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RTL Winter Sports 2010: The Great Tournament

Publisher: RTL Games
Entwicklerstudio: 49Games
Genre: Sportspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 26.11.2009
USK 0

RTL Winter Sports 2010: The Great Tournament   25.11.2009 von DeWerni

Auch wenn der Winter bei uns noch nicht so richtig in die Gänge kommt, erscheint rechtzeitig zum eigentlichen Beginn der kalten Jahreszeit die diesjährige Ausgabe von RTL Winter Sports. Das Spiel wurde richtig umgekrempelt. Was es Neues bietet und ob sich das Prinzip wirklich verbessert hat, erfahrt ihr im folgenden Bericht…

Leider lässt der Winter ja dieses Jahr anscheinend etwas länger auf sich warten. Wer es trotzdem nicht abwarten kann, bis endlich wieder das weiße Element zum Wintersporteln einlädt, der kann sich die Wartezeit mit dem neuen RTL Winter Sports 2010 mit dem Untertitel „The Great Tournament“
vergnügen. Die diesjährige Ausgabe wurde ordentlich umgekrempelt, weiterentwickelt und vor allem technisch auf den aktuellsten Stand gebracht. Was als auffälligste Neuerung sofort ins Auge sticht, ist die verbesserte Grafik, die sich wirklich sehen lassen kann. Da kommt man an manchen Stellen fast ins Schwärmen und schaut sich lieber das verschneite Gebirge am Horizont an, als sich auf die Piste zu stürzen und die neusten Bestzeiten zu jagen. Das könnt ihr übrigens in 8 verschiedenen, spannenden Disziplinen machen: Snowboard Cross, Ski Alpin, Freeride, Ski Alpin Abfahrt, Skifliegen, Shorttrack, Biathlon, Viererbob und Eiskunstlauf. Was wirklich etwas schade ist und ich auch nicht verstehen kann, ist die extreme Kürzung bei der Anzahl der Disziplinen. Ok, der Fokus wurde ein wenig von den klassischen Breitensportarten in Richtung der modernen Trendsportarten verschoben, das wäre und ist ja prinzipiell auch OK. Warum musste man allerdings gleich insgesamt 10 (!!!) Disziplinen im Vergleich zur Vorgängerversion streichen??? Ja, letztes Jahr waren es noch 18. Wirklich schade und auch eine extreme Kürzung des Spiels. Naja, wie gesagt, dafür wurde der Rest ordentlich umgekrempelt und vielleicht finden sich nächstes Jahr auch wieder mehr Disziplinen vor. Abgesehen von der grafischen Präsentation der Sportler und deren Disziplinen wurde auch an dem extrem nervigen Drumherum gefeilt. Die Zuschauer sind nun wesentlich authentischer und das Maskottchen flachst während den Startvorbereitungen mit dem Moderator rum, das bringt auf jeden Fall mehr Leben ins Spiel. Was zusätzlich noch einen Mehrwert bringt und ein wirklicher Fortschritt ist, ist die Unterstützung von Multiplayerspielen über das Internet. Dies ist die erste Version von RTL Winter Sports, die dieses Feature unterstützt. Bisher konnte man lediglich mit bis zu vier Spielern gleichzeitig vor einer Konsole zocken, diesmal hat man die gleichen Möglichkeiten auch über das weltweite Netz, aber dazu später noch mehr Details.

