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Race Pro

Publisher: Atari
Entwicklerstudio: SimBin Developement Team
Genre: Racing
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 19.02.2009
USK 0

Race Pro   06.03.2009 von DeWerni

Ihr sitzt hinter dem Steuer eures hart erkämpften BMW M3. Der Asphalt stinkt nach Gummi. Und nun schaltet die Startampel auch schon auf rot, nur noch wenige Sekunden bis zum Start. Und da ist es auch schon, das neue Race Game von Atari aus der SimBin Gameschmiede. Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte über Race Pro.

Nun ist es doch endlich erschienen. Nach einigen Anläufen und Terminverschiebungen hat es Race Pro doch noch an den Start geschafft. Seit 19.02.2009 ist Race Pro erhältlich. Allerdings müsst ihr schon stolzer Besitzer einer Xbox 360 sein, um in den Genuss des Racers zu kommen, es handelt sich hierbei um einen Exklusivtitel, er wird somit auch in Zukunft auf keiner anderen Plattform erhältlich sein. Das für die Gameentwicklung verantwortliche Designstudio SimBin hat sich durch Entwicklungen im Bereich „Race Games“ auf dem PC bereits einen Namen gemacht. Der Premierentitel auf dem Konsolensektor hat bereits einige bekannte Vorfahren, wie zum Beispiel die preisgekrönte GTR-Serie. Jetzt aber mal zu den Fakten. In Race Pro habt ihr die Möglichkeit hinter dem Steuer von ca. 50 verschiedenen Fahrzeugen Platz zu nehmen und auf einer der 13 lizensierten Pisten, darunter beispielsweise M
onza und Laguna Seca, eure Runden zu drehen. Ein besonderes Schmankerl sind einige integrierte Stadtkurse, wie zum Beispiel Macau und Porto. Außerdem könnt ihr versuchen die verschiedensten Meisterschaften zu gewinnen. Als bekannteste seien die „FIA World Touring Car Championship“ (WTCC), die Formel 3000 oder auch die Formel BMW genannt.

Gameplay

Hier bleibt zunächst auf jeden Fall mal darauf hinzuweisen, dass es sich bei Race Pro um eine echte Simulation handelt. Hierbei bietet sich natürlich sofort der Vergleich zum letzten großen vergleichbaren Titel an: Forza Motorsport 2. Dabei zieht meiner Meinung nach aber Race Pro den Kürzeren. Forza 2 ist in allen Belangen (bis auf den Sound, aber dazu später mehr) mindestens ein wenig überlegen. Zu Beginn ist die Lernkurve bei Race Pro doch recht hoch, das Handling der Fahrzeuge ist anfangs noch relativ leicht, später muss man aber schon recht fingerfertig sein, um die teilweise recht hochmotorisierten Boliden perfekt in der Spur zu halten, was für erfahrene Racer durchaus eine Herausforderung darstellt, trotz allem aber für Gelegenheitsspieler nicht unmöglich scheint. Neulinge allerdings werden schon einige Zeit brauchen, um den eigenen Fahrstil zu perfektionieren. Ansonsten ist die Steuerung sehr direkt, man hat das Gefühl, den Wagen in (fast) jeder Situation noch steuern oder auch mal retten zu können. Wenn man allerdings die Fliehkräfte zu sehr herausfordert, dann landet man auch schnell mal im Kiesbett oder an der nächsten Mauer.

Damit komme ich auch schon zum nächsten Punkt: Wie schaut es mit der Kollisionsabfrage und den Crashs aus? Also erst mal zur Kollisionsabfrage, diese ist auf jeden Fall gut gelungen und scheint jederzeit authentisch. Es gibt keine Zusammenstöße, bei denen ein Fahrer nichts davon mitbekommt, wie es beispielsweise bei Race Driver GRID bis heute die Regel ist. Die Crashs sind allerdings dafür sehr unspektakulär und teilweise auch unrealistisch. Es gibt zwar ein Schadensmodell, dieses ist aber nicht gut umgesetzt, es bedarf schon einigen Unfällen, um überhaupt einen Schaden am eigenen Vehikel angezeigt zu bekommen. Mir ist es bei den Testfahrten durchaus passiert, dass ich ein Fahrzeug mit 200 Sachen direkt geradeaus an die Wand gesetzt habe, bis auf ein paar Kratzer im Lack, ist aber nichts weiter passiert, ich konnte uneingeschränkt weiterfahren. Die optischen Schäden allerdings sind sehr schön umgesetzt.

Erwähnenswert an dieser Stelle sind auch auf jeden Fall noch die diversen Einstellungsmöglichkeiten für das Fahrzeug. Diese reichen von Reifendruck, Gangübersetzung, Spur, Differential bis hin zum Abtrieb. Die Hobbymechaniker unter euch können sich also gründlich austoben, während Optiktuner leider ausgesperrt bleiben. Es gibt keinerlei optische Tuningmöglichkeiten, weder die Lackfarbe ist änderbar, noch lassen sich Aufkleber oder andere Gimmicks anbringen. Der Fokus liegt also eindeutig auf dem Realismus und nicht dem Schnickschnack. Folgende Spielmodi stehen euch im Game zur Auswahl bereit:


