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Test Drive Unlimited 2

Publisher: Atari
Entwicklerstudio: Eden Games
Genre: Rennspiel
Sub-Genre: MOOR-Arcade-Racer
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 11.02.2011
USK 6

Test Drive Unlimited 2   13.02.2011 von DeWerni

Eine Villa, eine karibische Insel und eine Menge teurer Sportflitzer?! Diese Kombination lässt die Herzen der Motorsportfreunde unter Euch wahrscheinlich höher schlagen. Gepaart mit einer ordentlichen Portion an Action und Herausforderungen besonders im Onlinebereich, versucht Test Drive Unlimited 2 wieder einmal ein Erlebnis zu garantieren...

Ihr seid gerade mitten auf einer Party, aber nicht auf irgendeiner, sondern es ist Eure eigene Geburtstagsparty und die findet in Eurer Villa direkt am Pool mit Privat-DJ und Euren besten Freunden statt. Dann hält das Game kurz an und bietet die Möglichkeit, sich einen von fünf standardisierten Charakteren auszuwählen. Im Laufe des Spiels habt ihr dann aber auch noch die Möglichkeit, das Aussehen durch Schönheits-Operationen zu ändern. Direkt danach ruft Euch plötzlich eine Freundin ins Haus, gratuliert ganz herzlich zum Geburtstag und bittet Euch in die private Garage. Dort angekommen präsentiert sie Euch stolz Euer Geburtstagsgeschenk: Einen nigelnagelneuen roten Ferrari. Sie bittet Euch, nicht zu schüchtern zu sein und gleich einzusteigen und ein paar Runden auf der Insel zu drehen. Ihr befindet Euch nämlich in Eurer Ferienvilla mitten auf Ibiza. Das lässt man sich ja nicht zweimal sagen, nichts wie hinter den Lenker des roten Sportflitzers gesetzt und los geht der Spaß. Das Ganze hört sich für Euch fast wie im Traum an? Naja, es ist ja ein Spiel, aber ganz so falsch liegt man mit der Meinung nicht. Just in dem Moment, als Ihr Euch mit der Steuerung so richtig vertraut machen wollt und dem Braten trotz allem noch nicht so richtig traut, ist der Spuk auch schon wieder vorüber und die gleiche Dame, die eben noch Eure Freundin war, steht meckernd vor Euch. Ihr seid in der Uniform eines Hotels gekleidet und habt dem Gast gerade den Wagen vorgefahren. Schade, alles doch schon wieder vorbei?! Nein, ganz so schlimm ist es auch nicht, denn die neureiche Tochter Tess Wintory scheint Eure Gedanken lesen zu können und vertraut auch noch in Euer Können. Sie erklärt, dass sie schnellstens an die örtliche Rennstrecke muss, sie ist dort als Moderatorin für die Solar Crown engagiert, eine TV Reality Show, in der verschiedene Kandidaten ihr Können als Rennfahrer unter Beweis stellen müssen. Glücklicherweise und wie es der Zufall so will, gibt Tess Euch die Chance, ihr Euer Können bei diesem Kurzeinsatz zu beweisen und damit im Erfolgsfall kurzfristig für einen Kandidaten einzuspringen, der ausgefallen ist und für den sowieso noch Ersatz gesucht wird.

Aller Anfang ist schwierig…

Auch wenn Ihr mit dieser Aufgabe praktisch ins eiskalte Wasser geworfen werdet, so sollte es trotz allem überhaupt kein Problem sein, diese Aufgabe zu meistern. Ihr lernt die Steuerung der Boliden kennen und macht erste Erfahrungen mit dem Navigationssystem, das Euch im Falle der richtigen Einstellung zielsicher über Ibiza lotst. Eure erste Aufgabe besteht also darin, die verwöhnte Tess innerhalb von fünf Minuten ins Aufnahmestudio zu bringen. Dort darf man sich dann die Moderation für Solar Crown mit anschauen, außerdem stellt Tess Euch gleich mal als den neuen Kandidaten vor.

