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NBA 2K11

Publisher: 2K Games
Entwicklerstudio: 2K Games
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Basketball
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 08.10.2010
USK 0

NBA 2K11   30.11.2010 von DeWerni

Im Sektor der Basketball-Spiele gibt es eigentlich nur eine Referenz, die NBA-Reihe von EA. Doch seit ein paar Jahren existiert neben den Electronic Arts Titeln noch NBA 2K, welches auch jährlich erscheint. Ähnlich wie bei FIFA und Pro Evolution Soccer herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Dieses Jahr wird die neue 2K Edition von keinem anderen unterstützt als Michael „Air“ Jordan himself und seinen Chicago Bulls. Ob es 2K dadurch an die Spitze schafft???


Vor Kurzem startete die nordamerikanische Basketballprofiliga in die neue Saison 2010/11. Die Fans sind heiß und freuen sich wieder, spektakuläre Moves und noch actionreichere Körbe und Duelle zu sehen. Zeit eigentlich auch wieder für die Spielepublisher, typischerweise ihre jährlichen Ausgaben der Basketballspiele auf den Markt zu werfen. Dabei ist die Zeit extrem günstig für 2K, denn Electronic Arts musste den Releasetermin für ihren NBA Titel (Wechsel von NBA Live auf NBA Elite) in diesem Jahr verschieben – und das auf unbestimmte Zeit. NBA 2K11 steht in den Startlöchern und kann durch das frühere Erscheinen Fans an sich ziehen, besonders weil es gelang, den Star der Stars an Land zu ziehen – Michael Jordan.  Allerdings muss man von Grund auf festhalten, dass wer bereits den Vorgänger des aktuellen Releases kannte, sofort beim ersten Starten des Games feststellen wird, dass sich am grundlegenden Spielablauf so gut wie nichts verändert hat, und das ist auch gut so. Denn von jeher glänzte NBA 2K11 von der spielerischen Seite her.

Vorsicht – Training erforderlich
Egal ob es sich dabei um die feinfühlige Wurfsteuerung per Stick, die fordernde Defensivarbeit, die strategische Angriffsabteilung oder das gute Spiel ohne Ball der künstlichen Intelligenz handelt, das Spiel bietet einfach eine extrem intuitive und logische Steuerung an, die trotz allem ein sehr tiefgründiges Gameplay fordert. Allerdings wurden nicht nur die guten Elemente des Vorgängers übernommen, man findet zu alledem auch zusätzliche spielerische Erweiterungen. Die Rede ist hauptsächlich von der neuen „Isomotion-Steuerung“, die die Möglichkeiten des Dribblings mit dem Ball deutlich bereichert. Dabei lassen sich nun viele, neue Moves ausführen, beispielsweise Spins, Cross-Overs oder Hesitations – Alles kein Problem mehr. Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass sich das ganze Potential der Steuerung erst mit einer Menge Übung auszahlen wird, da die Steuerung im ersten Moment doch sehr komplex, aber auch sehr mächtig wirkt. Gelegenheitsspieler sollten davon definitiv die Finger lassen, zu frustrierend sind dann doch einige Momente. Hier merkt man sehr schnell, wie viele Gedanken sich die Entwickler gemacht haben. Apropos Gedanken machen, bei NBA 2K11 handelt es sich um eine Basketballsimulation, denn auch das gesamte Spiel fordert schon ein wenig Einarbeitung, zu intelligent und gut agieren doch die rechnergesteuerten Gegner. Jeder Spielzug sollte gut überlegt sein, denn einfach auf den Korb losrennen und schauen, ob man irgendwie zum Abschluss kommt, das wird fast mit Sicherheit mit dem Ballverlust durch das Hängenbleiben in der Abwehr bedeuten. Analog dazu ist es aber in der Defensive auch etwas einfacher für den Spieler geworden, auch wenn es weiterhin fordert. Die KI hilft auch in der Abwehr gut aus, so dass man sich wirklich auf das Zustellen der Passwege und dem Blocken von Würfen konzentrieren kann, bei dem man mit ein wenig auch schnell die ersten Erfolge haben wird.  

Großer Umfang mit i-Tüpfelchen
Beim Umfang des Spiels haben sich die Macher richtig ins Zeug gelegt. Was wirklich genial gelungen ist und worauf Basketballfans mit Sicherheit schon lange gewartet haben, ist die Möglichkeit, die Karriere und deren besondere Momente von Michael „Air“ Jordan nachzuspielen. Hier bekommt Ihr die Möglichkeit in „MJ: Erstellung einer Legende“ geboten, die Karriere von Beginn an bis zu vielen, vielen Meisterschaften nachzuspielen. In den „Jordan-Herausforderungen“ stehen Euch dann die angesprochen besonderen Momente zu Verfügung, davon gibt es insgesamt 10. Durch das Meistern der Herausforderungen könnt ihr Euch dann Equipment des Meisters (Trikots, Schuhe und ähnliches) freischalten.

