Spinning Gold

Spinning Gold

Originaltitel: Spinning Gold
Genre: Biopic
Regie: Timothy Scott Bogart
Hauptdarsteller: Jeremy Jordan
Laufzeit: DVD (133 Min) • BD (138 Min)
Label: Eurovideo
FSK 12

Spinning Gold   14.09.2023 von Dan DeMento

Kennt ihr Neil Bogart? Nein? Kennt ihr Kiss, Donna Summer, die Isley Brothers oder Bill Withers? Ja? Dann solltet ihr - mit uns zusammen - einen genauen Blick auf Spinning Gold werfen und herausfinden, was diese beiden Fragen miteinander zu tun haben.
 
Inhalt:
 
Neil Bogart (Jeremy Jordan) wächst in Brooklyn als Kind armer Eltern auf und schon mit acht Jahren ist ihm klar, dass er es weiter bringen will im Leben. Nachdem er sich zuerst selbst als Sänger versucht hat, ist er mit 24 bereits Geschäftsführer von Buddah Records, für einige Nummer-1-Hits verantwortlich und verheiratet mit der bezaubernden Beth (Michelle Monaghan). Doch es treibt ihn noch weiter, denn der Traum war immer ein eigenes Label. So folgt der Umzug nach Kalifornien und die Gründung von Casablanca Records. Die erste Band, die er unter Vertrag nimmt, sind ein paar junge Rockmusiker namens KISS. Doch plötzlich scheint Neils Plan zum ersten Mal nicht aufzugehen. Keine seiner Entdeckungen verkauft sich, trotzdem investiert er immer mehr Geld. Und während es beruflich immer weiter bergab geht, gefährdet seine Affäre mit der jungen Joyce (Lyndsy Fonseca) auch seine Familie...
 
 
Kiss, Donna Summer, Village People, Cher, T.Rex, Joan Jett, Gladys Knight... Diese Liste ließe sich fast endlos fortführen und all das sind Künstler, die Labelchef und Produzent Neil Bogart zwischen 1967 und 1980 im Alleingang entdeckte und zu dem machte, was sie heute sind - Zumindest wenn man Spinning Gold Glauben schenkt. Dass Drehbuch und Regie in der Hand von Timothy Scott Bogart lagen, seines Zeichens der Sohn des obengenannten, lässt natürlich eine gewisse Subjektivität vermuten. Darauf wird schon in den ersten Zeilen Bezug genommen, als der Protagonist verkündet, alles in dieser Geschichte sei wahr, selbst das, was nicht wahr ist.
 
Die Produktion von Spinning Gold schien dagegen von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen. Bereits 2011 wurde die Produktion angestoßen, damals standen noch Justin Timberlake als Hauptdarsteller und Spike Lee als Regisseur auf dem Zettel. Während später sogar Namen wie Samuel L. Jackson und Neil Patrick Harris genannt wurden, legte ein Korruptionsskandal bei der Produktionsfirma im Jahr 2014 alles lahm. Danach wurde mit etwas kleineren Töpfen gekocht und die Dreharbeiten begannen schließlich 2019 in Kanada.
 
Auch wenn jetzt der relativ unbekannte Jeremy Jordan, den man hierzulande primär aus der Supergirl Serie kennen dürfte, die Hauptrolle spielt und man auch sonst, von Michelle Monaghan und Jason Isaacs in leider recht kleinen Rollen abgesehen, keine große Starpower erwarten darf, macht das aus Spinning Gold keinen schlechteren Film. Nur der Einzug in die A-Liga blieb ihm dadurch leider verwehrt, was wirklich schade ist. Denn man merkt Spinning Gold von Anfang bis Ende an, mit wie viel Herzblut und gleichzeitig Lockerheit und Ironie hier gearbeitet wurde. Und zumindest die Musikfreunde unter den Zuschauern dürfen sich auf den ein oder anderen gelungenen Gastauftritt freuen, denn im Cast tummeln sich illuste Namen wie Jason Derulo, Wiz Khalifa, Pink Sweats oder auch Tayla Parx, die man zwar weniger von der Bühne kennt, deren Songs aber schon Christina Aguilera, Jennifer Lopez oder Alicia Keys zu Hits verhalfen.
 
Doch bei all der musikalischen Präsenz dreht sich die Geschichte von Spinning Gold um Neil Bogart, und genau deswegen haben wir einen der seltenen Fälle vor uns, in der die deutsche Synchronfassung einen klaren Vorteil gegenüber dem Original bietet, und dieser Vorteil heißt Philipp Moog. Denn dieser spricht nicht nur hier Hauptdarsteller Jeremy Jordan, sondern ist vor allem als Stammsprecher für unter anderem Ewan McGregor, Owen Wilson und Neil Patrick Harris. Und genau diese grundpositive, fröhliche und lächelnde Stimme macht Neil Bogart so sympathisch und Spinning Gold bis zuletzt interessant und spannend.
 
So bleibt abschließend zu sagen, dass Spinning Gold ein interessantes Biopic über einen der vergessenen Helden des Musikgeschäfts ist. Bestimmt nicht ganz objektiv, bestimmt mit einigem guten Willen gegenüber seiner Hauptfigur und bestimmt mit ein, zwei Ausschmückungen, aber durchgehend unterhaltsam und mit großartiger Musik.
 

Bildergalerie von Spinning Gold (5 Bilder)

Details der Blu-ray:
 
Bild und Ton sehen sehr gut aus und im Rahmen der beabsichtigten 70er-Jahre-Ästhetik die die Farben natürlich und klar. Der Sound kommt gut abgemischt aus den Boxen, gerade die Musikszenen machen sehr viel Spaß und auch die deutsche Synchronfassung ist wie oben erwähnt sehr hochwertig ausgefallen. Ähnlich zufrieden machen die Extras, denn mit Making Of, Audiokommentar, Featurettes und Trailern gibt es hier wirklich alles, was das Herz begehrt.


Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / © nicole rivelli


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

Spinning Gold war eher eine Zufallssichtung, und entsprechend wenige Erwartungen hatte ich an den Film. Ich wurde glücklicherweise ziemlich überrascht, denn Spinning Gold ist über die gesamte Laufzeit unterhaltsam, sympathisch und sehr gut inszeniert. Auch wenn man mit der Musik nicht zwingend etwas anfangen kann, so agiert die Hauptfigur doch so nachvollziehbar und enthusiastisch, dass man einfach wissen will, wie es weitergeht. Für Musikfans, Freunde von Biopics oder Menschen, die nach gut zwei Stunden recht harmloser Unterhaltung suchen ist der Film auf jeden Fall das Richtige!


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