Außerdem macht man Bekanntschaft mit der ersten großen Wiedersacherin Miami Harris, eine ziemliche Zicke, die permanent ihr kleines Schoßhündchen dabei hat und es gar nicht mag, wenn man sich ihren großen Zielen in den Weg stellt. So, nun bekommt Ihr abschließend noch Euren Wohnwagen gezeigt, in dem Ihr vorübergehend wohnen müsst und der als Steuerzentrale dient. Dort kann man den Wagen wechseln, Statistiken einsehen oder andere Einstellungen vornehmen.

Bevor es nun richtig losgehen kann, muss man zunächst eine Rennfahrerlizenz erwerben, die aus diversen Übungen besteht, die absolviert werden müssen. Dies können beispielsweise Slalomfahrten sein oder auch eine bestimmte Anzahl an Überholmanövern, alles muss immer innerhalb einer bestimmten Zeit absolviert werden. Im weiteren Verlauf des Spiels müssen noch weitere Lizenzen gemeistert werden, um den Zugang zu neuen Meisterschaften und Rennen zu erhalten. Ab diesem Zeitpunkt kann man sich frei und beliebig über die Insel bewegen. Auf der Karte kann man sich diverse Punkte anzeigen lassen, wie anstehende Meisterschaften, Einkaufsmöglichkeiten aller Art und auch Multiplayerevents, auf die ich später noch genauer eingehen werde. Eine Meisterschaft besteht immer eine feste Anzahl an Teilnehmern, gegen die man in diversen Herausforderungen antreten muss. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei um einfache Rennen, manchmal um Zeitrennen, Radarfallen, bei denen man bestimmte Geschwindigkeitsvorgabenerfüllen muss, oder ganz andere fahrerische Herausforderungen. Ich mag an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, lasst Euch einfach überraschen. Es sei nur so viel verraten, dass sich immer alles in der freien Welt befindet, Straßen werden also zu spektakulären Schauplätzen und Rennstrecken, das hat Charme. Es wird auf alle Fälle sehr abwechslungsreich. Doch Ihr müsst Euch durch die Bewegungsfreiheit nicht immer nur um eure Rennfahrerkarriere kümmern. Ihr könnt auch einmal in Ruhe über die Insel cruisen, Euch diversen interessante Orte und Landschaften anschauen, sofern Ihr genügend Geld habt, auch neue Häuser, Fahrzeuge oder Einrichtungsgegenstände kaufen, Tuning am eigenen Wagen vornehmen oder sogar Euch selbst, wie schon erwähnt, umoperieren lassen, um das Aussehen anzupassen. Das steht Euch alles offen, ausprobieren und ein wenig rumspielen ist definitiv gefordert und sogar gewünscht.

Steuerung und physikalisches Modell

Zu Beginn des Spiels kann man sich zu allem genannten auch noch für eine von drei Simulationsarten entscheiden, die Einfluss auf die zugeschalteten typischen Fahrhilfen haben, die aber wiederum gar nicht so viel Unterschied machen. Die Fahrzeuge, die man zu Beginn zur Auswahl hat, sind doch etwas langweilig, echt lahm und von den Fahreigenschaften her eher unbefriedigend. Das ändert sich aber im Laufe des Spiels deutlich mit neu gekauften Fahrzeugen. Auch wenn man von der Steuerung her den Fokus sicher nicht auf eine Simulation gelegt hat, so kommt man doch durchaus recht schnell damit zurecht, auch wenn man in den ersten Runden das Gefühl nicht los wird, dass mit dem Verhalten irgendetwas nicht stimmt. Eine andere Sache sind die Kollisionen, die keinerlei Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs haben. Das begründen die Entwickler mit der MOOR©-Natur (Massively Open Online Racing) des Spiels, die natürlich sehr hardwarelastig ist. Außerdem soll man so vor den willkürlichen Ramm-„Angriffen“ anderer Spieler geschützt werden, man möchte ja nicht sein ganzes Geld in Werkstätten investieren. Das Ganze ist verständlich, aber doch etwas unbefriedigend. Denn wenn man mit etwas kollidiert, dann scheppert es nur laut und man steht da, keine Lackschäden, keine sonstigen Demolierungen, schon etwas befremdlich. Dann sind da noch die Gegenstände am Rande der Straßen, die sich zum Teil einfach ohne Auswirkungen umfahren lassen, andere sorgen für einen Spontanstopp, da weiß man nie so genau, woran man ist. Da könnten die Entwickler vielleicht noch etwas nachbessern.

