Ein Papa für alle

Ein Papa für alle

Originaltitel: Damien veut changer le monde
Genre: Komödie
Regie: Xavier De Choudens
Hauptdarsteller: Franck Gastambide
Laufzeit: DVD (95 Min) • BD (99 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 6

Ein Papa für alle   29.05.2020 von Dan DeMento

Das Thema Zuwanderung und Abschiebung ist in Frankreich nicht weniger heikel als hierzulande. Regisseur Xavier De Choudens nimmt sich der Sache an, wie die Franzosen es gerne tun: Mit einer Komödie. Ob das geglückt ist oder ob uns bei Ein Papa für alle das Lachen vergangen ist, erfahrt Ihr hier...
 
Inhalt:
 
Damien (Franck Gastambide) ist der Sohn von Revoluzzern, seine Kindheit hat er auf diversen Demos und Protestmärschen verbracht. Nach dem Tod seiner Mutter blieb vom Kampfgeist der Familie allerdings nicht mehr viel übrig. Als Damien, der mittlerweile als Erzieher arbeitet, durch Zufall von der drohenden Abschiebung seines Schülers Behzad (Jessim Kas) erfährt, wittert er eine Chance, endlich einmal das Richtige zu tun. Er erkennt offiziell die Vaterschaft für Behzad an und verschafft ihm und seiner Mutter Salma (Melisa Sözen) so gültige Papiere. Tags darauf stehen etwa 20 weitere Mütter vor Damiens Tür und wünschen sich dasselbe. Um dem Andrang Herr zu werden, gründet er kurzerhand eine Vermittlungsagentur für Väter und verschafft so allen Kindern und Müttern ihre Aufenthaltserlaubnis. Nebenbei beginnt er auch noch eine Beziehung mit Salma. Happy End für Alle? So einfach ist es natürlich nicht, denn als Damien gerade Kind Nummer 18 anerkennen will, kommen ihm schließlich die Behörden auf die Schliche. Und damit droht ihm nicht nur das Gefängnis und allen Kindern die Abschiebung, sondern auch das Ende seiner Beziehung mit Salma. Denn die weiß immer noch nichts von seinen anderen Kindern.
 
Die Franzosen sind für zwei Dinge weltbekannt: Für Komödien und für die Revolution. Eine Revoluzzer-Komödie sollte also eigentlich eine sichere Bank sein, oder? Leider nicht, denn trotz aktuellem Thema und gutem Ansatz bleibt die Geschichte leider durchwegs seicht. Es gibt keine echten Gefühle, die Charaktere sind flach bis nicht existent und eine Romanze ist wichtiger als ein sinnvolles Ende.
 
So schafft es Ein Papa für alle leider in keinem Moment über das Niveau eines Sat1-Nachmittagsfilms hinaus. Wer diese Art Film mag, ist gut bedient, alle anderen dürften die vielen verpatzten Kleinigkeiten stören. Denn würde sich der Film ein bisschen mehr trauen und hätte man ein bisschen mehr Energie in das Drehbuch investiert, hätte es ein sehr guter Film werden können. Hauptdarsteller Franck Gastambide ist sympathisch und überzeugend und in einigen wenigen Momenten blitzt durch, dass er wohl eigentlich technisch mehr auf dem Kasten hat als diese platte Schmonzette.
 
Das gilt auch und vor allem für Melisa Sözen, die durch den mit einer goldenen Palme ausgezeichneten Film Winterschlaf bekannt wurde. In ihren - leider sehr spärlich gesäten - Auftritten im Film brilliert sie absolut, spielt alle anderen Anwesenden locker an die Wand und gibt dem Film in diesen Momenten tatsächlich so etwas wie Tiefe. Ein paar mehr solcher Szenen hätten dem Film nicht geschadet.
 
So bleibt der Film leider höchstens Mittelmaß, was aber anscheinend auch allen Beteiligten klar war. Schauspielerisch war es mit wenigen Ausnahmen höchstens Pflichterfüllung und auch in punkto Gestaltung und Erzählweise wurden keine Höhenflüge unternommen. Ein Papa für alle ist eine recht generische Fließband-Komödie, die aus dem grundsätzlich recht spannenden Grundthema leider nichts macht.
 

Bildergalerie von Ein Papa für alle (5 Bilder)

Details der Blu-ray:
 
Für Bild und Ton gilt dasselbe wie für den ganzen Film: Es gibt nichts zu bemängeln, aber auch nichts zu bewundern. Das Bild ist klar und scharf, der Ton gut verständlich, in einem der Bereiche aber das Wort "Schönheit" in den Mund zu nehmen, liegt fern. Bonusmaterial gibt es außer zwei Trailern nicht.


Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

 

Ein okayer Film mit okayen Schauspielern und einer okayen Story:) Alles in allem Mittelmaß in Perfektion. Keine totale Zeitverschwendung, aber auch kein Film, den man sehen muss.


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