Karriere
Der Karrieremodus ist das Kernstück des Games, jedenfalls was den Einzelspielermodus angeht. Dabei muss man insgesamt 33 verschiedene Verträge in acht unterschiedlichen Untergruppen erfüllen, die man aber Stück für Stück freischalten muss. Im Zentrum jedes Vertrags steht natürlich eine andere Rennwagenklasse. Man beginnt beispielsweise in der kleinsten Klasse mit einem Mini Cooper. Dies steigert sich Stück für Stück über beispielsweise einen BMW M3 bis hin zu den PS-Schleudern der GT-Klasse. Dabei ist das Prozedere bei jedem Vertrag gleich: Zunächst hat man die Wahl, sich für den Vertrag zu „qualifizieren“, indem man eine bestimmte Rundezeit auf einem vorgegebenen Kurs mit einem dem Vertrag entsprechenden Rennwagen erreicht. Alternativ hat man auch die Möglichkeit, den Vertrag mit Geldern aus vorher erfüllten Verträgen freizukaufen. Hat man den Vertrag dann unterschrieben, fährt man eine Meisterschaft von ca. 3-6 Rennen. Je mehr Punkte man in der Meisterschaft erreicht, desto mehr Credits erhält man. Außerdem schaltet man, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, ein, zwei oder drei Fahr
zeuge frei. Das Ganze ist allerdings auch auf dem höchsten Schwierigkeitslevel nicht besonders schwer zu meistern, da die KI und die Leistung der imaginären Gegner eher zu wünschen übrig lassen. Dies kann man leider nicht mal per Einstellungen ändern. Dafür kann man Fahrhilfen, wie Traktionskontrolle, ABS oder eine angezeigte Bremslinie, je nach Schwierigkeitsgrad, ab- und hinzuschalten.

Meisterschaften
Ein weiterer zentraler Modus im Singleplayerspiel sind die Meisterschaften, von denen es insgesamt 19 Stück gibt. Dabei kann man einzelne Meisterschaften nachspielen, die sich natürlich an den vorher erwähnten Rennwagenklassen orientieren. Die bekanntesten darunter sind die Formula BMW, die WTCC oder auch die Formel 3000. Je nach gewählter Meisterschaft kann man natürlich auch zwischen verschiedenen beteiligten Fahrzeugen wählen, sofern sie lizensiert wurden. Die Meisterschaft beinhaltet immer zwischen 6-15 Rennen, allerdings sind auch einige anfangs gesperrt: Man kann zwar die Meisterschaft theoretisch starten, allerdings kann es passieren, dass das passende Auto noch nicht freigeschaltet ist. Es heißt also zuerst: Möglichst viele Boliden in der Karriere freifahren.

Neben den hier erwähnten Modi gibt es natürlich auch noch die Standardmodi wie den Trainings-. Zeitfahr- und auch den Einzelrennen-Modus. Diese enthalten aber keine erwähnenswerten Besonderheiten.

Multiplayer-/Online-Modus

Zum Multiplayermodus gibt es nicht viel zu sagen, außer dass man das Ganze auch hier mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen muss. Zum Einen ist es sehr gut umgesetzt, dass man zu Beginn eines jeden Rennen seine Bestzeit auf einer Qualifikationsrunde fahren darf, um die Startaufstellung für das Rennen zu ermitteln. Allerdings gibt es auch nur diesen einen Onlinemodus. Leider sind Meisterschaften oder ähnliches online nicht möglich. Schade, da hätte man durchaus mehr daraus machen können. Allerdings macht das Racing gegen menschliche Gegner schon ordentlich Spaß, jedenfalls sobald man die Boliden und die Rennstrecken etwas verinnerlicht hat. Erwähnenswert an dieser Stelle ist vielleicht noch der etwas ungewöhnlich Multiplayermodus. Hier habt ihr es nicht, wie sonst üblich, mit einem Splitscreen- sondern mit dem HotSeat-Modus zu tun. Dabei müsst ihr euch nach einer gewissen Zeit sozusagen abwechseln. Entweder ihr tretet gegeneinander an, oder steuert ein und dasselbe Gefährt gegen die KI. Dieser Modus bringt eine Menge Spaß, auch wenn es sich vielleicht im ersten Moment nicht so danach anhört, probiert es einfach aus!

Grafik und Sound
Wie leider schon mehrfach angeklungen, ist die technische Umsetzung von Race Pro leider nicht wirklich up-to-date. Die Grafik erinnert teilweise eher an gute PS2-Grafik (dann allerdings an sehr gute) als
an die potentiellen Grafikmöglichkeiten der Next-Generation-Konsolen. Sie wirkt des Öfteren auch sehr steril und wenig detailliert, da muss sich selbst das ins Alter gekommene Forza Motosport 2 nicht verstecken, es sieht teilweise sogar echt besser aus. Auch gibt es hin und wieder einige Ruckler, besonders bei großen Unfällen. Dies hält sich aber zum Glück in Grenzen und tritt meist nur selten online auf. Was allerdings super gelungen ist, sind die Soundeffekte, speziell die Motorengeräusche sind bombastisch umgesetzt. Wenn man seine Surroundanlage ein wenig aufdreht, dann fühlt man sich, wie gesagt leider nur soundtechnisch, mittendrin statt nur dabei. Diesbezüglich muss man den Entwicklern also wirklich ein Kompliment aussprechen. Sie klingen jederzeit passend und authentisch bezüglich des entsprechenden Wagens.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Man kann das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen. Zum Einen kann man froh sein, dass endlich mal wieder eine Racingsimulation erschienen ist, zum Anderen ist aber die Grafik sehr bescheiden. Die Fahrphysik an sich kann überzeugen, der Sound ist bombastisch, trotzdem springt der Funke nicht richtig über und die Lücke zu Forza Motorsport 2 kann nicht geschlossen werden, schade. Für Simulationsfans des Racinggenres auf jeden Fall eine Anschaffung wert, ansonsten lieber die Finger davon lassen!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • 50 verschiedene Fahrzeuge, 13 lizensierte Pisten
  • Gute Fahrphysik
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten
  • Super realistische Soundeffekte
  • Teilweise schlechte KI
  • Nur Einzelrennen im Multiplayermodus
  • Technisch nicht auf dem aktuellsten Stand
  • Vereinzelt Ruckler im Spielablauf





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