Geld verdienen könnt ihr übrigens auf mehrere Arten. Neben den typischen Preisgeldern bei Rennen und Meisterschaften, hat man auch versucht, die teilweise recht langen Anreisewege sinnvoller zu nutzen. Während man also eventuell quer über die Insel unterwegs ist, kommt das FRIM-System zum Einsatz. Wenn man dich am Gegenverkehr vorbeifährt, um die Ecke driftet oder hohe Sprünge vollführt lädt sich der FRIM-Balken auf. Ist dieser voll, so kann man sich eine bestimmte Summe per Knopfdruck auszahlen lassen oder man legt es auf die nächste Stufe der Aufladung an, in der man deutlich mehr Geld bekommt. Versäumt man allerdings den richtigen Moment und man rammt eines der Fahrzeuge bei einem Manöver ist die aufgesparte Ladung komplett wieder weg. Sehr gute Idee, die zu einem möglichst sauberen Fahrstil führt oder führen soll. Das Ganze funktioniert allerdings nur im Freeride und nicht in Meisterschaften oder Rennen.

Stets und immer online im MOOR© Modus
Wenn Ihr Euch übrigens online mit Eurer Konsole anmeldet, seid Ihr auch im Spiel immer online, was Atari als MOOR©-Modus – Massively Open Online Racing – bezeichnet. Was sich schon im Vorgänger angedeutet hat, wird nun konsequent fortgesetzt. Hier kann man über ein Menü sehen, welcher Eurer Freunde sich gerade in Test Drive Unlimited 2 befindet. Nun kann man diese entweder zu Herausforderungen auf der Karte einladen oder sich selbst auf die Suche nach ihnen machen. Auch online gibt es diverse Modi, die sich meist ähnlich den Offline-Modi präsentieren. Aber es gibt auch spaßige Exoten, wie beispielsweise „Follow the Leader“, bei dem einer vorweg fährt und nur dieser die Strecke kennt, der Rest muss schnellstmöglich folgen – Eine sehr gute, spaßige Idee. Vor jedem Start eines Multiplayerspiels trifft man sich mit den anderen Teilnehmer im Startbereich und kann sich so auch mit diesen unterhalten und sogar mit seinem Avatar (auf der Xbox 360) winken, gestikulieren oder in das Fahrzeug eines Mitspielers einsteigen, um sich mit diesem gesondert zu unterhalten. Das Ganze wertet das Spiel etwas auf, mehr als eine nette Idee ist es aber nicht. Trotz allem stellt der Onlinemodus das Hauptfeature des Games dar und macht so auch auf Dauer Spaß, sich mit immer größeren, besseren Autos zu messen. Übrigens gibt es auch in TDU2 eine Art Level, der sich aus vier Gebieten zusammensetzt und damit zu tun hat, wie viel Nippes Ihr schon auf der Insel entdeckt, welche Rennerfahrung Ihr besitzt, wie Ihr die sozialen Beziehungen pflegt und wie viele Sammelobjekte Ihr gefunden habt. So könnt Ihr einen Gesamtlevel von maximal 60 erreichen.

TDU2 ist vom Umfang und seinen Möglichkeiten wirklich gigantisch, egal ob es die 2000km Straße auf Ibiza oder später die freigeschaltete Insel Hawaii aus Teil 1 mit ihren zusätzlichen 1000km Straße, die diversen Spielmodi on- oder offline, die Sammelobjekte, die insgesamt meist originalen über 100 integrierten Fahrzeuge oder die Individualisierungsmöglichkeiten für jeden Spieler. Das ist für jeden etwas dabei –und genauso leider in unserer Testversion auch noch einige Bugs, die hoffentlich bald behoben werden. Ein dringendes Update ist auf jeden Fall für den Onlinebereich erforderlich, da bei einem Aufeinandertreffen einer Großzahl von Spielern im Freeridemodus auf der Karte, eine Ruckelorgie entsteht. Außerdem gibt es noch Kleinigkeiten zu beheben, wie das Fahren mit offener Tür, wenn man direkt davor einen Dialog geführt hat. Diese kleineren Fehler sind aber auf jeden Fall zu verkraften.

