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Insane 2

Publisher: Peter Games
Entwicklerstudio: Targem Games
Genre: Racing-Game
Sub-Genre: Arcade-Fun-Racer
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 25.06.2012
USK 6

Insane 2   08.07.2012 von DeWerni

Knapp 11 Jahre nach dem Release des ersten Teils überrascht Peter Games mit einem Nachfolger. Ab ins Offroadgefährt und quer durchs Gelände. Doch es gilt nicht nur das eigene Vehikel zu beherrschen, ein beinharter Kampf gegen Wind, Wetter und anderer Fahrer steht an. Dabei braucht man Nerven aus Drahtseil: Eat my dust …

Der eine oder andere von Euch wird es noch wissen: Bereits im Jahre 2001 veröffentlichte Codemasters einen Titel mit dem Namen Insane. Damals hatte das Werk gar keinen schlechten Ruf und sorgte für einiges Aufsehen im Genre des Offroadracer. Nun, 11 Jahre später, kommt der Nachfolger des Titels auf den Markt. Wieder hat Codemasters technisch ein wenig mitgemischt, doch der Publisher Peter Games übernimmt die Betreuung der Veröffentlichung. Dabei verspricht der Titel einiges an Inhalt. Es gibt mehr als 150 Renn-Wettbewerbe in diversen Landschaften Europas, Amerikas, Afrikas und der Antarktis. Auch multiplayermäßig hat der Titel einige Modi integriert, die mit Capture the Flag, Torjagd oder Pfadfinder vielversprechend klingen. Doch schauen wir uns das Ganze mal etwas genauer an.

Torejagd vom Feinsten

Nach der Installation, bei der man sich zwischen der reinen Offline- und der Onlinevariante über Steam inklusive Eingabe des benötigten Keys entscheiden kann, landet man nach dem Start des Games im Hauptmenü.
Dort gibt es die typischen Menüs zum Bearbeiten des Profils und der technischen Einstellungen. Bei der Auswahl der Modi fällt die Entscheidung auf Single- oder Multiplayermodus. Der Singleplayerbereich bietet eine Karriere an. Dabei entscheidet man sich im ersten Schritt für ein Team und einige kleinere, optische Modalitäten des Fahrers. Je nach Team beginnt man mit einem Vorteil, wie beispielsweise verbessertes Handling, Beschleunigungs- oder Geschwindigkeitsvorteile. Dann geht es auch schon direkt in den Dreck, Auswahl an Fahrzeugen oder zu bestreitenden Wettkämpfen hat man anfangs kaum. Da muss man nehmen, was kommt. Und so stürzt man sich dann auch gleich in die Erste von vier Meisterschaften, die Competitors Challenge, die Einsteigermeisterschaft, die aus vier Cups besteht, wovon jeder wiederum 3-6 Einzelrennen beinhaltet. Nun gilt es Rennen für Rennen, Cup für Cup und Meisterschaft für Meisterschaft zu bestehen und möglichst den ersten Platz zu erreichen. Klar ist, dass jeder weitere Cup mehr und längere Rennen beinhaltet und jede weitere Meisterschaft mehr Cups. So muss man sich also Stück für Stück die Karriereleiter hinaufkämpfen, bis man schließlich alle 174 Wettkämpfe bestritten hat. Dabei genügt es im Übrigen, unter die ersten Drei zu kommen, um weitere Wettkämpfe und gegebenenfalls Cups und Meisterschaften freizuschalten.

Doch das ist noch nicht alles, denn hier geht es nicht immer nur um einfache Rennen.
Als Herausforderung warten auf Euch insgesamt zehn Rennarten. Neben den eigentlichen Offroad-Rennen gibt es da beispielsweise auch die Verfolgungsjagd, das KO-Rennen, Jamboree, eine Art Capture-The-Flag und Gier. Bei der Verfolgungsjagd geht es darum, innerhalb einer Markierung auf dem Boden zu bleiben, die durch einen über der Strecke schwebenden Helikopter per Lichtsignal projiziert wird. Dieser fliegt die Strecke entlang, freilich nicht immer ganz logisch. Dabei gilt es, eine vorgegebene Punktzahl vor allen anderen Teilnehmern zu erreichen. Bei den normalen Offroad-Rennen ist die Strecke praktisch immer durch Tore markiert, die nacheinander aktiviert werden und so den Rundkurs vorgeben, was zudem optisch sehr schön in der jederzeit vorhandenen Mini-Map im rechten unteren Bereich angezeigt wird. Beim Jamboree werden diese Tore eben nicht nacheinander, sondern willkürlich aktiviert. So gilt es, dass markierte Tor möglichst als Erster zu durchfahren und den Punkt für euch zu sichern, um so eine vorgegebene Gesamtpunktzahl als schnellster zu erreichen. Die KO-Rennen sind auch schon aus anderen Rennspielen bekannt, denn dabei wird immer ein Countdown von 30 Sekunden heruntergezählt, bevor der Letzte des Feldes ausscheidet, bis schließlich nur noch einer – der Gewinner – übrig bleibt. Das Ganze macht durch die verschiedenen Rennarten richtig viel Spaß und sorgt für eine Menge Unterhaltung. Die Spieldauer ist insgesamt auch durch die 174 Rennen nicht zu unterschätzen.

