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Need For Speed: Shift
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BEWERTUNG |
01.10.2009 von DeWerni
Need for Speed: Shift tritt den harten Konkurrenzkampf der Racegames diesen Herbst mit Titeln wie Colin McRae: Dirt 2 oder Forza Motosport 3 an. Dabei wurde inhaltlich und auch technisch einiges verändert. Ob das neue Need for Speed damit wieder in der ersten Startreihe oder gar auf der Pole Position steht, erfahrt ihr hier…
Man könnte sich jetzt an dieser Stelle denken: „Oh je, schon wieder ein neues Need for Speed! Muss das denn sein?!“ Und die Antwort hierauf lautet ganz klar: „Ja!“ Dies liegt aber nur daran, dass das komplette Konzept und die Technik der Serie überarbeitet wurden. Eine Version wie die letztjährige hätte niemand mehr gebraucht, dies war der absolute Tiefpunkt von Need for Speed. Mit dieser Ausgabe aber, hat man aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt. Man ist weggekommen vom vollends übertriebenen Tuningcharakter der Vorgänger und hat sich wieder mehr auf das eigentliche Element von Rennspielen
![]() So wurde die Grafik aufgepeppt, sie konzentriert sich nun auch wieder mehr auf Details neben der Strecke, wie beispielsweise Zuschauer oder die Umgebung der Rennstrecke. Aber auch die Autos sehen mit ihren Reflektionen weiterhin echt super aus, außerdem kann man diese optisch immer noch sehr an seinen individuellen Geschmack anpassen. Das geht von der Art der Lackierung (Metallic, Perleffekt, Chrom), über die Farbauswahl an sich bis hin zur individuellen Gestaltung des Fahrzeugs mit Aufklebern, Felgen und Vinyls. Auch Tuning ist weiterhin möglich. So könnt ihr beispielsweise die Lenksensibilität, die Getriebeübersetzung oder die Fahrzeugbalance einstellen, im erweiterten Modus grenzt das ganze schon an eine Wissenschaft für sich, da kann man dann zig Einstellungen bis in die Millimeterbereiche machen, um so die allerbeste Einstellung für die Strecke zu finden und noch ein paar Hundertstel der Rundenzeiten gutzumachen. Need for Speed bietet euch eine Auswahl von insgesamt über 60 Autos, die in den Anfängen beispielsweise einen BMW 135i oder einen Audi S3 beinhalten, später sind dann auch Autos dabei wie der Koenigsegg CCX oder ein Lamborghini Reventón. Die Boliden könnt ihr dann auf ca. 30 verschiedenen Strecken um die Kurven jagen, dabei sind einige echte Rennstrecken (z.B. Laguna Seca oder Spa Francorchamps) wie auch ein paar Fantasiekurse. Ihr seht schon, die Entscheidung von Electronic Arts den Entwickler zu wechseln, hat also schon Früchte getragen und sich auf jeden Fall gelohnt. Gameplay Das Gameplay von Need for Speed: Shift muss man meiner Ansicht nach eher ist die Kiste Arcadesteuerung stecken. Trotz dessen, dass man so viele Einstellungen machen kann und sehr viele realistische Kurse in das Spiel integriert wurden, was eigentlich eher für eine Simulation spricht, ist die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig. So werden leider auch Anfänger in Sachen Racingspiele zunächst sicherlich anfangs einige Probleme damit haben. Normalerweise ist man es ja gewohnt, ein Auto möglichst schnell ohne Driften um die Ecke zu steuern, was man intuitiv natürlich in den ersten Runden versucht, und sich wundert, dass man den Gegner überhaupt nicht folgen kann, selbst auf einem relativ leichten Schwierigkeitsgrad. Kurz bevor man das Gamepad dann genervt und wütend in die Ecke feuert, kommt man hoffentlich auf die Idee, die Kurven einfach mal etwas schneller und driftend anzugehen. Und siehe da, plötzlich fährt man selbst den Gegnern ohne große Schwierigkeiten davon. Sobald man an diesem Punkt ist, und das Driften noch etwas geübt hat, dann macht das Game richtig Spaß. Zum Glück haben die Entwickler der Slightly Mad Studios auch noch die Möglichkeit eingebaut, sich diverse Fahrhilfen optional hinzuzuschalten. Dies beginnt bei der Traktionskontrolle, geht über das Anti-Blockier-System bis hin zur Ideallinie, die rot, gelb oder grün erscheint, je nachdem ob man so schnell, genau richtig oder zu langsam in die einzelnen ![]() Das Ganze gilt hauptsächlich für die eigentlichen Rennen gegen die Computergegner und das Zeitfahren. Allerdings gibt es auch noch die aus den Vorgängern schon bekannten und wohl übergebliebenen Driftevents, bei denen man besonders schön, lang und eng an bestimmten Hütchen in den Kurven der Strecken vorbeidriften muss. Dies geschieht meist mit speziellen, etwas übermotorisierten Autos. An dieser Stelle darf man die Entwickler schon einmal fragen, was sie sich dabei Gedacht haben. Diese speziellen Fahrzeuge sind einfach übelst zu steuern. Da ist es schon mal schwierig, einfach nur geradeaus zu fahren, da sie die Wagen sofort ausbrechen. Mit den normalen Fahrzeugen wäre es ein Einfaches um die Piste zu driften, aber mit den Boliden wird das zur echten Herausforderung. Was hier noch zu erwähnen bleibt, ist die hin und wieder seltsam erscheinende KI der gegnerischen Fahrzeuge. An einigen Stellen der Piste drängeln sie einen fast von der Strecke, obwohl man sich denkt: „Hier gehr es doch wirklich nicht schneller!