Kein Cover vorhanden: upload/articles/71LHlMG6MFL._SL1200__py0zLND6d3DSSrFjNAMZ.jpg

Reeperbahn

Originaltitel: Reeperbahn
Genre: Drama
Regie: Timo Rose
Hauptdarsteller: Marc Engel
Laufzeit: DVD (84 Min) • BD (87 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 18

Reeperbahn   10.04.2016 von Zahnfee

Timo Rose is back in da house und präsentiert uns mit seinem neuen Werk Reeperbahn Horror der ganz anderen Art. Geister oder Paranormales wird man hier vergebens suchen. Doch Monster und menschliche Abgründe - ja, die gibt es auf der sündigsten Meile der Welt zuhauf. Die Sofahelden haben den Film gesichtet und sagen Euch, auf was Ihr Euch freuen dürft...


Die Reeperbahn befindet sich im Herzen des Hamburger Viertels St. Pauli und gilt als die sündigste Meile der Welt. Table Dance, Bars, Bordelle, Peepshows - auf der Reeperbahn gibt es alles, was das Herz begehrt. Tausende Touristen flanieren dort jeden Tag entlang und bemerken oft nicht, welche Dramen sich unter Umständen hinter den Kulissen der Amüsiermeile abspielen.

 

Sarah (Lisa Katharina Volk) und ihr Bruder Markus (Max Evans) sind ein Teil davon. Während sich Markus und sein bester Freund (D)Jängo (Nikolai Will) Tag für Tag mit kleinen oder größeren Gaunereien über Wasser halten, finanziert Sarah ihr Leben und ihre Sucht mit Freiern. Unter der Aufsicht von Zuhälter Uffuk (Marc Engel) geht sie allabendlich auf den Strich, und ist dabei nicht nur permanenten Repressalien von Uffuk, sondern auch noch den Eifersüchteleien ihrer Kolleginnen ausgesetzt. Verzweifelt sucht Sarah eine Selbsthilfegruppe auf und schüttet der anwesenden Gruppe, sowie der Therapeutin Frau Wagner (Rebekka Müller) ihr Herz aus in der vagen Hoffnung, auf diese Weise einen Ausweg aus ihrer Lage zu finden.

 

Wusstet Ihr schon ...

... dass Tessa Bergmeier alias Tina 2009 an der vierten Staffel von Germany's Next Topmodel teilgenommen hat?

Als Markus und (D)Jängo ebenfalls ins Zuhältergeschäft einsteigen wollen merken sie schnell, dass mit der Konkurrenz nicht zu spaßen ist. Nach der ersten Konfrontation streichen sie die Segel und sehen ein, dass sie bei diesem Spiel ein wenig zu hoch gepokert haben. Doch leider haben Markus und (D)Jängo die Rechnung ohne die nachtragenden Platzhirsche gemacht...

 

Zu Beginn des Films werden uns die Hauptcharaktere vorgestellt, ohne dass wir wissen, welchen Bezug sie zueinander haben. Da sind Markus und (D)Jängo, die beiden Ganoven, die Prostituierte Sarah und der cholerische Zuhälter Uffuk, deren Geschichten mit der Zeit verwoben werden und ein Gesamtbild ergeben, das in einigen Teilen mehr als erschütternd für den Zuschauer ist.  Die Darsteller wirken durch die Bank weg authentisch und das nicht zuletzt deshalb, weil man ihnen ihre Fehler gelassen hat. Ein verhaspelter Satz im Monolog, ein kleiner Versprecher im Gespräch mit dem Gegenüber, es sind Kleinigkeiten wie diese, die den Film extrem nahe an den Zuschauer heran bringen. Die schauspielerische Leistung ist bei allen Darstellern grundsolide und überzeugend, doch besonders beeindruckt hat mich bei dieser Produktion Marc Engel in seiner Rolle als Uffuk, der den cholerischen Sadisten mit einer Passion gibt, die mir kalte Schauer über den Rücken jagt. Zu erwähnen sei an dieser Stelle auch, dass der Film tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht. Reeperbahn treibt das Maß an Authentizität exponentiell in die Höhe.

 

###SOFAHELDEN_GALERIE###

Perfektioniert wird der Film natürlich nicht nur durch die Kameraführung und den kleinen Cameo-Auftritt des Regisseurs, sondern natürlich auch durch Schnittmeister Kai E. Bogatzki und den verdammt guten Soundtrack von Myra, vor der ich an dieser Stelle meinen Hut ziehen möchte. Die Qualität der Blu-ray ist durchwegs gut, das Bild kommt nur mit einem minimalen Bildrauschen daher und kanns sonst mit einer klaren Linie, schönen Farben und vielen Details punkten. Der Sound ist sehr frontlastig, doch die passende Musik unterstreicht viele Szenen und kommt aus den hinteren Boxen. Effekte gibt es keine und der Bass hat die meiste Zeit Pause, was für ein Drama aber nicht schlimm ist. Wer sich für die Schauspieler und die Reeperbahn interessiert, sollte nach der Sichtung des Hauptfilms noch die Extras zu Gemüte führen.


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Reeperbahn hat mich, wie man so schön auf Neudeutsch sagt, ungemein geflasht und ging mir sehr an die Nieren. Nicht, weil er über Gebühr blutig oder gewalttätig ist, sondern weil dieser Film und seine Darsteller so authentisch sind, dass es einem fast das Herz zerreißt, wenn Sarah vor ihrer Selbsthilfegruppe steht und in abgeklärtem Ton darlegt, warum sie auf den Strich geht und was ihr dort alles widerfährt. Reeperbahn ist ruhig, bedacht, fokussiert. Zieht uns in den Alltag der Protagonisten und lässt uns dabei sein, wenn sie zum x-ten Mal vom Leben gebeutelt werden. Und genau wie das Leben schlägt uns Reeperbahn einfach unvermittelt ins Gesicht, entsetzt uns mit der grausamen Realität von Unterdrückung und aus Rachegelüsten geborenen Gräueltaten. Reeperbahn ist nichts anderes als eine fabelhafte Komposition des Dreamteams Rose / Bogatzki / Myra, die Ihr Euch unter gar keinen Umständen entgehen lassen solltet.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Der deutsche Film ist ja bei den meisten nicht sonderlich beliebt, doch ich bin der Meinung, dass man jedem Streifen eine Chance geben sollte – egal ob er aus Deutschland kommt, oder aus der restlichen Welt. Reeperbahn ist kein Film den man mag oder der ein Lieblingsfilm wird, er ist ein Drama was sehr nah an der Realität ist und deswegen schockiert. Natürlich ist der Film nichts für Jedermann, doch wer mal wissen möchte, was in Hamburg so alles abgeht und sich selbst ein Bild machen möchte, wie gut es einem selbst eigentlich geht, der sollte sich den Film ansehen und staunen!


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen