Guglhupfgeschwader
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BEWERTUNG |
08.12.2022 von MarSWährend das Rehragout-Rendezvous bereits dem Kinostart im August 2023 entgegenfiebert, macht sich das Guglhupfgeschwader auf den Weg in die Heimkinos. Die Rede ist natürlich vom aktuellen Teil der Eberhofer-Heimatkrimi-Reihe, basierend auf den Büchern von Rita Falk...
Inhalt
Eigentlich steht für Franz (Sebastian Bezzel) das 10-jährige Dienstjubiläum an, doch so richtig freuen kann er sich darüber nicht. Schuld daran ist allerdings nicht nur der eingeschnappte Rudi (Simon Schwarz), der sich durch die anstehenden Feierlichkeiten übergangen fühlt, sondern auch Susi (Lisa Maria Potthoff), die von Franz´ Qualitäten als Vater alles andere als überzeugt ist. Und dann wäre da ja auch noch der Rohbau auf dem Hof, den Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) in einem Wutanfall demoliert hat, weshalb die Versicherung sich weigert, für den Schaden aufzukommen. Doch Oma Eberhofer (Enzi Fuchs) hat bereits die rettende Idee, denn immerhin befinden sich aktuell 17 Millionen Euro im Lotto-Jackpot. Allerdings scheint die Niederkaltenkirchener Lottoannahmestelle ein ernsthaftes Problem zu haben, denn "Lotto-Otto" (Johannes Berzl), Sohn der Besitzerin Nicole, hat sich mit den falschen Leuten eingelassen, und schwebt deshalb in tödlicher Gefahr. Das klingt nach einem neuen Fall für das einstige Dreamteam Franz und Rudi, doch während die Spuren die beiden Streithähne bis nach Tschechien führen, gibt es in Niederkaltenkirchen bereits das nächste Problem: Ein Geburtstagsgeschenk mit unerwarteten Folgen. Denn ausgerechnet der Lottoschein, den Franz als Geschenk für seinen Kumpel Ignaz Flötzinger (Daniel Christensen) geklaut hat, hat tatsächlich den Jackpot geknackt. Blöd nur, dass es eigentlich Leopolds Lottoschein war, und sich nun beide über ihren vermeintlichen Lottogewinn freuen...
Stärker als jemals zuvor konzentriert sich Guglhupfgeschwader weniger auf den obligatorischen Kriminalfall, der das Geschehen nur dezent begleitet, als auf die Figuren, die inzwischen längst so etwas wie Kultstatus genießen. Gleichzeitig setzt die inzwischen achte Roman-Adaption der Eberhofer-Krimireihe erstmals direkt an die Ereignisse des Vorgängers an, und führt die dort eingeführten Handlungsstränge um den familiären Hausbau ebenso fort, wie die üblichen Beziehungsprobleme mit Susi - und Rudi Birkenberger. Auch der Verlust des geliebten Hofhundes Ludwig wird mit dem Einsatz der dreibeinigen "Hinkelotta" fortgeführt, die ebenfalls bereits in Kaiserschmarrndrama zu sehen war. Es gibt also auch dieses Mal wieder viel zu entdecken, noch dazu wo Guglhupfgeschwader gleich auch noch weitere Problemfaktoren in Form von neuen Charakteren mit ins Geschehen bringt, wogegen der eigentliche Kriminalfall für einen durchgehenden roten Faden grundsätzlich zu wenig bietet, und auch in seiner Ausarbeitung nur sehr oberflächlich und spartanisch behandelt wird. Das eskalierende Finale wirkt dadurch reichlich überzogen, und erscheint mit einer Actionszene wie aus dem Nichts beinahe wie ein Fremdkörper, letztendlich hat Guglhupfgeschwader aber auch gar nicht die Absicht, dem Kriminalfall überhaupt viel Zeit zu widmen. Viel wichtiger sind den Fans ohnehin längst die wie immer herrlich skurrilen - und oftmals typisch bayrisch-grantigen - Figuren, was noch einmal davon unterstrichen wird, dass es in Guglhupfgeschwader die wohl bislang größte Anzahl an Cameo-Auftritten zu sehen gibt. Gerade das Festhalten an bekannten - und zweifellos beim Publikum beliebten - Erzählstrukturen und Inhalten sorgt in der mittlerweile achten Wiederholung allerdings am Ende auch für die ein oder andere Abnutzungserscheinung, denn viel ändert sich an den gewohnten Streitigkeiten und innerfamiliären Problemen dieses Mal nicht. Der Haussegen hängt schief, Franz ist durchgehend auf emotionaler Sparflamme, Rudi ist beleidigt, der Kriminalfall wird eher zufällig gelöst, und der obligatorische Sauf-Abend bei Wirt Wolfi sowie die musikalische Einlage von Flötzinger dürfen natürlich auch nicht fehlen. Das macht immer noch eine Menge Spaß, braucht aber im nächsten Teil dringend eine Frischzellenkur...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet ein scharfes, kontraststarkes und durchwegs sauberes Bild mit angenehm natürlicher Farbdarstellung. Die Tonspur ist ebenso dynamisch wie kraftvoll, und öffnet sich bei Bedarf auch angenehm ausbalanciert in den ganzen Raum. Der Subwoofer darf vor allem beim stimmungsvollen Soundtrack mit ins Geschehen eingreifen. Die Sprachausgabe ist unterdessen ausnahmslos klar und gut verständlich - vom Dialekt einmal abgesehen...
Zum Abschluss hier noch einmal die bisherige Reihe in der Übersicht:
Dampfnudelblues
Winterkartoffelknödel Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / © Bernd Schuller Das Fazit von: MarS
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