Ted

Ted

Originaltitel: Ted
Genre: Komödie
Regie: Seth MacFarlane
Hauptdarsteller: Marc Wahlberg • Mila Kunis
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Label: Universal Pictures
FSK 16

Ted   06.08.2012 von Benji

Seth MacFarlane gehört unbestreitbar zu den bekannteren Talenten in Amerika. Er ist verantwortlich für die bekannten Cartoon-Serien Family Guy und American Dad, synchronisiert dort die wichtigsten Charaktere und ist auch sonst als Multitalent in Hollywood unterwegs. Jetzt hat er sich noch in die Riege der Regisseure eingereiht, und bringt mit Ted eine der ungewöhnlichsten Komödien der letzten Jahre in die Kinos. Dort wird ein Teddybär zur harten Beziehungsprobe zwischen Marc Wahlberg und Mila Kunis. Kann das wirklich lustig sein, oder bleibt das Lachen im Halse stecken …

Als Kind war John Bennett in seiner Nachbarschaft der absolute Außenseiter.
Keines der anderen Kinder wollte mit ihm zu tun haben und so kapselte sich der kleine Junge von der Außenwelt ab. In seiner puren Verzweiflung wünschte sich Johnny am Weihnachtsabend, dass er endlich einen richtigen Freund bekommen würde. Das Ergebnis dieses Wunsches sollte am nächsten Morgen seine Mutter in Panik verfallen lassen. Der große Teddybär, den Johnny am Tag davor noch unter dem Weihnachtsbaum gefunden hat, ist zum Leben erwacht. Ein wahres Weihnachtswunder und so wurde Teddy die nächsten Wochen und Monate in den Fernsehshows des Landes präsentiert und gefeiert.

Normalerweise würde jede Kinderkomödie an diesem Punkt in die Geschichte einsetzen.
Sie würde zeigen, wie Teddy und John die besten Freunde werden und wie so der Wunsch des Jungen dazu geführt hat, dass sich dessen Leben bahnbrechend ändert. „Normal“ ist aber nicht die Art von Film, die ein Seth MacFarlane macht. Er neigt sich einer viel interessanteren Frage zu. Nämlich der, was aus dem süßen Teddybären wird, wenn er zusammen mit John durch die Pubertät und dem Teenagertum geht. MacFarlane zeigt, wie sich dieser Plüschbär zum Alter hin entwickelt und wie aus ihm ein kiffendes, saufendes und ganz sicher nicht kinderfreundliches Kuscheltier wird.

Der Film setzt zum Zeitpunkt an, als Johnny 35 ist und mit seiner Freundin Lori den vierten Jahrestag feiert. Sie geht durchaus Kompromisse ein, doch mit dem etwas seltsamen Mitbewohner kann sie sich nur schwer anfreunden. Und so kommt es zur entscheidenden Frage. Was ist wichtiger für einen erwachsenen Mann: Eine Freundin oder sein Kuscheltier?

MacFarlanes Humor kann definitiv als ungewöhnlich bezeichnet werden, aber das hat seine beiden größten Comicserien Family Guy und American Dad erst so beliebt gemacht. Wie in den Serien reißt der Film immer wieder aus seiner Handlung aus, um schnelle Lacher einzubauen. Das funktioniert die meiste Zeit auch relativ gut. Zumindest wenn man als Zuschauer auch mit den etwas derben Witzen zurechtkommt und den einen oder anderen Ansatz von Fäkalhumor verkraftet. Im Vergleich mit seichten Flachwitz-Komödien wie zum Beispiel Date Movie, kann sich Ted aber auf jeden Fall behaupten. Dafür versteht es MacFarlane einfach zu gut, mit Ironie und guter Beobachtungsgabe, sein Umfeld zu karikieren.

 

Wirklich interessant wird es, wenn man sich den tieferen Grundton von „Ted“ ansieht. Dort reißt der Film nämlich in der heutigen Zeit von Nerdtum und dem ewigen Spielkind die wichtige Frage an, wann man als Mann denn endlich erwachsen werden sollte. Der beliebte Regisseur, in dem wohl selber noch mehr Kind als Mann steckt, hat dafür eine sehr nette Antwort geliefert.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Benji

Benji

Ted war der erste Film, bei dem ich mich im Kino nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte. Als es um die Frage ging, wie weit Prostituierte bei Wahrheit oder Pflicht gehen, hat mich ein wirklich starker Lachkrampf ausgeschaltet. Zumindest für meine Verhältnisse war der Humor des Filmes deswegen perfekt. Außerdem habe ich mich mit der Frage nach dem Kind im Manne durchaus angesprochen gefühlt. Ich wage nämlich zu behaupten, dass meine Redaktionskollegen und ich ihre Kindheit nie so völlig abgelegt haben. Warum auch? Computerspiele, Plastikfiguren und Matchbox-Autos können auch mit Ende 20 noch unglaublich „cool“ sein.


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