Kein Cover vorhanden: upload/articles/cover_v9F48nlY9nxIe8zf2drK.jpg

Haunter - Jenseits des Todes

Originaltitel: Haunter
Genre: Horror
Regie: Vincenzo Natali
Hauptdarsteller: Abigail Breslin
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Haunter - Jenseits des Todes   15.06.2014 von Zahnfee

Nach der großen filmischen Zombie- und Vampirwelle, ist es fast schon erfrischend, einen Horrorfilm im guten alten Haunted House Stil rezensieren zu dürfen. Ob Haunter auch wirklich unter die Haut geht, oder ob wir hier nur den x-ten Abklatsch eines anderen Spukfilms zu sehen bekommen, haben wir natürlich für Euch herausgefunden …

 

Lisa (Abigail Breslin) ist einen Tag vor ihrem 16. Geburtstag in einer Zeitschleife gefangen. Jeden Morgen weckt ihr Bruder (Peter DaCunha) sie über das Walkie Talkie mit dem immer gleichen Spruch. Ihre Mutter (Michelle Nolden) weist sie an die Wäsche zu machen, Vater Bruce (Peter Outerbridge) versucht vergeblich das Auto zu reparieren und die allabendliche Folge von Mord ist ihr Hobby kann sie schon auswendig herunterbeten.

 

Doch Lisa ist offenbar die einzige aus ihrer Familie, die sich der Schleife bewusst ist und so eckt sie jeden Tag aufs Neue bei ihren Eltern an. Als es im Haus zu unheimlichen Vorfällen kommt und sich auch der Vater anders benimmt als in der üblichen täglichen Routine, fürchtet Lisa, dass ihr Haus von einem Geist heimgesucht wird. Doch schon bald muss sie herausfinden, dass der vermeintliche Geist keiner ist und auch nichts Böses will, sondern dringend Lisas Hilfe braucht ...

 

Kann Lisa die Zeitschleife durchbrechen? Wer ist der bleiche Mann, der sich als Mitarbeiter einer Telefongesellschaft ausgibt und Lisa bedroht? Und welchen Zweck erfüllt die kleine rote Holztür im Waschraum hinter dem Trockner?

 

Schon in den ersten Momenten des Films fühlt man sich an Und täglich grüßt das Murmeltier erinnert. Genau wie seinerzeit Phil, ist die Protagonistin in einer fortwährenden Zeitschleife gefangen. Doch im Gegensatz zu Phil kann Lisa das Haus nicht verlassen und hat anfangs nur bedingt Einfluß auf das, was geschieht. Wer jetzt allerdings denkt, wir bekämen es hier schlicht mit der Horrorversion von Und täglich grüßt das Murmeltier zu tun, der irrt. Auch wenn sich hier eine klare Parallele findet, entwickelt Haunter eine ganz eigenständige Dynamik.

 

Wie es sich für einen anständigen Geisterfilm gehört, fliegt dem Zuschauer bei einigen Szenen schon gerne einmal das Popcorn aus der Hand. Doch die eigentlich spannende Komponente sind weniger die Schreckszenen, als das Puzzle, das Lisa zusammensetzen muss und wie ihr der “Hausgeist” dabei behilflich ist. Weiter ins Detail möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht gehen, da ich sonst wesentliche Handlungselemente spoilern und Euch sicher den Filmspaß verderben würde.

 

Schauspielerisch gibt sich keiner der Darsteller eine Blöße. Vor allen Dingen Abigail Breslin weiß voll und ganz zu überzeugen, und es stellt sich die Frage, warum ihre Karriere bisher noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist. Bis auf sie, Stephen McHattie und David “Dr. Rodney McKay” Hewlett sind die meisten anderen Schauspieler relativ unbekannt, liefern aber ebenfalls eine grundsolide Leistung ab.

 

Bildergalerie von Haunter - Jenseits des Todes (10 Bilder)

Technisch überzeugt Haunter mit einem scharfen, detailreichen Bild im Format 1.85:1. Die Szenen in Lisas Haus haben einen unwirklichen goldfarbenen Grundton, der sehr zur beklemmenden Atmosphäre des Films beiträgt. Generell sind diese Szenen eher ein wenig dunkel gehalten, da das Haus in einem dichten Nebel liegt. Hier hätte ich mir bei den Außenfahrten der Kamera gewünscht, dass die Computeranimation weniger offensichtlich ist. Im späteren Filmverlauf wechselt auch das Farbschema und passt sich der jeweiligen Szene optimal an. Besonders gut fand ich, dass das Bild bei einer Rückblende gegen Ende des Films von der Qualität her an einen alten 8 MM-Film erinnert und so die Szene noch authentischer macht.


Der Ton ist satt und geizt nicht mit Bässen. Insbesondere die Szenen, in denen der bleiche Mann seinen Auftritt hat, sind mit einer Musik unterlegt, deren Elemente an eine Mischung aus Dubstep und Herzschlag erinnern. Obwohl sie ein tolles Stilmittel ist, nimmt die Musik nie so viel Raum ein, dass sie die Dialoge überblendet. Der Ton ist damit insgesamt harmonisch abgestimmt.


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Nach einem fulminanten Auftakt geht Haunter ab der Mitte leider ein bisschen die Luft aus und zieht sich ein klein wenig. Dennoch überzeugt dieser Film mit einem originellen Konzept, sehr guten Darstellern und einer dichten Atmosphäre, die dem Zuschauer einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Ich habe ja grundsätzlich kein Problem mit Horrorfilmen, ganz im Gegenteil, mache aber normalerweise eher einen Bogen um Geisterfilme wie The Ring oder eben Haunter, weil sie mir zu sehr unter die Haut gehen. Wem es ähnlich geht kann ich nur empfehlen, den Film nicht allein anzuschauen. Aber entgehen lassen solltet Ihr ihn Euch nicht. Also, macht die Lichter aus und helft Lisa dabei, das Rätsel um die Zeitschleife zu lösen. Gruselt Euch schön!


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen