Wie der Wind sich hebt
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BEWERTUNG |
12.12.2014 von ZahnfeeDer große Hayao Miyazaki hat sich mit seinem neuesten Film Wie der Wind sich hebt offiziell als aktiver Filmemacher zur Ruhe gesetzt. Und das nicht, ohne vorher mit seinem Werk noch für einige Kontroversen zu sorgen. Warum Wie der Wind sich hebt für einige Diskussionen gesorgt hat, und ob der Film sehenswert ist, wollten wir für Euch herausfinden ...
Japan im frühen 20. Jahrhundert. In einer kleinen Provinz träumt der kleine Jiro Horikoshi davon Pilot zu werden. Doch weil er eine Brille trägt und schlecht sieht, weiß er, dass diese Karriere nur ein Traum bleiben wird. In seinen Tagträumen konstruiert er die wildesten Flugmaschinen und spricht regelmäßig mit seinem großen Vorbild, dem italienischen Konstrukteur Graf Caproni. Fest entschlossen Ingenieur zu werden, lernt Jiro fleißig tagein, tagaus und nimmt schließlich sein Studium an der Universität in Tokio auf.
Dort trifft er während eines Erdbebens auf Naoko, nichts ahnend, dass sie einmal die Liebe seines Lebens sein wird. Vor lauter Studium verlieren sich die beiden aus den Augen, und erst Jahre später, als Jiro ein erfolgreicher Ingenieur in Nagoya ist, treffen sich die beiden wieder. Zwischenzeitlich hat es Jiro weit gebracht. Zusammen mit seinem Studienkollegen Honjô war er in Deutschland, lernte dort den berühmten Hugo Junkers kennen und hatte die Möglichkeit, die deutsche Flugzeugbauweise eingehend zu studieren. Dank dieser Eindrücke schafft Jiro es, ein bahnbrechendes neues Flugzeug zu konstruieren. Doch obwohl er immer wieder von alptraumhaften Visionen über den Krieg geplagt wird ahnt er nicht, welches Unheil die Konstruktion seiner Zero wirklich über die Menschen bringen wird …
Wie eingangs schon erwähnt, setzt sich Hayao Miyazaki mit diesem Werk offiziell zur Ruhe. Egal, welchen Film man sich von ihm ansieht, überall findet sich versteckte Kritik an unserer Gesellschaft. Doch keiner seiner Filme hat bisher eine so große Kontroverse wie Wie der Wind sich hebt ausgelöst. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte des Konstrukteurs Jiro Horikoshi, der zu Lebzeiten tatsächlich Kampfflugzeuge für Mitsubishi konstruierte. Unter anderem die so genannte Zero, die in den späten Tagen des Zweiten Weltkriegs für Kamikaze-Angriffe verwendet wurde.
Qualitativ besticht Wie der Wind sich hebt, wie fast alle Werke von Miyazaki, durch eine enorm große Liebe zum Detail. Die Bewegung der Grashalme, wenn ein Flugzeug in Bodennähe fliegt, die Wasserspur hinter dem Dampfer, die Kratzer an den Nieten auf der Außenhaut der Zero, man kann als Zuschauer gar nicht alles beim ersten Anschauen erfassen. Die Computeranimationen verweben sich gekonnt mit den gezeichneten Elementen, und an einigen Stellen möchte man schwören, dass sich Realbilder mit dem Film vermischen. Auch im Zeichenstil ist sich der Meister treu geblieben und vermittelt dadurch Vertrautheit mit seinen bisherigen Werken. Fliegen, Flugzeuge und Piloten waren schon in einigen Filmen wie Porco Rosso oder Nausicaä zentrale Themen für Miyazaki, da ist es fast schon naheliegend für ihn, sich zum Abschluß seiner Laufbahn einem etwas brisanteren Thema zuzuwenden.
Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: Zahnfee
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