Bildergalerie von Insane 2 (12 Bilder)

Wachse mit Deinen Aufgaben
Mit jedem der Rennen lassen sich in der Karriere sogenannte Aufrüstpunkte gewinnen.
Zudem gibt es hin und wieder auch Färbungstickets und Ihr könnt neue Fahrzeuge freischalten. Mit den Aufrüsttickets könnt Ihr – man mag es kaum glauben – Euer Fahrzeug aufrüsten, indem Ihr Karosserie-, Motor- und Aufhängungs-Kits kauft. Jedes dieser Kits, von denen bei jedem Fahrzeug jeweils fünf Stück zur Aufrüstung bereitstehen, beeinflusst die Eigenschaften des jeweiligen Fahrzeugs positiv: Geschwindigkeit, Beschleunigung, Booster, Offroad und Handling. Den Ausbau der Eigenschaften spürt man während der Rennen schon deutlich. Jedes Fahrzeug hat zudem drei Lackierungen, von denen beim Kauf nur eine freigeschaltet ist. Mit den angesprochenen Färbungstickets könnt Ihr diese Lackierungen für Euer Fahrzeug aktivieren. Die Lackierungen haben auf die fahrerischen Eigenschaften natürlich keine Auswirkung, außer dass Ihr auf der Strecke eine optisch bessere Figur abgebt. Mit der Meisterung der einzelnen Cups gibt es dann hin und wieder als Belohnung ein neues Fahrzeug. Trotz der Aufrüstungen lohnt sich oftmals ein Umstieg, denn die meisten Fahrzeuge sind nicht bis zum Ende der Skala aufrüstbar. Die verschiedenen Fahrzeuge starten mit unterschiedlichen Initialwerten. Oftmals bedeutet also ein vorübergehender Rückschritt in Summe dann doch einen Fortschritt.

Eat my Dust

Von der fahrerischen Umsetzung liegt das Game weniger im Simulationsbereich, es ist schon sehr auf Action und Fun ausgerichtet. So präsentiert sich auch die Steuerung, mit der man sowohl als Anfänger als auch als Geübter doch schnell zurechtkommt. Sie wirkt sehr direkt und man bekommt schnell ein Gefühl dafür. Der Fokus auf der Action ist auch daran festzumachen, dass die Benutzung der Bremsen doch eher selten ist. Wenn man nicht unbedingt schnell eine scharfe Kurve nehmen mag, dann wird man die Bremstaste doch eher weniger verwenden. Ein wenig vom Gas gehen tut es gegebenenfalls auch. Mehr zu schaffen machen einem allerdings die Gegner, die nicht immer einfach nur hinterherfahren. Es wird gerempelt und gedrückt, sodass man sich der Angriffe auch wehren muss. Zum großen Gerempel auf der Strecke hat man als Alternative auch noch den Boost, um sich im Vorfeld wehren zu können. Die Größe und Ausdauer ist abhängig von der Boost-Fähigkeit des Fahrzeugs, die sich, wie bereits erläutert, erweitern lässt. Allerdings lädt er sich während der Fahrt regelmäßig von selbst wieder auf, sodass es so oder so recht selten zu Engpässen der vorhandenen Boost-Energie kommt. So bekommt man den Geschwindigkeitsrausch schön zu spüren und kann die Sprungschanzen, die oftmals auf der Strecke verteilt sind, entsprechend genießen. Sowieso sind die Strecken sehr schön und abwechslungsreich gehalten. Das gilt sowohl für das Gelände, das zwischen Eis, Wüste, Steppe und Gebirge variiert, aber auch für die Streckenführung, die teilweise über angenehmen Asphalt, teilweise über holprige, sprunghafte und wenig griffige Böden geht, sodass das ganze fahrerische Können abgerufen wird. Generell ist es dann auch so, dass manche Wettbewerbe recht gut und einfach von der Hand gehen, andere sind schon – vor allem mit Fortschritt der Karriere - recht herausfordernd. So wird es nie langweilig. Für Motivation von Einsteigern und Könnern ist also ausreichend gesorgt.

Noch mehr …?!

Neben dem Karrieremodus gibt es im Singleplayerbereich auch noch das Schnelle Rennen, bei dem Ihr Euch beliebig ein Rennen  zusammenbauen und anschließend bestreiten dürft. Beim Multiplayermodus kommt es auf die Art der Installation an, welche Modi euch zur Verfügung stehen. Auf jeden Fall dürft Ihr Euch mit Freunden vor einem PC via Split-Screen battlen. Das macht mal wieder richtig Laune, vor allem weil es gerade am PC doch eine Seltenheit geworden ist. Wenn Ihr die Steam-Version des Spiels installiert habt, dürft Ihr zudem online gegeneinander antreten. Allerdings ist das doch eher etwas ernüchternd, denn während unserer Testphase war doch auf den Servern recht wenig los. Hier muss man sich also schon online mit Freunden verabreden, wenn man gegen andere menschliche Gegner antreten möchte. Schade ist zudem, dass man sowohl on- als auch offline im Multiplayerbereich auf die Integration der zahlreichen Rennvariationen verzichtet hat. Hier liegt auf jeden Fall viel Potenzial im Titel, den man auf diese Weise leider verschenkt hat. Irgendwie macht es dann halt doch weniger Spaß, das 20. Mal gegen den Computergegner anzutreten, hier würde der Multiplayermodus sicher für deutlich mehr Langzeitmotivation sorgen.

Technische Weiterentwicklung

Auch wenn der Rest des Spiels wirklich gelungen ist, so stößt man technisch doch irgendwie an Grenzen. Denn so richtig gut aussehen, tut das Werk nicht. Auch wenn die Technik aus meiner Sicht gerade für ein solches Game nicht ganz so relevant ist, sehen die Texturen und die Effekte doch teilweise etwas matschig und altbacken aus. Nichtsdestotrotz gibt es wenigstens schön Effekte. Das gilt beispielsweise für aufsteigende Hitzewellen, spritzendes Wasser und Schlamm oder auch den Schnee, der auf der Linse der Kamera landet. Zudem sind die Spuren der Fahrzeuge auf dem Boden je nach Beschaffenheit erkennbar. Diese Effekte hauen einen zwar nicht virtuell vom Hocker, zeugen aber davon, dass in Insane 2 doch eine Menge Liebe zu Detail steckt. Außerdem muss man schon festhalten, dass diese Art der Grafik einfach zum Spiel passt. Eine zu reale Grafik wäre vielleicht einfach zu einem Funracer nicht passend gewesen. Schade ist allerdings, dass es kein Schadensmodell für die Fahrzeuge gibt. Diese gehen entweder richtig kaputt, sodass man beispielsweise einen Radbruch angezeigt bekommt, oder eben gar nicht. Ein solcher Defekt ist dann aber auch kein wirklicher Beinbruch, denn ein paar Sekunden später landet das nagelneue Fahrzeug wieder auf der Strecke. Typisch, denn es handelt sich ja schließlich um einen Arcade-Racer. Soundmäßig passt alles. Kommentatoren gibt es glücklicherweise keine, die würden in dem Fall nur nerven. Die Menüs sind passend musikalisch untermalt, während der Rennen darf man den Motorengeräuschen lauschen.

Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Auch wenn Insane 2 technisch mit Sicherheit nicht ganz so stark ist wie andere, aktuelle Titel, so ist trotzdem eines sicher: Es macht einfach Spaß. Das Prinzip, mit wachsender Anzahl an Siegen die Ausbaustufe des Fahrzeugs zu erhöhen, ist auch nicht unbedingt neu, aber die Umsetzung solide. So haben die Entwickler einfach wenig Fehler gemacht und zudem noch ein paar richtig schöne Schmankerl eingebaut, was vor allem für die große Anzahl an abwechslungsreichen Rennarten gilt. Zudem wird man bei der Stange gehalten, da man eine Menge an Wettkämpfen zu meistern hat, außerdem gibt es ja dann doch auch eine Menge an Freischaltbarem. Ein wenig schade ist zudem, dass die Möglichkeiten, die die vielen Rennvarianten geboten hätten, nicht auch online genutzt werden können. Hier steckt noch eine Menge Potenzial in dem Titel. Vielleicht gibt es ja schon bald ein Insane 3, dass dann auch alle Onlinespieler glücklich machen wird. Wer auf Actionracer steht, der kommt an Insane 2 mit Sicherheit nicht vorbei. Vor allem wenn man sich dann auch noch den Preis anschaut, handelt es sich schon fast um einen Pflichtkauf.


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positiv negativ
  • Abwechslungsreiche Rennvarianten
  • Actionlastiges und kurzweiliges Gameplay
  • Ausreichender Umfang
  • Kurze Ladezeiten
  • Schöne Effekte
  • Wettereffekte
  • Gelungene Steuerung
  • Teilweise matschige Texturen
  • Keine integrierte Story
  • Wenig Mulltiplayerumfang
  • Schwaches Schadensmodell
  • Auf Dauer etwas eintönig





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