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NBA Live 10

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: EA Sports
Genre: Sportspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 08.10.2009
USK 0

NBA Live 10   24.11.2009 von DeWerni

Electronic Arts hat vor Kurzem die alljährliche Ausgabe von NBA Live veröffentlicht. In der Version 10 gibt es einige Neuerungen, die die Basketball Simulation wieder sehr interessant machen. Also, schnell den Ball...ähh…das Joypad in die Hand und los geht’s. Was es zu entdecken gibt und ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt ihr in folgendem Bericht…

Die diesjährige Version von Electronic Arts Basketballspiel NBA Live fällt – wie auch Schritt für Schritt schon in den letzten Jahren umgesetzt – wieder ein wenig realistischer aus. Es bewegt sich mehr und mehr in Richtung einer Simulation und dabei weg von einfachen arcadelastigen Massenpunkten. So hat man auch gegenüber der direkten Vorjahresversion einiges an Neuigkeiten eingebaut.
Dabei fällt natürlich auf den ersten Blick die verbesserte Grafik ins Auge. So stechen besonders die runderen Gesamtbewegungen der Spieler heraus. Außerdem ist die Grafik detaillierter als bisher, vor allem was die Kleinigkeiten angeht, wie beispielsweise spektakulärere Lichteffekte, Profis, die die Muskeln spielen lassen oder mit Tattoos überzogen sind oder auch einige automatisierte Moves, wie die bekannten Korbleger oder die aufsehenerregenden Dunks. Auf die eigentlichen Bewegungen werde ich aber beim Gameplay noch etwas genauer eingehen. Generell bleibt auch noch zu erwähnen, dass das ganze Spiel wesentlich taktischer geworden ist, was natürlich auch an der angestrebten Simulation liegt. Allerdings ist dieses Vorhaben den Entwicklern von Electronic Arts noch nicht ganz gelungen. Im Großen und Ganzen bleibt der Titel weiterhin eher auf der Arcade-Schiene.

Was wie jedes Jahr auch bei NBA Live 10 überzeugt, ist das gesamte Lizenzpaket. Dieses ist wieder mal sehr umfangreich und bietet euch als Wettkampfumgebung neben der nordamerikanischen Profiliga NBA auch die FIBA WM mit allen internationalen Teams. Dies ist sicherlich ein mitentscheidender Punkt, der für einige Fans definitiv ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellt. Eine letzte Neuerung, die ich hier noch erwähnen möchte, ist die Integration der spielbaren Überbrückung der Ladesequenzen, wie man sie auch schon von der FIFA-Serie kennt. Dabei kann man sich an dieser Stelle einfach in einer Trainingshalle einen Basketball schnappen und ein paar Moves, Körbe oder Dunks üben. Dies wurde auf jeden Fall sehr gut umgesetzt und kann die teilweise etwas langen Ladesequenzen geschickt übergehen.

Und wie werfe ich nun endlich einen Korb…?
So, nun komme ich aber mal zum eigentlichen Gameplay. Dieses hat sich seit dem letzten Jahr nicht so wirklich weiter verbessert. Zwar sehen die Spieler und ihre Bewegungen nun etwas realistischer aus, doch irgendwie bleibt das Ganze recht eintönig. Gerade in der Defense fällt dies besonders auf. Meist hat man kaum eine realistische Chance, dem Gegner den Ball abzunehmen, es sei denn, er wirft den Ball selber nicht in den Korb. Ihr könnt zwar versuchen, den Ball beim Dribbeln wegzuschlagen, doch geht ihr dabei leicht das Risiko ein, den Gegner zu foulen und früher oder später mit einem vielleicht entscheidenden Profi weniger da zustehen. Die andere Alternative ist die, den Gegner mehr oder weniger ungehindert auf den Korb zu rennen zu lassen. Ihr schafft es kaum euch ihm dabei wirklich nur in den Weg zu stellen. Diese Problematik ist dafür verantwortlich, dass es gerade in der Defensive schnell eintönig wird und vieles an der richtigen Positionierung für den hoffentlich stattfindenden Rebound liegt.

Positiv zu erwähnen ist aber auf jeden Fall das Offensivspiel. Dieses ist realistischer und vor allem taktischer geworden. So hat man selbst kaum die Möglichkeit, sich ganz einfach unter den Korb durchzukämpfen und den Punkt einfach per Korbleger oder Dunk zu machen. Hier ist es meist effektiver, wirklich einen
angesagten Spielzug zu spielen, um die gegnerische Verteidigung auseinander zu nehmen, den entscheidenden Spieler frei zu spielen und den Korb schließlich zu machen. Die Defense reagiert dabei meist ganz gut, aber auch die eigenen Mitspieler passen sich der Situation gut an und laufen sich oft frei, da spielt die künstliche Intelligenz gut mit. Wenn man mal den Platz hat, um einen der Standardmoves zu machen, so ist das relativ intuitiv umgesetzt. Man muss lediglich eine einfache Buttonkombination drücken und schon startet der eigene Spieler zum Korb durch und haut beziehungsweise legt ihn meist auch rein. Die Steuerung und das Gameplay sind meiner Meinung auch noch relativ überschaubar geblieben, so dass auch Anfänger mit ein wenig Übung schnell im Spiel drin sind und ihren Spaß daran haben werden.

