When She Wakes - Fürchte Deine Träume
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BEWERTUNG |
22.07.2020 von Dan DeMento
When She Wakes - Fürchte deine Träume widmet sich dem interessanten Phänomen der Schlafparalyse, also der Lähmung des gesamten Körpers kurz nach dem Aufwachen. Eigentlich der ideale Stoff für einen Horrorschocker der Extraklasse. Ob der Film uns ebenfalls starr vor Angst werden ließ, oder ob wir friedlich eingeschlafen sind, erfahrt ihr hier!
Inhalt:
Bei einem tragischen Autounfall verlor Danni (Hannah Ward) ihren wenige Wochen alten Sohn. Da sie am Steuer saß, gibt sie sich die Schuld an seinem Tod. Ihre Ehe mit Michael (Micah Parker) ist darüber zerbrochen, geblieben ist ihr nur ihre Tochter Cassie (Stella Carlish). Seit dem Unfall leidet Danni unter Schlafstörungen und Schlafparalyse und fühlt sich nachts von einem unheimlichen Eindringling beobachtet. Sie schiebt das auf ihre Trauer, doch als sich die merkwürdigen Vorkommnisse häufen und auch Cassie beginnt, nachts mit unsichtbaren Besuchern zu sprechen, muss Danni herausfinden, ob die Gefahr real oder nur Einbildung ist.
Man sollte meinen, Schlafparalyse wäre das perfekte Thema für einen Horrorfilm. Eine junge Mutter spürt einen Eindringling in ihrem Haus, sie hört ihre Tochter schreien, doch ist nicht fähig ihr zu helfen. Allein bei der Vorstellung schnürt sich einem die Kehle zu. Doch leider wurde handwerklich so viel falsch gemacht, dass sich bis zum Schluss keine wirkliche Atmosphäre aufbaut.
Damit ist nicht die generelle Optik des Films gemeint, die natürlich kein Hollywood Niveau hat, das Problem ist das Timing. Viele Einstellungen sind einfach zu lang, zu kurz oder einfach falsch platziert. So funktionieren die meisten Schockmomente deswegen nicht, weil im Schnitt gepfuscht wurde. Nachgeholfen wurde hier mit einem nervtötenden Trick, der sich spätestens seit Insidious wachsender Beliebtheit erfreut: Statt gut gemachter Jumpscares wird einfach die Lautstärke der Effekte oder der Musik nach oben gedreht. Das erfüllt seinen Zweck, zeugt aber nicht gerade von hoher erzählerischer Qualität.
Wenn man schon nach wenigen Minuten die unterirdische und teilweise heftig asynchrone deutsche Sprachfassung zugunsten des Originaltons verlässt, bleibt die Ernüchterung bestehen: Keiner der Beteiligten macht seinen Job auch nur halbwegs gut. Allerdings ist hier, entgegen des typischen Overactings eher Underacting angesagt. Die Schauspieler schleichen mimiklos durch den Film, niemand wirkt als hätte er groß Lust auf die Sache.
Dazu kommen die abgrundtiefen Logiklöcher, die einen immer wieder aus der Handlung reißen. Nicht nur, dass die Tochter der Tod ihres Bruders völlig kaltzulassen scheint, solange ihr Smartphone nur geladen ist, und die Mutter im Laufe des Films zweimal ihre komplette Persönlichkeit verändert, auch die Handlung an sich ist wirr und nicht nachvollziehbar. Im Traum erscheint Danni jemand mit einer gruseligen Maske. Am Tag darauf findet sie ebendiese Maske bei ihrer Tochter, die nebenbei offensichtlich völlig durchdreht. Trotzdem macht sie sich erstmal keinerlei Gedanken, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Vielleicht hätte man doch eher dem Vater das Sorgerecht zusprechen sollen?
When She Wakes ist leider weder Fisch noch Fleisch. Für einen Thriller ist er zu dämlich und für einen Horrorfilm fehlt... Nun ja, der Horror. So sehr man möchte, man schafft es nicht, zu irgendeiner der eindimensionalen Figuren eine Beziehung aufzubauen oder auch nur Interesse an ihrem Schicksal zu entwickeln. So etwas wie Spannung kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Leider wird der Film auch in seinem Verlauf nicht besser. Zu viele Fragen bleiben offen, zu viele Logiklöcher ungefüllt und das Ende ist absolut unbefriedigend. Und so ist auch der vermeintlich geniale Plottwist zum Finale für jeden halbwegs vernunftbegabten Zuschauer schon nach wenigen Szenen vorhersehbar.
Und nicht einmal Splatterfreunde kommen auf ihre Kosten, denn trotz fett gedrucktem UNCUT auf dem Cover gibt es so gut wie keine Gewaltspitzen oder auch nur irgendetwas, was Zensurschnitte gerechtfertigt hätte.
Details der Blu-ray:
Bild und Ton sind nicht gerade traumhaft, das ist aber nicht der Blu-ray, sondern wohl eher dem Produktionsbudget vorzuwerfen. Vom angeblichen 5.1 Sound ist nicht viel zu hören und auch aufgrund des (bis auf einige Trailer) vollständig fehlenden Bonusmaterials fragt man sich, wodurch genau eine Blu-ray Veröffentlichung gerechtfertigt wurde.
Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: Dan DeMento |
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