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Die besten Filme der Monty Python Stars
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BEWERTUNG |
16.10.2010 von DiaboliEin von Zwergen geöffnetes Zeitfenster öffnet sich und ein schwuler Robin Hood wirft ein für die Feier einer Stadtverwaltung gemästetes Schwein hindurch, welches jedoch am England der Nachkriegszeit vorbei fliegt und sogleich auf zwei Gauner trifft, die sich gerade als Nonnen in einem Kloster versteckt halten. Moment, jetzt habe ich die drei Filme dieser Monty Python Box durcheinandergebracht. Also, nochmal auf Anfang und schön der Reihe nach...
Zuallererst muss gesagt werden: "Die besten 3 Filme der Monty Python Stars" sind in dieser Box bestimmt nicht vorhanden. Da hätte ich mir Kaliber von "Ritter der Kokosnuss", "Das Leben des Brian" etc. erwartet. Doch auch wenn man es nicht ganz so eng sieht, hätte man durchaus Filme wie "Wilde Kreaturen" oder "12 Monkeys" reinpacken können. Doch die Filmauswahl fiel eben anders aus, und das ist auch nicht so schlecht. Für sein Geld bekommt man so einiges geboten.
Beginnen wir beim ersten Film "Time Bandits". Unverkennbar trägt er Gilliams Handschrift, der zuletzt "Das Kabinett des Dr. Parnassus" inszenierte. Sein früheres Werk jedoch zeigte, dass man mit seiner Vorstellungskraft viel bewegen kann. Die Charaktere sind allesamt liebenswürdig, auch mit ihren Ecken und Schrullen. Auch die Bösewichter verkommen nicht zu einfachen Bad Boys, denen es um irdische Besitze geht. Das spiegelt auch die Spielfreude der Schauspieler wieder, die hier sehr beherzt agieren. Gilliams Phantasie ist scheinbar keine Grenze gesetzt, der Technik damals schon: Die Effekte wirken etwas altbacken, aber auch das trägt zum Charme dieses Fantasyspektakels bei. Auch die überarbeitete Fassung bietet ein, dem Alter des Films, ansprechendes Bild und auch der neu abgemischte 5.1 Ton verdient Lob.
Bei "Magere Zeiten: Der Film mit dem Schwein" gibt es auch den ein oder anderen Lacher oder so manch skurille Situation, doch als astreine Gute-Laune-Komödie würde ich ihn nicht anpreisen. Es handelt sich hier eher um eine böse Politsatire mit witzigen Einfällen. Erwähnt sei hier zum Beispiel der Running Gag rund um die total verfressene Schwiegermutter, die mit alles möglichen Tricks versucht, anderen ihre Lebensmittelmarken abzuluchsen. Der Cast bietet viele bekannte Gesichter, doch leider hat das Drehbuch einige Durchhänger und überhaupt braucht der Film etwas, bis er in Fahrt kommt. Die Technik macht keinen Hehl daraus, dass der Film schon einige Jahre alt ist, ist aber durchaus ansehnlich. Nur in dunklen Szenen bricht die Schärfe etwas ein und Rauschen macht sich breit. Der englische O-Ton ist hier zu empfehlen, aber auch der deutsche 5.1-Mix ist gut gelungen. Außerdem gibt es viele Extras.
"Nonnen auf der Flucht" kann man durchaus als Vorgänger von "Sister Act" nennen, ist die Grundidee doch die gleiche. Person wird von Gangster gejagt, versteckt sich im Kloster, muss sich dort anpassen und krempelt doch alles um. Hier wurde es etwas anzüglicher gestaltet, denn wenn 2 ausgewachsene Gauner in einem Mädchenkloster landen, ist die Versuchung doch enorm. Auch hier ein gut aufgelegter Cast, allen voran Eric Idle und Robbie Coltrane, die die beiden mit echter Wonne spielen. Aber auch der Rest weiß zu überzeugen; das Bild ist meistens sauber und klar, der deutsche Ton "zischelt" aber unüberhörbar und somit ist man gewillt, auf das englische Pendant umzuschalten, welches zwar mit 5.1 protzt, dieses aber nicht optimal zu nutzen weiß. Nur manchmal werden die hinteren Lautsprecher von Musik angepeilt, ansonsten klingt alles recht dünn. Aber im Großen und Ganzen eine recht aufrichtige Frontkulisse. Dem Film an sich tut das aber keinen Abbruch, denn Spaß macht er so oder so. Besonders, wenn ab und zu Python-ähnlicher Humor zum Einsatz kommt: Wenn Schwester "Euphemia von den fünf Wundmalen" ihre Ordenskollegin Schwester "Inviolata von der unbefleckten Empfängnis" dazu auffordert, ihr die "Dreieinigkeit" zu erklären. Oder wenn es darum geht, mit dem Pfarrer zu sprechen, der "seine Hände nicht bei sich behalten kann"..... Das Fazit von: Diaboli
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