Was habt ihr mit der Steuerung gemacht…?
Ja, wie schon erwähnt, wurde die Steuerung (leider) ordentlich umgekrempelt. Dies ist der Versuch, irgendwie mehr Spielspaß zu erzeugen, der aber total in die Hose gegangen ist. Das Positive an der letzten Version war die Tatsache, dass man das Joypad mehr oder weniger einem seiner Freunde in die Hand drücken konnte und sofort konnte mit dem Wettkampf losgelegt werden. Die Steuerung stand also für Einfachheit und Intuition. Nun bekommt man zwar auf die gleiche Art und Weise die Steuerung erläutert und präsentiert, allerdings muss man bei manchen Disziplinen diese Erläuterungen schon drei Mal lesen, um zu kapieren, was man genau tun soll. So geht es dann erst mal allen Anfängern. OK, man muss auf jeden Fall zugeben, dass man sich trotz allem recht schnell an die Steuerung gewöhnt und dann damit durchaus auch zu Recht kommen kann. Andere wurden auch gar nicht angetastet. So muss man beispielsweise beim Eiskunstlaufen immer im richtigen Moment eine bestimmte Taste drücken oder einen der beiden Sticks im oder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Die entsprechenden Anweisungen erscheinen kurz vor der geforderten Ausführung auf dem Eis. Wenn die SportlerIn dann darüber fährt ist Action gefordert. Was meiner Meinung nach schlechter umgesetzt ist, ist das Skifliegen. Dabei muss man zunächst versuchen, die Spur richtig zu halten, den Absprung per Stickbewegungen richtig erwischen, im Flug die Balance gut halten, um immer den richtigen Auftrieb zu haben und dann wieder den Flug im richtigen Zeitpunkt zur Landung umzuwandeln. All das geschieht lediglich per Stickbewegung und fühlt sich irgendwie etwas hölzern an, wobei es vom Prinzip her ja gut umgesetzt ist. Ihr seht schon, dass es anscheinend einige Disziplinen gibt, bei denen es hauptsächlich darum geht, das richtige Timing zu erwischen, um hinterher mit den bestmöglichen Ergebnissen dazustehen. Dies gilt vor allem für die Eiskunstläufer, bei denen man durch Wahl der Schwierigkeit auch die Auswahl und Länger der Kür beeinflusst.

Aber RTTL Winter Sports hat auch noch anderes zu bieten, nämlich dann wenn es mehr um Geschwindigkeit und weniger um Präzision geht. Als Extrem sei an dieser Stelle mal der Ski Alpin Abfahrtslauf genannt. Dabei hat man eigentlich sehr wenig Einflussmöglichkeiten. Man geht in die Hocke, um etwas mehr Geschwindigkeit aufzunehmen oder fährt etwas langsamer im Stehen, wobei dann die Steuerung an sich effektiver ist.
Außerdem hat man bei den Disziplinen, bei denen es um Bestzeiten geht, immer die Möglichkeit eines Adrenalinschubs. Dieser ist zwar recht unrealistisch, macht das Spiel aber dafür umso spektakulärer. Das Adrenalin lädt sich dabei über die Abfahrt hinweg Stück für Stück auf und existiert beispielsweise auch beim Biathlon oder beim Shorttrack. Bei den Rennen, bei denen man mit mehreren Personen parallel auf der Strecke ist, kann man übrigens auch noch ordentlich gegen den Gegner rempeln, was schon hin und wieder vor Überholungen nutzt, aber dafür auch unseren Adrenalinbalken langsamer aufladen lässt. Auf jeden Fall nette Features, die für Unterhaltung sorgen.

Wie und mit wem kann ich mich eigentlich auf die Bretter schwingen?!
An dieser Stelle einige Worte zu den Spielmodi. Man hat als Kern des Single-Pl
ayer-Spiels die Möglichkeit, eine Karriere zu spielen. Dabei darf man sich zunächst eine Nationalität aussuchen. Danach geht es dann darum, an den verschiedensten Cups teilzunehmen. Dies beginnt mit dem Rookie-Cup, der aus drei Disziplinen besteht und dessen Schwierigkeitsgrad noch recht niedrig angesiedelt ist. Also perfekt für Anfänger geeignet. Das ändert sich natürlich während des Spiels Stück für Stück, während jeder Cup schwieriger wird, fordert er auch in immer mehr Disziplinen und dauert somit länger. Solltet ihr in einer der Disziplinen nicht gerade auf dem letzten Platz landen, so bekommt ihr für den Abschluss Erfahrungspunkte, genauso wie auch für den einigermaßen erfolgreichen Abschluss eines Cups. Auf eurer Karriereübersicht sind alle Sportler der verschiedenen Disziplinen mit ihren Fähigkeiten eingeblendet. Dort könnt ihr durch Eintausch der verdienten Erfahrungspunkte jeden einzelnen Sportler in seinem allgemeinen Können aufwerten oder ihm auch spezielle Fähigkeiten „kaufen“, wie beispielsweise einen besonders guten Start durch spezielle Schuhe oder ähnliches. So könnt ihr euch bis zu den Profis hochkämpfen und die Karriere schließlich abschließen, was aber nicht ganz einfach ist.

