Nachdem der Saw-Regisseur James Wan mit der Insidious-Serie und natürlich Conjuring – Die Heimsuchung den klassischen Haunted-House-Horror wiederbelebt hat, schickt er nun die Geisterjäger Ed und Lorraine Warren nach England. Ganze 134 Minuten dauert der cineastische Kampf gegen das Böse. Ob der Film über diese lange Zeit überzeugen kann erfahrt ihr im folgenden Bericht...

Als hätte es die alleinerziehende Peggy Hodgson (Frances O`Connor) nicht schon schwer genug. Gemeinsam mit ihren vier Kindern wohnt sie in einem heruntergekommenen Haus im Norden Londons. Ihr Ex-Mann zahlt kaum Alimente und die Waschmaschine hat auch schon bessere Zeiten gesehen. In diesen schweren Zeiten beginnt sich auch noch ihre elfjährige Tochter Janet (Madison Wolfe) seltsam zu verhalten. Sie hört die Stimme eines alten Mannes und findet sich morgens schlafend auf dem Wohnzimmerboden wieder. Erst ungläubig muss Peggy schnell feststellen, dass es sich nicht nur um Hirngespinste ihrer Tochter handelt. Spätestens nachdem die Polizei Zeuge des Spuks wird sind alle davon überzeugt, dass etwas in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Kirche beauftragt Ed (Patrick Wilson) und Lorraine (Vera Farmiga) sich der Sache anzunehmen. Neben ihren dem sogenannten Enfield-Poltergeist müssen die beiden noch mit ihren ganz eigenen Dämonen kämpfen...

Entgegen der meisten Genre-Mitschwimmer schafft es James Wan auch im zweiten Teil eine gruselige Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich der Film viel Zeit lässt die Charaktere einzuführen und ihre Lebenslage zu beleuchten. Trotzdem wird der Zuschauer von Beginn an mit vielen Schockmomenten unterhalten. Gerade der schauspielerischen Leistung der jungen Madison Wolfe, die in dem Film die besessene Tochter Janet spielt, trägt viel zum Gelingen dieser Passagen bei. Allerdings wird hier nichts Neues erfunden, fast alles hat man in der ein oder anderen Form schon in anderen Filmen sehen können. Interessant ist auch die parallel zum Enfield-Poltergeist erzählte Geschichte um Ed und Lorraine Warren, die im wahrsten Sinne des Wortes ihre Arbeit mit nach Hause gebracht haben.

Da die Umbauarbeiten und der Aufwand zu groß war um am noch existierenden Originalschauplatz zu drehen, hat sich James Wan dazu entschieden, dass Set in den USA nachzubauen. Trotz der beachtlichen Entfernung zu London ist der Charme eines Vororts der britischen Metropole perfekt eingefangen worden. Ich habe den Film mittlerweile zwei Mal gesehen, jedes Mal erwischte ich mich bei dem Wunsch mit einem Putzlappen durch das verwahrloste Haus zu wischen. Mit dunklen Braun und Blautönen wird eine düstere, morbide Stimmung erzeugt.

Hierzu trägt auch der gruselige Score bei, aufgelockert mit einigen Gesangseinlagen. Hier möchte ich allerdings nicht allzu viel Spoilern. Auf die DVD haben es nur die nicht "Verwendeten Szenen" als Bonusmaterial geschafft, vermutlich um die Bitrate für den Hauptfilm nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Blu-ray Käufer können sich hingegen auf vier weitere Featuretten, sowie eine Dolby Atmos Tonspur freuen.  

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