![]() |
Restrepo
![]() |
BEWERTUNG |
02.08.2011 von DeWerniIn dieser Kriegsdokumentation bekommen wir einen der interessantesten und schwierigsten Aspekte des afghanischen Kriegs aufgezeigt. Eine Gruppe von Soldaten wird auf ihrem 15-monatigen Einsatz im Kriegsgebiet gezeigt. Dabei erfährt man einiges über alltägliche aber auch ungewöhnliche Facetten des realen Kriegs…
Die Dokumentation beginnt in dem Moment, als sich ein paar junge amerikanische Soldaten auf ihrer Fahrt Richtung Afghanistan befinden und diese Einberufung mehr oder weniger begießen. Doch schon als sie per Helikopter in ihr Einsatzgebiet – das Korengal-Tal oder von den Soldaten auch das „Tal des Todes“ genannt – geflogen werden, vergeht ihnen Stück für Stück diese Freude. Sie werden in einem schmalen Tal eingesetzt, von dem es in der Heimat heißt, man würde dort jeden Tag beschossen. Sie nehmen sich trotzdem vor, die Situation dort deutlich zu verbessern. Das Tal gilt als das schwierigste und gefährlichste Kriegsgebiet in ganz Afghanistan. Insgesamt werden dort etwa 80% aller Bomben aus dem Afghanistan-Krieg gezündet.
Die Regisseure Tim Hetherington und Sebastian Junger haben das Platoon über eine ganze Weile begleitet, um so viele Facetten des Krieges mit all seinen Schwierigkeiten aufzufangen. Dies ist aber nur teilweise gelungen. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, sich eigentlich nur in einem Computerspiel zu befinden, in dem die Soldaten fast wie Maschinen funktionieren: Zu wenige Emotionen werden gezeigt, man kann nie wirklich mit den Soldaten mitfühlen und hat nie richtig Angst um sie. Dass es für die Befreundeten teilweise nicht immer leicht ist, den Tod von Freunden und Bekannten hinzunehmen sollte klar sein. Aber sobald in dem Film so etwas wie Emotionen aufkommen, werden diese negativen Emotionen von den Anführern sofort wieder auf den Feind gelenkt. So bekommt man eigentlich nur das Bild des typischen schießwütigen Amerikaners aufgezeigt, der ohne groß nachzudenken alles für sein Heimatland tut und sein ganzer Hass dem Feind gilt. Ob man sich dazu allerdings erst diese Dokumentation, die sicherlich deutlich mehr Potential gehabt hätte anschauen muss, ist fraglich. So etwas kennt man aus diversen US Propagandafilmen. Das Einzige, was wirklich gut rüberkommt, sind vereinzelte Interviews mit den amerikanischen Soldaten, nachdem sie zurück in der Heimat sind. Dabei merkt man, dass es Soldaten gibt, die den Tod eines Freundes ganz unterschiedlich verarbeiten: Da gibt es unterdrückte Tränen, Momente der Stille aber auch ein Schmunzeln auf den Lippen. Insgesamt gesehen ist die Dokumentation schon sehenswert und interessant, sie hätte aber, wenn sie weniger inhaltlich gefiltert worden wäre, deutlich besser und authentischer wirken könne.
Welche Gefahren müssen die Soldaten in ihrem errichteten Außenposten Restrepo noch überstehen? Welche Facetten des Krieges bekommt man zu sehen? Wie schwierig gestaltet sich ein Krieg in einem so unwegsamen Kriegsgebiet?
Die Qualität der Bilder der Blu-ray ist extrem unterschiedlich. Zum einen gibt es immer wieder hochwertige Aufnahmen aus dem Helikopter und der Ferne. Zum anderen werden dann aber auch wieder kleine Hand- und Helmkameras verwendet, die eine deutlich schlechtere Qualität aufzeigen – dies ist aber auch klar. Bei dunkleren Szenen bekommt man auch sehr oft ein unschönes Bildrauschen zu sehen, was aus meiner Sicht die Bilder und Szenarien aber einfach authentischer wirken lässt. Trotzdem ist es nicht notwendig, unbedingt die Blu-ray zu kaufen, die DVD reicht vollkommen aus, da die Bilder dort auch nicht schlechter sind. Beim Ton sieht das ganz ähnlich aus. Es gibt laute Stellen, genauso wie leise, viel knistern und rauschen. Aber auch das trägt in einem solchen Film zur Authentizität bei. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass der gesamte Film nur eine englische Tonspur besitzt, er wurde nicht synchronisiert. Während des gesamten Films bekommt man die Übersetzung der Dialoge aber per deutschem Untertitel geliefert. Insgesamt gesehen ist es eine eher unterdurchschnittliche Blu-Ray-Realisierung. Das Fazit von: DeWerni
|
|
Kommentare[X]