Jack Reacher
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BEWERTUNG |
02.05.2013 von BenjiMit Jack Reacher erschuf Bestseller-Author Lee Child einen neuen Helden im Thriller-Genre. Der knallharte Ermittler ist in seinen Geschichten vor allem durch sein hartes Durchgreifen und seine Kompromisslosigkeit bekannt. Jetzt wurde der neunte Teil der Buchreihe verfilmt und der titelgebende Protagonist wird ausgerechnet von Tom Cruise gespielt. Man könnte meinen, dass der US-Schauspieler das nach seinen Erfahrungen als Geheimagent Ethan Hunt hinkriegen sollte. Wäre da nur nicht ein kleines Problem …
Alles beginnt mit einer schrecklichen Gräueltat. Ein Scharfschütze beschießt aus großer Entfernung in einer Kleinstadt nahezu wahllos Menschen. Penibel schaut er sich dabei zunächst das Treiben an einem Flussufer an, sucht sich seine potenziellen Ziele raus und beginnt dann kaltblütig mit seinem Werk. Fast jeder Schuss ist ein Treffer und die Opfer fallen auf der Stelle um. Kurz nach dem Verbrechen verbucht die Polizei bereits einen Fahndungserfolg. Ein ehemaliger Militärschütze namens James Barr soll das feige Attentat begangen haben. Die Beweise, die am Tatort gefunden wurden, sprechen dafür eine eindeutige Sprache. Doch der mutmaßliche Attentäter weigert sich, zu gestehen. Stattdessen verlangt er nach Jack Reacher.
Der Ex-Militärermittler ist den örtlichen Behörden zunächst ein Rätsel, hat er es sich doch zum Hobby genommen, in der Öffentlichkeit möglichst verdeckt zu bleiben. Doch ausgerechnet in dem Moment, als die Frage im Raum steht, wie man an einen Mann kommt, der nicht gefunden werden will, steht Jack Reacher bereits vor der Tür. Er hat aus den Medien von Barrs Festnahme erfahren und will den Verdächtigen sehen. Doch der liegt mittlerweile nach einem Angriff im Koma und kann kaum noch bei den Ermittlungen helfen. Ausgerechnet Barrs Anwältin Helen will Reacher als Ermittler anstellen, um die Hintergründe der Tat aufzudecken. Beide einigen sich und es beginnt die Jagd nach der Wahrheit. Während Helen sich um die Hintergründe der Opfer kümmert, wird Jack zunehmend bedrängt. Mysteriöse Hintermänner wollen seine Ermittlungen verhindern. Was steckt also wirklich hinter dem Attentat?
Gegen den Aufbau der Geschichte kann man bei Jack Reacher wirklich nichts sagen. Die Art und Weise wie das Attentat vom Anfang des Filmes immer wieder szenisch aufgearbeitet wird, ähnelt erfolgreiche amerikanische Krimiserien. Das verworrene Spiel im Hintergrund sorgt ebenfalls für Spannung. Problematisch wird es nur bei der Authentizität des Protagonisten. Jack Reacher ist charaktermäßig sehr stark und sehr rau aufgebaut worden. Beinahe ist man bemüht Vergleiche mit Clint Eastwoods legendären Dirty Harry hervorzuziehen. Hier beginnen aber die Probleme, denn diese raue Art kann man einem rausgeputzten Schönling wie Tom Cruise absolut nicht abkaufen.
Was in der Rolle des glatten Geheimagenten Ethan Hunt noch funktioniert, wird bei der Charakterbildung des Draufgängers Reacher zum Problem. Tom Cruise ist hier definitiv eine Fehlbesetzung. Leider ist sie wohl aufgrund seiner Beteiligung an der Produktion nicht anders zu erwarten gewesen. Cruise mag insgesamt, wenn man sich auf seine berufliche Leistung fokussiert, ein herausragender Schauspieler sein. Er hat allerdings die unangenehme Angewohnheit sich selber in die unpassendsten Rollen stecken zu wollen.
Lässt man sich davon nicht stören, kann Jack Reacher spannendes Unterhaltungskino sein. Die Mischung aus ernstem Thriller und gut gemachtem Actionfilm weiß insgesamt zu überzeugen. Wenn Reacher in einem Musclecar durch die Kleinstadt Indianas einen Verdächtigen Jagd, dann ist man aufgrund der gut gemachten Inszenierung schon erstaunt. Insgesamt ist der Film dadurch zwar gut, aber keinesfalls überragend. Überragend ist hingegen aber die Bildqualität der Blu-ray. Die gezeigten Bilder sind gestochen scharf, zeigen einen kräftigen Kontrast mit sehr natürlichen Farben. Selbst in dunklen Szenen, von denen es in Jack Reacher einige gibt, kommt das Bild nahezu rauschfrei daher. Ganz selten kann man ein minimales Bildrauschen erkennen, was aber überhaupt nicht stört. Tontechnisch ist der Film leider sehr frontlastig, ein wenig mehr Auslastung der Dolby Digital Anlage hätte ich mir dann doch gewünscht. Dennoch bekommt der Zuschauer den Sound in einigen Szenen um die Ohren gehauen. Paramount hat sich auch bei den Extras Mühe gegeben, für Fans sind diese auf alle Fälle sehenswert! Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Benji
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