Wie kann ich mich mit dem Computer und menschlichen Spielern messen?!
Was die Spielmodi angeht, da hat Electronic Arts leider nicht so viel zu bieten. Man hat keinerlei Möglichkeit, so richtig eine Karriere zu spielen. Es ist nicht verständlich, warum man an dieser Stelle auf den mittlerweile nahezu obligatorischen „Be A Pro“-Modus verzichtet hat. Dieser war in den letzten Jahren auch immer noch Bestandteil. Dies schränkt die Möglichkeiten leider doch sehr stark ein. Mit integriert sind aber dafür noch die Standardmodi Play-Offs, die Saison oder die Dynasty, in der man den Trainer- und Managerposten eines Teams übernimmt, um Transfers, Trainingslager oder leider auch Spielerverletzungen zu handeln. Außerdem hat man, wie bereits schon in der Einleitung angedeutet, die FIBA Weltmeisterschaft eingebaut, in der man alle möglichen Nationalteams übernehmen kann. Ein echter Pluspunkt!

Ein weiteres positives Feature ist die Dynamik der spielbaren Liga. Dabei werden die Daten der Liga mit den realen Spieldaten der NBA abgeglichen, um so Fähigkeiten und Form der Mannschaften und Spieler darstellen zu können. Erwähnenswert ist hier noch der bereits in der Packung beiliegende Gratiscode, der es einem ermöglicht, die Daten für die aktuell laufende NBA-Saison 2009/10 kostenlos über die gesamte Saison hinweg downzuloaden. Leider sind all diese Modi meiner Meinung nach kein Ersatz für den „Be A Pro“-Modus. Man hat keinerlei Möglichkeit, weder über Training noch über irgendwelche Erfahrung sein Team in bestimmten Punkten zu verbessern, ein Rückfall in alte Zeiten – unverständlich, da dieses Feature auch in den anderen Produkten EAs zu den obligatorischen gehört. Als beste Beispiele seien hier die FIFA- und die NHL-Serie genannt. Schade, an dieser Stelle verschenkt das Spiel wirklich an Potential.

Noch ein paar Worte zu den Spielmodi im Multiplayerbereich. Ein wirkliches Highlight dabei ist die Möglichkeit, online 5 vs. 5 zu spielen. Das Ganze läuft auch richtig flüssig ab. So kann man das schon als bestes Feature nennen. Dabei steuert ihr natürlich immer nur den Spieler, den ihr anfangs zum Team beigesteuert habt. Dies könnt ihr übrigens auch offline an einer Konsole machen, dabei ist die Spieleranzahl natürlich auf maximal vier Personen beschränkt. Außerdem könnt ihr euch gegen andere menschliche
Gegner in den Onlineligen austoben, dabei dürft ihr maximal zehn verschiedenen Ligen parallel beitreten, wobei es keinen richtigen Spielplan gibt. Ihr spielt einfach gegen Gegner die gerade online sind, so wird euer Punktestand in der Liga berechnet und euer Platz angezeigt.

Wie siehts atmosphärisch aus?
Wie schon erwähnt ist die Grafik der Serie auf jeden Fall verbessert und detaillierter geworden. Die Bewegungen der Spieler sind insgesamt runder und sehen aus diesem Grunde einfach authentischer aus. Vor allem auch die Standardmoves, wie Dunks oder Korbleger, sind visuell verbessert worden, auch wenn man sich einmal zu einem bestimmten Move durchgerungen hat, so kann man diesen schwer abrechen und schließlich läuft er doch sehr linear ab. Ansonsten ist das Drumherum durchaus verbessert worden, die Details sind einfach stimmiger, so dass NBA Live 10 grafisch gesehen wirklich Atmosphäre aufkommen lässt. Der Sound ist sogar noch eine Spur besser. Das Publikum reagiert auf die einzelnen Spielszenen sehr gut und heizt die Atmosphäre so zusätzlich an. Die Kommentatoren kommen auch jederzeit gut verständlich – wenn auch in englisch – aus den Boxen. Die musikalische Untermalung der Menüs und in den Stadien ist wiederum sehr passend, sie reicht von bekannten Hits der Beastie Boys über Snoop Dogg bis hin zu Talib Kweli. Technisch gesehen kann man also den Entwicklern wenig Vorwürfe machen, da gibt es nicht mehr allzu viel zu verbessern, sie haben ihren Job schon gut gemacht.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

NBA Live hat einige Fortschritte zur letztjährigen Version gemacht, trotzdem kann es leider nicht immer 100%ig überzeugen. Dabei wirken gerade die optisch schön gestalteten Bewegungen zum Korb – wie beispielsweise ein Korbleger - teilweise etwas zu statisch und linear. Allerdings lässt es sich bei NBA Live 10 sehr gut angreifen, ja die allgemeine Steuerung an sich kann überzeugen, fällt sehr intuitiv aus und bringt somit auch Anfängern richtig Spaß. Hat man erst mal die taktische Komponente des Spiels für sich entdeckt, so gewinnt man schnell auch die ersten Spiele. Für Basketballfans auf jeden Fall einen Kauf wert, aber auch für alle Interessierten eine nette Alternative!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Schöne, intuitive Steuerung
  • Überbrückung der Ladesequenzen mit Übungsszenarien
  • Spaßiger Onlinemodus (vor allem 5 vs. 5)
  • Enthaltener Gratiscode für den Online-Abgleich der Live-NBA 2009/10
  • Sehr viele Statistiken
  • Hin und wieder Konsolenabstürze
  • Leider keine richtige Karriere integriert
  • Oft rucklige und stockende Zwischenanimationen der Replays
  • Wenige richtige Trainingsmöglichkeiten





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