Und wie schaut die Technik aus?!
Also an dieser Stelle hatte ich beim Spielen mal wieder ein lachendes und ein weinendes Auge, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der einen Seite sieht die Grafik der Luxusboliden nämlich richtig gut aus, diese sind von außen wie von Innen wirklich mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum anderen ist aber die Gestaltung der Charaktere eher schlecht als recht gelungen, deren Bewegungen sehen doch teilweise leider ziemlich hölzern aus. Der Rest der Insel, vor allem die Gestaltung der Landschaften, ist abwechslungsreich und durchaus gelungen, ohne wirklich zu glänzen. So kann man beispielsweise auch erkennen, dass die Details in der Ferne immer weiter abnehmen.  Bei der Beurteilung sollte man natürlich immer berücksichtigen, dass es sich um ein MMO-Racinggame handelt, das von Grund auf relativ hohe Anforderungen an die Hardware stellt. Außerdem steht natürlich der Spielspaß an oberster Stelle. Das Gesamtbild geht aber wirklich in Ordnung. Auch der Sound fährt ein wenig zweigleisig. Auf der einen Seite gibt es gute, druckvolle Motorengeräusche, auf der anderen Seite aber wenig sonstigen Umgebungssound. Dieser ist teilweise aber auch nicht notwendig, denn es läuft eigentlich immer einer der zahlreichen Radiosender, die Ihr beliebig einstellen könnt. Naja, hier hätte man trotz allem vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas Urlaubsfeeling durch Meeresrauchen oder ähnliches einbauen können. Einzig die Kollissionsgeräusche sind überaus deutlich zu hören. Ein negativer Punkt ist auf jeden Fall noch die nicht vorhandene Lippensynchronität bei den diversen Zwischensequenzen, da hätte man bei der Lokalisierung etwas gründlicher arbeiten können.

 


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Also ich finde die Entwickler haben einen guten Grad zwischen vernünftiger Technik und gutem Spielerlebnis gefunden. Auch wenn es natürlich der ein oder anderen Verbesserung auch gerade im Onlinespiel bedarf, wie beispielweise einige Ruckler im Fall dass viele Spieler in einem Bereich vorhanden sind, so macht das Spiel doch gerade im fortgeschrittenen Stadium und online sehr viel Spaß. Zu Beginn sieht alles noch ein wenig zu eingeengt und linear aus, sobald man aber die Freiheit hat, sich beliebig über die Insel zu bewegen, macht der Mix aus on- und offline, Single- und Multiplayerherausforderungen echt Spaß. Durch die vielen Erweiterungen und der Menge an verfügbaren Fahrzeugen wird die Langzeitmotivation schon hoch gehalten. Auch wenn man kein technisches Feuerwerk erwarten sollte, sieht das Ganze meist vernünftig, wenn auch etwas altbacken aus. Wer gerne actionlastige Rennspiele spielt, und das Ganze auch noch online gegen Freunde, der sollte hier auf alle Fälle zuschlagen. Es wird für eine Menge lustiger Zockabende gesorgt werden!


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positiv negativ
  • Umfang der Welt und Freiheit gigantisch
  • Sehr guter und interessanter MMO-Ansatz
  • Autos auf Hochglanz poliert…
  • Durchdachtes FRIM-System
  • Über 100 verschiedene Fahrzeuge spielbar
  • Wechsel in Tageszeit und Wetter
  • Eher mäßige Physikengine
  • Etwas stupide KI und GPS
  • …aber dafür grauenhafte Charaktermodelle
  • Asynchrone Sprachsynchronisation





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