Krampus
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BEWERTUNG |
13.05.2016 von GloansBunny"Morgen, Kinder, wird's was geben, morgen werden wir uns freu'n..." Oder auch nicht. Denn mit Krampus wird der dämonische Begleiter des Heiligen Nikolaus auf der Leinwand zum Leben erweckt. Schreckgespenst oder Hirngespinst? Redakteurin GloansBunny packt den Hufträger bei den Hörnern...
Die Weihnachtsfeiertage könnten so schön und so besinnlich sein, wenn da nur nicht die bucklige Verwandtschaft wäre. Für den kleinen Max (Emjay Anthony) wird der familiäre Alptraum Realität, als sich neben seinem tyrannischen Onkel Howard (David Koechner) samt ebenso furchtbarer Gattin Dorothy (Conchata Ferrell) und Cousinen auch Mutter Sarah (Toni Collette) und Vater Tommy (Adam Scott) im hübsch dekorierten Elternhaus einfinden. Statt geselliger Stimmung und liebevoll verpackten Geschenken hagelt es Streit und Gewaltandrohungen, die zu einem großen Teil durch Sarahs furchtbaren Festtagsbraten und Howards Liebe zu Schrotflinten verursacht sind. Als Max schlussendlich auch noch zum Spielzeug seiner Cousinen umfunktioniert wird und die zerstrittene Familie wegen einem Stromausfall eng zusammenrücken muss, reißt dem Jungen der Geduldsfaden.
Bitter enttäuscht von der nicht aufkommen wollenden Weihnachtsstimmung zerfetzt Max seinen Wunschzettel für den Weihnachtsmann und ebnet damit unbewusst den Weg ins Verderben. Denn angelockt von dem neu entstandenen Unglauben macht sich ein hungriger Dämon namens Krampus, seines Zeichens dunkler Gegenpart zum hyperaktiven, dauergrinsenden Weihnachtsmann, samt weihnachtlichen Schergen auf den Weg zur wohlgenährten und passend zerstrittenen Familie. Während die Familie vor gefräßigen Lebkuchenmännern, zum Leben erwachten Teddybären und einem Clown flieht, ahnt nur die Oma (Krista Stadler), welch grausames Ungeheuer im Anmarsch ist. Denn Krampus ist keine Geschichte, sondern eine wahrgewordene Legende mit mächtig Kohldampf auf ungläubige Menschen. Die schmecken zerstritten nämlich wirklich brilliant. Ho, ho, ho....!
Krampus mag wie ein schlecht gemachter Trash-Splatter wirken, wenn man nur den Trailer gesehen hat. Führt man sich den Streifen allerdings (unabhängig von der Jahreszeit übrigens) zu Gemüte, stellt man schnell fest, dass die inhaltlich etwas abgewandelte Variante des Knecht Ruprecht eine liebevoll inszenierte Horrorkomödie ist, die wie eine Hommage an Chucky - Die Mörderpuppe, Es und Co. zu wahrem Glanz erstrahlt. Zahllose witzige Details, wie etwa die tyrannischen Lebkuchenmänner, der kindermordende Clown oder auch der haarige, behufte Krampus selbst, sorgen für eine gewaltige Portion Humor und werden durch Situations- und Dialogkomik dezent, aber extrem unterhaltsam in Szene gesetzt. Krampus nimmt sich selbst nicht allzu ernst und spielt bewusst mit den typischen Klischees der Grusel-Klassiker aus den 1980er und 1990er Jahren. Horror und Blutvergießen sucht man bei diesem Film vergebens, weshalb der ein oder andere erwartungsfreudige Zuschauer wohl etwas enttäuscht sein könnte. Doch gerade das ist es, was eine Horror-Komödie ausmacht. Die schauspielerischen Leistungen halten sich in Grenzen und auch die Spezialeffekte gewinnen sicher keinen Oscar, doch das Gesamtkonzept Krampus mit seiner Atmosphäre, seinem Humor und der qualitativ hochwertigen Inszenierung ist einfach in sich stimmig.
Im Extras-Bereich warten neben dem obligatorischen Wendecover auch eine Bildergalerie, ein Audiokommentar, entfallene Szenen und Outtakes sowie ein äußerst unterhaltsames und witziges Behinderung the Scenes auf Neugierige.
Das Fazit von: GloansBunny
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