Black Friday! - Überlebenschance stark reduziert
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BEWERTUNG |
04.03.2022 von MarSBlack Friday. Der Tag nach Thanksgiving ist ein Shopping Event in den USA, das sich längst zum umsatzstärksten Tag des Jahres entwickelt und auf die ganze Welt ausgebreitet hat. Doch die Schnäppchenjagd hat auch ihre Schattenseiten, denn regelmäßig gibt es in den USA Verletzte und sogar Tote an diesem Tag. Und wo es Tote gibt, steckt nun einmal grundsätzlich immer auch Potential für einen Film. Bühne frei also für die Horrorkomödie Black Friday - Überlebenschance stark reduziert...
Inhalt
Während andere gemütlich ihr Thanksgiving genießen, bereiten sich die Mitarbeiter des Spielwarenladens "We Love Toys" mal wieder auf den Wahnsinn des "Black Friday" vor. Außer dem Geschäftsführer Jonathan (Bruce Campbell) und seiner rechten Hand Brian (Stephen Rick) hat eigentlich keiner der Angestellten Lust auf die miserabel bezahlte Nachtschicht, in der es dazu auch noch von schlecht gelaunten Kunden nur so wimmelt. Ken (Devon Sawa) wäre viel lieber bei seinen Kindern, die er für seine Schicht bei seiner Ex-Frau und ihrem neuen Mann lassen musste, auch wenn die deutlich jüngere Mitarbeiterin Marnie (Ivana Baquero) eine willkommene Ablenkung bietet. Chris (Ryan Lee) hingegen würde eigentlich alles tun, um bei "We Love Toys" aufzusteigen, nachdem er von Zuhause keinerlei Unterstützung erhält und für sein Zimmer sogar Miete zahlen muss. Und der Techniker Archie (Michael Jai White) will sowieso einfach nur seinen Job machen und den Feiertagsbonus einstreichen. Doch das alles ist schnell vergessen, als sich die Nacht zu einem nur allzu realen Albtraum entwickelt. Befallen von einer mysteriösen Krankheit mutieren die Kunden nämlich plötzlich zu blutrünstigen Monstern...
So richtig gut kommt der für Amazon Prime Video produzierte Black Friday - Überlebenschance stark reduziert in den unzähligen Kritiken im Netz bislang ja nicht weg. Und seien wir ehrlich: So richtig gut ist die Horrorkomödie wirklich nicht. Andererseits, und so viel sei an dieser Stelle bereits verraten, können Freunde schräger Genrestreifen, vor allem aber Genre-Nerds, hier durchaus einen Blick riskieren. Doch zunächst einmal zurück zum Offensichtlichen:
Bereits die Rahmenhandlung, sowie die kurze Laufzeit von gerade einmal etwa 80 Minuten, lassen es bereits erahnen: Viel Tiefgang oder ausgearbeitete Charaktere darf man sich hier selbstverständlich nicht erwarten. Eine kurze Vorstellung der sehr klischeehaft angelegten Figuren muss genügen, danach greift Black Friday - Überlebenschance stark reduziert direkt in die Vollen. Wobei diese Vollen immer wieder durch recht unnötige Passagen oder Zwischensequenzen ausgebremst werden, die zudem deutlich weniger lustig ausfallen, als dies wohl gewollt gewesen wäre. Spaß macht das Ganze nämlich vor allem dann, wenn es zur Sache geht, und dabei darf man sich sogar an gelungenen Masken und handgemachten Splattereffekten erfreuen - ganz im Gegensatz zu einigen CGI-Effekten, die durchwegs qualitativ minderwertig ausfallen und damit sogar das große Finale leider zu einer unfreiwilligen Lachnummer machen. Zudem gelingt es Regisseur Casey Tebo, beziehungsweise Drehbuchautor Andy Greskoviak, nur viel zu selten, das potentiell perfekte Setting für eine Horrorkomödie auch tatsächlich gewinnbringend einzusetzen, denn eigentlich zu keinem Zeitpunkt wird der Umstand, dass sich hier alles in einem Spielwarenladen abspielt, auch wirklich für schrägen Waffeneinsatz oder witzige Momentaufnahmen genutzt. Doch wo Schatten ist, da ist nun mal meist auch Licht, und damit kommen wir nun zu den durchaus auch zu findenden positiven Aspekten in Black Friday - Überlebenschance stark reduziert...
Als offensichtlichster Punkt wäre hier die Metapher auf den realen "Black Friday" zu nennen. Während die Angestellten hier zur Zielscheibe außerirdisch infizierter Menschen werden, die zu Monstern mutieren, können auch in der Realität die Kunden zu echten "Monstern" werden, die ohne Rücksicht auf Verluste und überaus unverschämt oder gar aggressiv auf brutale Schnäppchenjagd gehen - was für die Mitarbeiter im Einzelhandel schnell zum äußerst realen Albtraum werden kann. Wirklich ausgearbeitet wird dies natürlich innerhalb Black Friday - Überlebenschance stark reduziert nicht, denn allem voran will der Film eben vor allem unterhalten. Und genau an dieser Stelle kommt - sieht man von der eigentlichen Erzählung einmal ab - exakt der Punkt ins Spiel, den man auf den ersten Blick als mangelnden Einfallsreichtum und billige Kopie von bereits Gesehenem abtun kann. Black Friday - Überlebenschance stark reduziert ist nämlich von vorne bis hinten vollgestopft mit Genrereferenzen und Hommagen, was bereits bei der Besetzung beginnt, und bis hin zu simplen Soundeffekten reicht. Bruce Campbell ist ohnehin eine Trash-Größe für sich, Devon Sawa durfte bereits in Final Destination dem Tod ins Auge blicken, Michael Jai White legte sich in Spawn mit dem leibhaftigen Teufel an, und Ivana Baquero verirrte sich in Guillermo del Toros Pan´s Labyrinth - so viel zum Cast, der zudem ganz offensichtlich eine Menge Spaß bei dem ganzen Unsinn hatte. Inszenatorisch warten letztendlich unzählige große und kleine Referenzen und Hinweise auf das Horror und Science-Fiction Genre darauf, entdeckt zu werden. Diese reichen vom Offensichtlichen (Der Blob, John Carpenters The Thing, George Romeros Zombie) über Querverweise (zum Beispiel Chucky - Die Mörderpuppe oder diverse Alien-Invasion Filme) bis hin zu einfachen Soundeffekten (wie zum Beispiel aus Predator oder auch Chewbaccas markantes Brüllen aus Star Wars). Wenn schon nicht alle Gags zünden, dann kann man eben wenigstens mit der Suche nach solchen Details seinen Spaß haben...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeigt sich durchwegs von bester HD-Seite und bietet ein scharfes, detailreiches und ausgewogen kontrastiertes Bild. Farben werden ansprechend dargestellt und schwanken dabei zwischen natürlich und farbenfroh stilisiert. Der Schwarzwert ist satt eingestellt und bleibt durchwegs stabil. Deutlich schwächer zeigt sich die Tonspur, die insgesamt nur selten Raumklang, Dynamik oder Kraft zu bieten hat. Beinahe das gesamte Geschehen spielt sich im vorderen Boxenbereich ab, wo zumindest die Sprachausgabe stets klar und gut verständlich erfolgt. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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