 

Neben diesem i-Tüpfelchen gibt es aber auch eine Menge an „normalen“ Features. Auch wenn ihr eine Karriere mit einem eigens erstellten Spieler angeht, so habt ihr extrem viel zu erledigen – auf und neben dem Platz. Neben den eigentlichen Spielen  in den großen Arenen der Liga, müsst ihr dann auch Vertragsverhandlungen mit Werbepartnern oder den Vereinsvorsitzenden führen oder Pressekonferenzen geben, die maßgeblich für euer Image innerhalb der Liga verantwortlich sind, je nachdem wie ihr auf Fragen der Pressevertreter reagiert. Außerdem ist die Präsentation wirklich sehr gut gelungen. So bietet die Karriere schon ordentlich Langzeitmotivation. Einziger Wehrmutstropfen ist allerdings die nicht immer nachzuvollziehende Bewertung der eigenen Leistung, was aber auch ein wenig an den fehlenden, klaren Vorgaben des Trainers liegt.

Am restlichen Umfang hat sich dann nicht viel getan. Wie im Vorgänger auch, gibt es weiterhin die Spielmodi Association, Saison und Playoffs, bei denen Ihr nach Belieben Teams zu Meisterschaften führen und sie verwalten könnt. Außerdem ist wiederum der Modus NBA Blacktrop enthalten, der das Spielen von Straßenmatches unter der beliebigen Anpassung der Regeln anbietet. Sauber, da bleibt einfach kaum ein Wunsch offen.

Multiplayermodus
Und an dieser Stelle komme ich dann zu dem großen Manko des Games. Man bekommt zwar online nahezu alles geboten, was man als Spieler benötigt – einzelne Partien, ganze Onlineligen, die Erstellung eigener Teams und das Spiel 5 vs. 5 mit zehn menschlichen Spielern, aber das Ganze läuft leider nicht immer lagfrei. So ruckelt das Spiel bereits bei zwei Mitspielern schon hin und wieder mal, was durch jeden weiteren Spieler, der sich einklinkt, immer schlimmer wird. Wenn das Spiel dann aber mal läuft, macht es schon eine Menge Spaß, denn es ist halt so, dass menschliche Spieler nicht immer gleich vorgehen und man durch gutes Stellungsspiel schon Vieles vereiteln oder bewirken kann. So kommt man dann wiederum als Eigenbrötler eher selten zum Erfolg – Teamplay mit dem Fokus auf dem Stellungsspiel ist gefragt. Schade, hier verschenkt das Game eine Menge Potential, denn für viele Spieler ist das gemeinsame Onlinespiel das Zentrum jedes Spiels und damit extrem wichtig.

Kann die Technik mithalten?!
So richtig überzeugt haben mich weder die Präsentation noch der Sound. Die Grafik ist zwar im Allgemeinen wirklich beeindruckend gelungen und kann überzeugen, auch die Spieler an sich sind sehr gut zu erkennen. Trotzdem sehen die Moves der Spieler irgendwie nicht immer ganz realistisch aus. Das Publikum dagegen ist wieder gerade was die Atmosphäre angeht, bombastisch umgesetzt, jedenfalls solange man nicht zu nahe rankommt, was aber durchaus nicht zu oft der Fall ist. Auch der Ton des Games kann auf der einen Seite überzeugen. Das liegt vor allem an der guten Stimmung, die die Fans verbreiten und den extrem gut gelungenen Moderatoren mit ihre kessen Sprüchen und den interessanten Hintergrundinformationen. Ein wenig negativ dagegen fallen die in den Hintergrund geratenen Soundeffekte zum Spiel auf. Da klingen das Springen des Balls oder das obligatorische Gequietsche der Schuhe auf dem Hallenboden nicht immer authentisch, sondern eher einfallslos und eintönig. Ein weiterer  negativer Punkt sind hin und wieder auftauchende Slowdowns vor allem beim Onlinespiel. Generell meckert man hier aber auf sehr hohem Niveau. Insgesamt präsentiert sich die Technik auf einem sehr guten Stand.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Ich war sichtlich überrascht, als ich NBA 2K das erste Mal ins Laufwerk legte, denn unerwarteterweise habe ich es nach ein paar Stunden Spielzeit geliebt. Für Actionfans ist das Spiel nichts, Simulationsfans werden es nicht mehr hergeben wollen. Die Präsentation ist super gelungen, der spielerische Tiefgang ist extrem gut und auch die Steuerung ist präzise und einfach. Jedoch muss man trotzdem viele Spiele und Trainingssessions absolvieren, um ans Ziel zu kommen. Das Zusammenspiel ist unabdingbar und auf die Defense muss besonderer Wert gelegt werden, was ja im Vorgänger ein Manko war. Alles in Allem ist NBA 2K11 ein sehr gutes Spiel geworden, vor dem EA Sports in Sachen Simulation den Hut ziehen sollte! Mal schauen, was uns im Gegensatz dazu EA mit ihrem neuen Titel liefern wird.


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  • Gute taktische Spieltiefe
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