“, an anderen schleichen sie dafür fast um die Ecke und man wird mehr von ihnen blockiert. Dies tritt aber nicht im Übermaß auf, so dass man sich nur manchmal etwas wundern muss. Ein weiterer nicht so prickelnder Punkt ist das schlechte Schadensmodell. Man kann zwar einstellen, ob man nur visuelle oder realistische Schäden haben möchte, trotz allem kann das System nicht überzeugen. Wenn man bei eingeschaltetem Realismus mit über 200 Sachen einen Wiedersacher von der Straße fegt, dann kann das nur in einem enden: Im Totalschaden. Ich aber konnte meinen Wagen im Kiesbett genüsslich drehen, zurück auf die Strecke schleichen und mehr oder weniger normal weiterfahren. Da hätte man vielleicht noch ein wenig Arbeit rein investieren sollen. Karriere- und Multiplayermodus Abgesehen von den Online-Multiplayerrennen, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, stellt die Karriere im Single-Player-Bereich den zentralen Spielmodus dar. Ziel des Karrieremodus ist es, sich vom Anfänger bis zum Sieger der NFS World Tour hoch zu kämpfen. Im ersten Rennen bekommt man gleich mal einen BMW geliehen. Je nach Platzierung hat man danach das Geld um sich einen der zahlreichen Serienwagen zu leisten. Ich habe mich hier gleich mal für einen BMW 135i entschieden. So hat man nun die Möglichkeit, sich über vier Stufen an das gewollte Ziel zu kämpfen. Dabei muss man abgesehen von den einzelnen Rennen auch noch Zeitfahren oder Driftevents meistern. Außerdem gibt es weitere Rennevents, in denen ihr einen bestimmten Wagen zur Verfügung gestellt bekommt, die Hersteller-Wettbewerbe und die Wagen-Duelle. Dies hilft ein wenig Abwechslung ins Spiel zu bringen, so dass ihr nicht eine Stufe immer komplett mit dem gleichen Fahrzeug fahren müsst. Für die Absolvierung eines Rennevents bekommt ihr dann verschiedene Belohnungen. Zum einen bekommt ihr Erfahrungspunkte aufgrund von präzisen beziehungsweise aggressiven Aktionen. Je nachdem welche Punkte insgesamt gesehen überwiegen, werdet ihr als präziser oder aggressiver Fahrer eingestuft. Ebenso sind sie für euren Fahrerlevel verantwortlich, aufsteigen könnt ihr bis maximal Level 50. Außerdem bekommt ihr Sterne in einem Rennen verliehen. Meist bekommt ihr je nach Podiumsplatzierung ein bis drei Sterne und noch bis zu drei weitere für spezielle Manöver, wie beispielsweise eine bestimmte EP-Anzahl, Höchstgeschwindigkeit oder eine Runde mindestens zu 70% auf der Ideallinie gefahren zu sein. Mit den Sternen lassen sich neue Rennevents und die angesprochenen vier Stufen freischalten, die fahrerisch immer anspruchsvoller werden. Zusätzlich bekommt ihr je nach Platzierung im Rennen natürlich noch Geld, das ihr in Updates oder neue Fahrzeuge investieren könnt. ![]() Der Onlinemodus von Need for Speed: Shift ist leider nicht ganz so ausgeprägt wie bei anderen Rennspielen. So könnt ihr hier zwischen den schon angesprochenen Modi Rennen, Zeitfahren und Driftevent wählen, diese könnt ihr dann im Ranglistenmodus oder nur just-for-fun fahren. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, so eine Art Fahrer-Duelle-Turnier auszufahren. Dabei könnt ihr euch bis zum Champion hochkämpfen. Leider hat man online die Teilnahme der Rennen auf acht Fahrer begrenzt. Dies ist ein wenig schade, da man sich offline sogar mit bis zu 15 weiteren Fahrern messen kann. Naja, was jedenfalls positiv anzumerken bleibt, ist dass die Rennen weitestgehend ruckel- und einwandfrei laufen, so dass man trotz allem eine Weile Spaß an der Onlinesache haben wird. Negativ dagegen ist noch, dass man hier weder eine Splitscreen- noch eine LAN-Funktionalität eingebaut hat, so dass die Mehrspielerevents sich auf das reine Onlinevergnügen beschränken, was aber natürlich das wichtigste Feature ist. Grafik und Sound Die Grafik des neu überarbeiteten Need for Speed kann sich durchaus sehen lassen. Was dabei besonders hervorzuheben ist, sind die tollen Spiegel- und Lackeffekte der Rennautos. Außerdem sind in das Spiel auch ein paar echte Schmankerl eingebaut worden, die Innovatives bieten und einige schöne Nebeneffekte haben. Beispielsweise wird der für Rennspiele und Geschwindigkeiten in den Regionen von Need for Speed typische Tunnelblick dadurch unterstützt, dass nur die Objekte auf der Piste an sich wirklich scharf dargestellt werden, abseits der Piste wurde ein Unschärfefilter über das Bild gelegt, der Effekt ist toll und verstärkt das Geschwindigkeitsgefühl. Außerdem optisch sehr gut gelungen ist die Cockpitansicht. Hier hat man jederzeit das Gefühl, wirklich mittendrin zu sitzen. Gerade auch bei Unfällen wird man so richtig durchgeschüttelt. Was auch noch zu dieser tollen Rennatmosphäre beiträgt, sind die Soundeffekte, vor allem die Motorengeräusche liefern einen guten Beitrag. Super EA! Das Fazit von: DeWerni
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