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The Legend of Zelda: Skyward Sword

Publisher: Nintendo
Entwicklerstudio: Nintendo
Genre: Adventure
Sub-Genre: Action-Adventure
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 18.11.2011
USK 12

The Legend of Zelda: Skyward Sword   28.11.2011 von Benji

Es war einmal vor langer Zeit, da erschuf eine Firma namens Nintendo den Grundstein für eine Spielreihe, die mindestens genauso legendär sein sollte, wie die Geschichte von der sie handelt. Wir feiern das 25. Jubiläum von „The Legend of Zelda“ und die Schöpfer der Serie leiten mit dem neuesten Ableger "Skyward Sword" den Höhepunkt des Zelda-Jahres ein. Ob Link's neuestes Abenteuer an alte Erfolge anknüpfen kann?

 

Die Bewohner von Hyrule erzählen sich eine alte Geschichte. Es war in den frühen Tagen ihrer Welt, als das Böse sie überkam. Horden von Dämonen und Schattenwesen überfluteten die Länder und die Göttin Hylia, Schutzpatronin der Menschen, kannte in ihrer Not nur einen Ausweg. Um die Menschen vor dem Angriff des Dunklen zu beschützen, hob sie einen Teil des Landes über die Wolken. Dort verharrend sollten die Menschen warten, während ihre Göttin mit der Unterstützung der restlichen Bevölkerung des Erdlandes die Horden besiegen und durch ein Siegel bannen würde. Jahrhunderte sollten vergehen, und während die Menschen ihr neues Leben über den Wolken bestritten, geriet die Wildnis des Erdlandes in Vergessenheit. Dies ist der Punkt, an dem wir in "Skyward Sword" ansetzen. Wie in jedem Jahr üblich, feiern die Bewohner des Wolkenhorts eine Zeremonie zu Ehren ihrer Göttin. In dieser Zeremonie sollen die jungen Anwärter der Ritterschule um ihren Einlass in die Oberstufe kämpfen. Auf dem Rücken ihrer riesigen Vögel, den sogenannten Loftwings, sollen sie eine Flugprüfung ablegen. Nur die Besten kommen weiter und dem Sieger gebührt die Ehre mit Zelda, der Tochter des Bürgermeisters, die Zeremonie am Kopf der Göttinnen-Statue vom Wolkenhort zu beenden.

 

Unser Held Link hat dabei verständlicherweise die besten Chancen. So wie jeder Bewohner des Wolkenhortes hat auch er als Kind einen Loftwing von der Göttin als Beschützer bekommen. Doch anders als bei den meisten ist ihm ein karminroter Vogel zugeflogen. Jene Spezies, die eigentlich schon als ausgestorben galt, verfügt über eine unglaubliche Ausdauer und kann mühelos alle anderen im Flugkampf abhängen. Es ist also nicht schwer zu erraten, wer den zeremoniellen Wettbewerb gewinnt und während sich die Schulkameraden über den Erfolg ihres Mitstreiters ärgern, befindet sich dieser bereits mit Zelda auf einem Ausflug über die Wolken. Vermutlich hätte für beide der Tag nicht schöner enden können, doch ausgerechnet auf dem Höhepunkt ihres Dates reißt sie ein plötzlich auftretender Sturm in die Tiefe. Stunden später wacht Link erschöpft in seinem Bett auf, doch von Zelda ist keine Spur. Sie ist mitsamt ihrem Vogel in das Erdland gestürzt und um sie zu retten, gibt es nur eine Möglichkeit: ein Flug durch die Wolkendecke!

