Mayhem
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BEWERTUNG |
27.03.2018 von MarS
Wenn sich jemand mit Horden von wandelnden Infizierten auskennt, dann doch sicherlich Steven "Glen" Yeun aus der Erfolgsserie The Walking Dead. Unter der Regie von Joe Lynch (Everly - Die Waffen einer Frau) hat er es auch in der Splatter-Komödie Mayhem wieder einmal nicht leicht...
Inhalt
Derek Cho (Stephen Yeun) hat einen kometenhaften Aufstieg als Anwalt in einem riesigen Consulting-Konzern hinter sich. Schuld daran ist der von ihm erwirkte Freispruch für einen Mann, der unter Einfluss eines weltweit verbreiteten Virus einen Mord begangen hat, dank einer juristischen Lücke dafür aber nicht belangt werden konnte. Der "ID-7"-Virus sorgt nämlich dafür, dass die Infizierten jegliche Hemmungen verlieren und ihren niedersten Instinkten freien Lauf lassen. Dereks Karriere findet jedoch ein jähes Ende, als die Chefetage einen Sündenbock für einen verpatzten Deal sucht. Er wird trotz seiner Bemühungen, seine Unschuld zu beteuern, entlassen, doch noch bevor er das Gebäude verlassen kann, wird dieses von der Seuchenbehörde auf Grund eines "ID-7"-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt. Das experimentelle Gegenmittel wird zwar bereits durch die Lüftung ins Hochhaus eingeleitet, doch das braucht Zeit zu wirken. Der ebenfalls infizierte Derek wittert seine Chance, denn ab jetzt bleiben ihm acht Stunden Zeit, um sich durch das Chaos bis in die Chefetage zu kämpfen und sich seinen Job zurück zu holen - dank seinem eigens erschaffenen Präzedenzfall ohne dafür Konsequenzen fürchten zu müssen...
Zugegeben, Fans des deutschen Indie-Kinos dürften sich nach der Inhaltsangabe auf dem Backcover ein wenig an Z-Office aus dem Jahr 2015 erinnert fühlen, den Abschlussfilm des damaligen Filmstudenten Douglas Stahl, der seit letztem Jahr übrigens kostenlos über Amazon Prime Video zu sehen ist. Nachdem sich die Gemeinsamkeiten jedoch im Film selbst auf kleine Teile der Handlung beschränken handelt es sich hierbei lustigerweise offensichtlich um reinen Zufall, oder aber, und das ist meine persönliche Lieblings-Verschwörungstheorie, die Macher waren tatsächlich ebenso beeindruckt von Stahls Werk wie wir und haben sich davon inspirieren lassen...
Doch zurück zu Stephen Yeun und seinem ganz persönlichen "Mayhem" (dt: Chaos). Mayhem ist Splatter-Comedy wie sie im Buche steht und weiß hervorragend zu unterhalten. Dabei verzichtet der Film beinahe vollständig darauf, sein Potential als Konzern-Satire zu nutzen, und konzentriert sich lieber auf den Spaßfaktor, der genau deshalb über die gesamte Laufzeit hinweg eigentlich nie abreißt. Während sich die meisten Zuschauer wohl auf ein Wiedersehen mit Stephen Yeun freuen, muss man klar gestehen, dass Samara Weaving als Begleiterin durchs Chaos mindestens ebenso sehenswert agiert. Die beiden haben eine hervorragende Chemie und wissen mit ihrem Zusammenspiel die ganze Geschichte zusammenhalten, welche sich ansonsten eher übersichtlich präsentiert und ähnlich wie in Dredd oder auch The Raid einfach nur den brutalen Weg vom Erdgeschoss in die oberste Etage eines Hochhauses zeigt. Dabei dürften Gorehounds trotz der Freigabe ab 18 Jahren etwas enttäuscht werden, denn wirklich viel Splatter gibt es nicht zu sehen. Dennoch wirken die schnell geschnittenen, sehenswert choreografierten und kameratechnisch ansprechend eingefangenen Actionszenen äußerst brutal und bereiten Genrefans jede Menge Freude. Neben diesen sind es aber vor allem das lässige Auftreten und jede Menge coole Sprüche der beiden Hauptfiguren, die Mayhem zu einem echten Fest machen. Tiefgang und satirische Einblicke Fehlanzeige, knapp eineinhalb Stunden Spaß mit einem hervorragend aufgelegten dynamischen Duo und völlig überzeichneter Action sind aber garantiert. Dafür sorgen comichafte Übertreibungen ebenso wie der levelartige Handlungsaufbau, der ganz im Stile eines Computerspiels sogar kleinere Rätsel, Suchgegenstände und Levelbosse bereithält.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert scharfe, detailreiche Bilder, die nur selten ihr hohes Niveau ein klein wenig einbüßen. Das Kontrastverhältnis ist ausgewogen und auch der Schwarzwert weiß zu überzeugen. Leichtes Filmkorn wirkt sich nicht störend auf das Gesamtbild aus. Die Tonspur bietet neben klar ortbarer, sauberer Sprachausgabe auch immer wieder schöne Effekte für die umliegenden Boxenbereiche. Auch die Bassbox wird ab und an unterstützend mit eingesetzt. Cover & Bilder © Studio Hamburg Enterprises GmbH Das Fazit von: MarS
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