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The Act of Killing
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31.08.2014 von Zahnfee1965 wurde die Kommunistische Partei Indonesiens, PKI, für einen Putschversuch verantwortlich gemacht. Als Folge davon wurden Kommunisten in ganz Indonesien von Militär, paramilitärischen Gruppen und teilweise auch Zivilisten verfolgt und hingerichtet. Ein Massaker, das seinesgleichen sucht, fand von 1965 bis 1966 statt. Die Zahl der Ermordeten variiert dabei von 100.000 bis hin zu einer Million Toten ...
In The Act of Killing besucht Filmemacher Joshua Oppenheimer einige der für die Massaker verantwortlichen Paramilitärs in Indonesien. Sie sind mittlerweile alte Männer, doch das Volk fürchtet und verehrt sie nach wie vor. Reue zeigen die Männer keine. Sie sind stolz darauf, ein Teil der Geschichte ihres Landes zu sein und geben an, ihre Taten zum Wohl der Bevölkerung begangen zu haben. So haben Anwar, Herman und die anderen auch kein Problem damit,
Die Männer sind sogar bereit ihre Taten in einem Film aufzuarbeiten. Sie bekommen Maskenbildner, Kulissen, und spielen selbst sowohl Opfer als auch Täter. Oppenheimer hält sich dabei dezent im Hintergrund und lässt den Mördern freien Lauf. Manchmal stellt er Fragen, und die ehrlichen und direkten Antworten schockieren bis ins Mark. Doch so hart das Äußere auch sein mag, so sehr die Männer auch lächeln, so wie sie bei den Hinrichtungen gelächelt haben, man merkt, dass die Geschehnisse nicht an allen spurlos vorbei gegangen sind. Anwar wird in seinen Träumen heimgesucht und betrachtet sich in seltenen Momenten selbst als schwach. Sein Freund und Mittäter Adi, der diese Probleme offenbar nicht hat, empfiehlt nur lakonisch, den Nervenarzt zu besuchen und diese Störung beseitigen zu lassen ...
The Act of Killing ist ein grausames Abenteuer, auf das man sich einlassen und gleichzeitig aufpassen muss, dass man nicht zu sehr hinein gesogen wird. Nicht, weil der Film über Gebühr blutig oder brutal wäre. Es ist vielmehr das Entsetzen angesichts eines subtileren Horrors, das den Zuschauer mit schreckgeweiteten Augen vor dem Fernseher sitzen lässt. Das Wissen, dass diese Menschen skrupellos hunderte von Leben beendet und die Leichen ihrer Opfer auf ganz banale Weise entsorgt haben. Es ist das “Lehrvideo” über Kommunisten und deren “Entsorgung”, das man indonesischen Kindern damals in der Schule gezeigt hat. Es ist die Kaltschnäuzigkeit, mit der Adi freimütig zugibt, einen kompletten Straßenzug abgelaufen und alle Chinesen ermordet zu haben, die dort wohnen. Inklusive dem Vater seiner damaligen Freundin. Doch am meisten schockiert, mit welcher Leichtigkeit und Freude, mit welch perfidem Humor die Protagonisten nachstellen, was für so viele andere ein purer Albtraum ist.
Das Fazit von: Zahnfee
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