Als weitere Spielmodi stehen euch natürlich auch einzelne Disziplinen zu Trainingszwecken zur Verfügung, zusätzlich ein „Schneller Cup“, bei dem ihr euch ein paar Disziplinen zum individuellen Wettkampf zusammenstellen könnt oder auch wieder die Herausforderungen. Diese stellen nochmals einen echten super Spielmodus dar. Dabei müsst ihr besondere Aufgaben in einzelnen Disziplinen meistern. So könnt ihr euch Stück für Stück immer mehr Herausforderungen freischalten – insgesamt gibt es davon 44. Diese sehen so aus, dass ihr beispielsweise innerhalb von 2 Minuten eine bestimmte Anzahl an Münzen bei Biathlon oder der Abfahrt aufgesammelt haben müsst oder in der gleichen Zeit maximal 5 Totenköpfe berührt haben dürft. Ein weiteres Wort noch zu den Mehrspielerfeatures. Ihr könnt, wie schon erwähnt, on-
oder offline mit bis zu vier Personen einen Cup spielen. Dabei werden immer alle Disziplinen gleichzeitig ausgetragen, also auch das Skifliegen oder das Bobfahren, so dass wenige Wartezeiten entstehen. Ihr könnt übrigens euer in der Karriere entwickeltes Team auch online für Wettkämpfe hernehmen. Mehr gibt es an dieser Stelle nicht zu sagen, außer dass das Game gerade in Gesellschaft vor einer Konsole super Spaß macht. Auch der Onlinemodus wertet das Ganze noch einmal auf, auch wenn die Spielmodi doch eher beschränkt sind.

Was macht die Technik?
Wie schon mehrfach erwähnt, hat es die grafische Präsentation wirklich in sich. Da haben die Entwickler mal einen ordentlichen Schritt nach vorne getan. Die Landschaft ist teilweise so schön anzuschauen, dass man lieber kurz Pause drückt, bevor man sich in den anstrengenden Wettkampf stürzt. Oder man schaut dem herum blödelnden Maskottchen noch ein wenig zu, beziehungsweise lauscht dem Moderator beim Interview der gleich startenden Sportler. Auch wenn es immer Optimierungspotential gibt und die Sportler in manchen Szenen doch wieder etwas eckig aussehen, so haben die Entwickler von 49Games doch auf jeden Fall vieles richtig gemacht, gerade im Vergleich zur Vorversion. Die deutschen Reporter lassen sich hören, auch wenn sich die Sprüche natürlich mit der Zeit wiederholen. Ansonsten fällt die musikalische und soundtechnische Unterstützung weder besonders positiv noch besonders negativ auf. Das geht in Ordnung, ohne zu glänzen.

Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Ich finde der Umbau seit der letzten Version ist nicht wirklich gelungen. Zwar hat man das Spiel technisch richtig umgekrempelt und vor allem grafisch gesehen auf den aktuellen Stand gebracht, allerdings finde ich die Steuerung teilweise richtig gruselig. In der letzten Version war das alles noch intuitiver und auch für den spontanen Zockabend mit Freunden geeignet. Dieses Mal muss man die Erklärung der Steuerung erst drei Mal lesen, bevor man ungefähr weiß was los ist und dann klappt das meist auch erst nach ein paar Trainingsversuchen! Für ambitionierte Gesellschaftzocker durchaus eine Alternative, alle anderen werden leider nicht lange ihren Spaß haben!


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positiv negativ
  • Deutlich verbesserte Grafik
  • Neu integrierter Online Multiplayermodus
  • Gute Animationen der Sportler
  • Verschiedene Spielvarianten inkl. Herausforderungen
  • Gerade in Gesellschaft sehr spaßig
  • Sehr lange Ladezeiten
  • Teilweise wenig intuitive und umständliche Steuerung
  • Ziemlich unrealistische Umsetzung





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