 

Natürlich verbirgt sich hinter dem plötzlichen Wirbelsturm und dem Schicksal von Link und Zelda eine viel größere Geschichte, als man sie je in einem Bericht unterbringen könnte. "Skyward Sword" bietet pünktlich zum 25. Jubiläum der Serie nichts Geringeres als den Anfang der gesamten Legende. Erzählt wird nicht nur, wie das legendäre Master-Schwert geschmiedet wird, sondern auch, wie das Schicksal zwischen Link und Zelda unzertrennlich miteinander verwoben ist. Nintendo lüftet also die Basis zur wiederkehrenden Legende und bietet damit den Kit zwischen allen bisher erschienenen Episoden. Um das zu bewerkstelligen, ist die Geschichte von "Skyward Sword" selbst für Zelda-Verhältnisse ungewöhnlich episch. Es drängt sich einem der Vergleich zu bekannten JRPGs auf.

 

Passend dazu benötigt das Spiel auch eine gewisse Anlaufzeit. Für die meisten Spieler dürfte es vier bis fünf Stunden dauern, bis der erste Tempel betreten werden kann. Ist dieser Punkt allerdings erst einmal erreicht, entfaltet "Skyward Sword" wieder das typische Zelda-Feeling. Der Level-Aufbau in den Tempeln ist seit jeher ein Pluspunkt der Reihe und auch im aktuellen Ableger hat Nintendo wieder ganze Arbeit geleistet. Die Rätsel bieten eine interessante Abwechslung und gerade hinsichtlich späterer Tempel hat das Spiel mit Zeit und Raum einen bis dato nicht gekannten Ideenreichtum erreicht. Ebenfalls typisch für den grünen Helden, werdet ihr wieder mit einer Reihe von ungewöhnlichen Hilfsmitteln ausgestattet. Eines der wohl spannendsten Werkzeuge ist dabei der „Beatle“. Dieser fliegende Käfer gehört zu den ersten Items im Spiel und bietet die Möglichkeit entfernte Gebiete auszukundschaften, Schalter zu betätigen und durch ein Update später auch Bomben auf Gegner fallen zu lassen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind immer denkbar und durch die Ansammlung teils kurioser Hindernisse wird nicht selten der Einfallsreichtum des Spielers herausgefordert.

 

Das richtige Equipment am richtigen Ort zu haben, ist allerdings gar nicht mal so einfach. Während die Haupt-Items in einer separaten Tasche immer verfügbar sind, werden zusätzliche Hilfsmittel in einer Abenteurertasche verstaut. Darunter fallen Flaschen mit Heiltränken, Beutel für Bomben und Deku-Kerne sowie Köcher für den Bogen. Diese Tasche hat nur begrenzt Platz und sollte daher für jeden Ausflug entsprechend angepasst werden. Um die Chancen im Abenteuer dennoch wieder zu erhöhen, ist es immerhin möglich, einige seiner Items zu verbessern. Dafür müssen in den einzelnen Gebieten jeweils bestimmte Schätze gesammelt werden, welche im Basar auf dem Wolkenhort verarbeitet werden können. Dieses Upgrade-System ist für Zelda relativ ungewöhnlich, zeugt allerdings vom Willen Nintendos die Serie weiterzuentwickeln. Der Plan geht auf, denn neben dem Voranschreiten durch die Tempel lädt der Wunsch nach einem verbesserten Schild z. B. zu diversen Sammelsitzungen im Umland ein.

 

Bei einem Zelda-Spiel auf Nintendos aktueller Heimspielkonsole darf natürlich eine entsprechende Steuerung nicht fehlen. Durch den Einsatz der Wii Remote Plus wird im Kampf wohl einer der realitätsnahesten Schwertkämpfe simuliert. Doch leider wird dies im Spiel auch nur zu gut zum Steigern des allgemeinen Schwierigkeitsgrades genutzt. Bis auf die Ausnahme von einigen Fledermäusen und ein paar Schleimpfropfen kann nahezu jeder Gegner Angriffe von Euch parieren. Das führt dazu, dass beim Spielen stets ein Mindestmaß an Konzentration benötigt wird, denn einfaches Draufbolzen führt leider nur selten zum Erfolg. Geübte Schwertkämpfer täuschen einen Angriff von einer Seite an und führen ihn blitzschnell von der anderen Seite aus. Auch wenn es dafür im Vergleich mit früheren Episoden weniger Gegner in den Tempeln gibt, ist eine gemütliche Session auf dem Sofa daher mit "Skyward Sword" nur bedingt möglich.

