Ed Begley Jr. als Gil. Beide verkörpern ihre Charaktere recht genial, was in der Regel auch für die besten Gags im Film sorgt. Sehen lässt sich allerdings auch der Rest des Casts. Michael Richards spielt z. B. einen Portier mit Hang zum unkomischen Witz und Geena Davis – ganz untypisch – einen heißen Vamp mit nymphomanischen Episoden. Überhaupt bietet der Film damit ein Potpourri der ungewöhnlichsten Charaktere. Ein schizophrener Doktor, ein Werwolf, eine Mumie und ein Bürgermeister mit einer geballten Packung Vorurteile komplettieren das beschriebene Hampelkabinett.

 

Eigentlich ist dies alles eine gute Voraussetzung für eine Monster-Komödie, aber die Witze wechseln leider ständig von urkomisch bis zu sterbend langweilig. Am lustigsten wirkt tatsächlich noch die gnadenlos bescheuerte Darstellung der Bewohner Transsilvaniens. Würde man es nicht besser wissen, könnte man glatt denken, hier wohnen wirklich nur durchgeknallte Freaks und vorurteilsbehaftete Dorfbewohner. Ein Umstand, der den Film für ein regnerisches Wochenende halbwegs interessant werden lässt. Dies gilt dann aber auch nur, wenn man ihn in mitgelieferter englischer Originalvertonung anschaut. Mit deutscher Synchronisation wird zum Unglück der Fremdsprachenunkundigen jeglicher Wortwitz getötet, was aus dem Film nicht mehr als einen unlustigen langweiligen Monstertrip macht. Andererseits ist man von den meisten Produktionen aus den 80er Jahren auch nichts anderes gewohnt.


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Benji

Benji

Mir ist bereits früh aufgefallen, dass die deutsche Synchronisation katastrophal ist. Zum Glück gehört es bei den DVD-Produktionen zum Standard, die Originalvertonung mit auf die Scheibe zu pressen - anderenfalls wäre ich hier weniger gnädig mit der Punktzahl gewesen. Im englischen Original hat der Film einen gewissen Charme. Das liegt auch in erster Linie am ausgezeichneten Cast. Letztlich hatte ich aber das Gefühl, man hätte hier wesentlich mehr herausholen können. Über weite Strecken ziehen die Witze nicht wirklich und einige Stellen nerven dank ständiger Wiederholungen sogar tierisch. Wer allerdings mal Geena Davis mit tiefem Dekolleté sehen will und kein Problem mit seichter Situationskomik hat, der hat hier den richtigen Film gefunden.


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