Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest

Originaltitel: La belle et la bête
Genre: Fantasy
Regie: Christophe Gans
Hauptdarsteller: Vincent Cassel • Léa Seydoux
Laufzeit: DVD (109 Min) • BD (114 Min)
Label: Concorde Home Entertainment
FSK 6

Die Schöne und das Biest   24.11.2014 von Zahnfee

Die Geschichte von der Schönen und dem Biest wurde schon unzählige Male in diversen Filmen und Serien aufgegriffen und interpretiert. Erst kürzlich haben wir die Serie Beauty and the Beast für Euch rezensiert und man sollte meinen, so langsam wurde der Stoff oft genug verfilmt. Die Betonung hierbei liegt eindeutig auf “sollte”, denn die Neuverfilmung des Franzosen Christophe Gans sollte sich kein Fan dieses Märchens entgehen lassen. Warum? Das erzählen wir Euch hier …

 

Es war einmal ein reicher Kaufmann (André Dussolier), der drei Söhne und drei Töchter hatte. Seine Frau war bei der Geburt der jüngsten Tochter Belle (Léa Seydoux) gestorben. Und zu allem Unglück verlor der Kaufmann seinen Reichtum, als seine mit Gold und Waren beladenen Schiffe in einem schweren Sturm kenterten und sanken. Tief bekümmert zog der Kaufmann mit seinen Kindern aus der Stadtvilla in eine kleine, ärmliche Hütte auf dem Land.

 

Als sich eines Tages die Möglichkeit bot, seine Familie aus dem Elend zu befreien, machte sich der Kaufmann auf den Weg in die Stadt. Dort traf er auf einen ruchlosen Perducas (Eduardo Noriega), dem der Sohn des Kaufmanns noch Geld schuldete. Unfähig die Schulden zu bezahlen, flüchtete der Kaufmann vor Perducas und verirrte sich in das magische Schloß des Biests (Vincent Cassel), aus dem er Wertgegenstände, edle Kleidung und eine einzige, rote Rose entwendete. Dies erzürnte das Biest so sehr, dass es das Leben des Kaufmanns als Gegenleistung einforderte. Doch Belle, die nicht auch noch das Leben ihres Vaters auf dem Gewissen haben wollte, stellte sich dem Biest selbst zur Verfügung …

 

Die Grundgeschichte von der Schönen und dem Biest ist bekannt, auch wenn sie hin und wieder mit kleineren bis größeren Abwandlungen erzählt wird. Und so sollte man meinen, dass die Version von Christophe Gans nur ein weiteres Glied in einer Kette von Aufarbeitungen ist, das wenig Neues bietet. Doch weit gefehlt! Es ist, als würde man Die Schöne und das Biest zum allerersten Mal entdecken. Ganz und gar märchenhaft, überwältigend und traumhaft schön. Es beginnt mit einer atemberaubenden Unterwasser-Kamerafahrt und dem eindrucksvollen Untergang der Schiffe des Kaufmanns. Setzt sich fort in einem Bild, das den Anschein hat, es sei in pures Gold getaucht worden. Erstaunt mit sehr guten Animationen, und zieht einem mit seiner Liebe zum Detail buchstäblich den Boden unter den Füßen weg.

 

Gans hat schon bei Pakt der Wölfe bewiesen, dass er es versteht, einen Film gekonnt in Szene zu setzen, und sein Talent im Lauf der Jahre noch verfeinert. Außerdem beweist er ein perfektesHändchen für eine gute Besetzung. Vincent Cassel versteht es wie kein anderer, das Biest mehr als nur glaubhaft in Szene zu setzen und spielt gekonnt mit den Launen des angeblichen Monsters. Léa Seydoux steht ihm dabei in nichts nach, und zusammen haben die beiden eine wunderbare Chemie auf der Leinwand, die ihre Darstellung überzeugend wirken lässt.

 

Bildergalerie von Die Schöne und das Biest (6 Bilder)

Vom technischen Aspekt her gibt es nicht viel zu bemängeln. Die Farben strahlen förmlich aus dem Fernseher heraus. Das Bild ist zumeist scharf, detailreich und frei von Bildrauschen. In einigen Szenen wurde der Weichzeichner nach meinem Geschmack etwas zu großzügig eingesetzt, und bei einigen Nahaufnahmen verwischt das Bild etwas, wenn die Perspektive zu schnell gewechselt wird. Größter Kritikpunkt ist der Ton, der leider auch im Originalton viel zu frontlastig ist. Spielt man an den Einstellungen der Anlage herum bis der Bass stimmt, treten die Dialoge sehr hinter dem Brummen des Subwoofers zurück. Eine bessere Balance wäre hier wünschenswert gewesen.

 

Die Extras fallen auf der Blu-ray leider nur spärlich aus. Der Zuschauer muss sich mit den Trailern und einigen Programmtipps begnügen. Sehr schade, hier wäre es wirklich traumhaft gewesen, einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten.



Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Es ist, als gäbe es in der deutschen Sprache nicht annähernd genug Worte, um die buchstäbliche Schönheit dieses Films zu beschreiben. Alles wirkt ätherisch und fast surreal, als ob der Zuschauer mitten in die Geschichte geschrieben wurde, und nicht die Geschichte für den Zuschauer. Ja, es gibt einige Längen im Film. Und ja, die Entwicklung der Liebe zwischen Belle und dem Biest geht nicht nachvollziehbar genug und dann schlußendlich viel zu plötzlich vonstatten. Doch das ist fast schon nebensächlich, wenn man wie gebannt vor dem Fernseher sitzt und von den Bildern überwältigt ist. Warum der Film eine FSK 6 Wertung bekommen hat, ist mir persönlich allerdings schleierhaft. Steinriesen, die Menschen in den Tod fallen lassen oder zertrampeln, sorgen bei Kindern in diesem Alter eher für Alpträume als Faszination. Wer das beachtet, wird mit auf eine visuell überwältigende Reise genommen, die jeden Cent des Kaufpreises wert ist.


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