 

Für die Visualisierung von Hyrule nutzt Nintendo diesmal einen überraschenden Art-Style. Aufgemacht in einem spielbaren Aquarell, vermengen sich bunt kolorierte Landschaften mit comichaften Charakterdarstellungen. Der Unterschied zu einer realistischen Grafik wie bei "Ocarina of Time" oder "Twilight Princess" ist enorm, und auch wenn viele Spieler einen solchen Stil vorziehen würden, so weckt der Anblick von "Skyward Sword" stärkere Erinnerungen an den Klassiker „A Link to the Past“. Rein objektiv betrachtet ist der neueste Teil damit also näher am 2D-Original. Das wird vor allem bei Gebieten wie dem Wald von Phirone klar, wenn bunt zwitschernde Vögel neben knorrigen Bäumen spielen und dabei von gefährlichen Pflanzen umzäunt sind. Eine Szenerie, die an das Erlangen des Master-Schwertes im erwähnten SNES-Vertreter erinnert.

 

Wesentlich netter umgesetzt als in den alten Episoden ist der Soundtrack. Wie von vielen Fans gefordert hat Nintendo endlich ein Orchester zum Einspielen der Liedstücke verwendet. Der Unterschied wird beim Spielen schnell spürbar, wenn im Menü ruhige Harfenklänge zum Betreten des Wolkenhortes einladen. Hier hat in der Serie eine längst überfällige Entwicklung stattgefunden, die den ausgezeichneten Stücken von Komponist Koji Kondo (Super Mario Galaxy) endlich eine geeignete Möglichkeit zur Realisierung bietet.

"Skyward Sword" bietet damit genug Gründe um bei jedem Wii-Besitzer auf der „Must-Have“ Liste zu stehen. Vermutlich wird dieses Spiel sogar der letzte Titel sein, der die Eigenschaften der Konsole vernünftig ausschöpft. Ein normaler Spieldurchlauf dürfte zwischen 40-50 Stunden benötigen und diese Zeitspanne sollte aufgrund der mageren Auswahl an Toptiteln für die Wii genossen werden. Immerhin ist es möglich, dass wir auf das nächste Meisterwerk mit unserem grünen Helden wesentlich länger, als die zuletzt benötigten fünf Jahre, warten müssen.


Das Fazit von: Benji

Benji

Fünf Jahre haben Fans der Reihe nun auf dieses Meisterwerk gewartet. Es hat sich gelohnt! Auch wenn "Skyward Sword" in vielen Dingen von üblichen Mustern der Serie abweicht, ist es nur zu leicht als klassisches Zelda zu erkennen. Die vielen Änderungen fügen sich wirklich grandios in die Reihe ein, auch wenn ich auf die komplexe Steuerung der Wii nach einer Weile hätte verzichten können. Was zählt ist hier eine der wohl schönsten Geschichten für ein Zelda mit einem magisch wirkenden Art-Style und einem wundervollen Soundtrack. Es ist dies, was Zelda-Fans so dringend wollten und sie haben es bekommen. Auch wenn sich die Benotungen auf einem hohen Level nur marginal unterscheiden, bleibt letztlich eine Frage. Ist "Skyward Sword" besser als "Ocarina of Time"? Diese Frage muss jeder Spieler für sich beantworten. Ich für meinen Teil würde allerdings „Ja“ sagen.


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positiv negativ
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  • Bunter Grafikstil angelehnt an Aquarell-Malerei
  • Gelungener Level-Aufbau in Zelda-Stil
  • Soundtrack mit Orchester eingespielt
  • Einfallsreiche Items für knifflige Rätsel
  • Spiel mit Zeit und Raum
  • Großer Spielumfang mit bis zu 50 Stunden Spielzeit
  • Stark instanzierte Welt
  • ... die allerdings nach einer Weile nerven kann





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