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Bound
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BEWERTUNG |
10.01.2015 von Mario von CzapiewskiNoch ist Fifty Shades of Grey, die Verfilmung des letztjährigen Erfolgsromans, nicht in den amerikanischen und internationalen Kinos gestartet, da veröffentlicht Mockbuster-Schmiede The Asylum, bekannt für Kultfilme wie Sharknado, bereits ihre Version eines SM-Erotikthrillers. Bound schlägt nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich vollständig in die Schiene, die Fifty Shades of Grey erfolgreich und massentauglich einführte ...
Michelle arbeitet im Büro ihres Vaters. Obwohl sie karriereorientiert ist, läuft allerdings einiges schief. Somit macht ihr die Arbeit immer wieder Druck und auch ihr Handy steht unter Dauervibration. So kommt es ihr gerade Recht, als sie eines Tages einen jungen Mann trifft, der ein gesteigertes Interesse an ihr signalisiert. Doch sie muss feststellen, dass dieser ganz besondere Vorlieben hat, die er mit ihr „teilen“ möchte …
Die amerikanische Filmschmiede The Asylum ist bekannt dafür, neben zahlreichen mehr oder minder erfolgreichen B- und C-Filmen, ebenso gerne Kinofilme zu „kopieren“, um in deren Fahrwasser in den Videotheken mit zu schwimmen. So entstanden Filme wie Transmorphers, Atlantic Rim oder gar Snakes on a Train (Welche Filmen könnten da wohl Pate gestanden haben?), die noch heute viel Absatz finden. Seit dem Kultfilm Sharknado gelangte die Produktionsfirma international zu gesteigerter Bekanntheit und verankerte sich fest ins internationale Filmgeschehen. Hier versuchte man sich nun also an einer „Kopie“ von Fifty Shades of Grey.
Bei Fifty Shades of Grey handelt es sich um einen Roman, der sich mit einer BDSM-Beziehung beschäftigt. Vornehmlich an Frauen gerichtet, fand der Roman reißenden Absatz und toppte die Bestsellerlisten. Kein Wunder also, dass zügig eine Verfilmung angekündigt wurde, die nun im Februar 2015 in den Kinos starten wird. Bound hingegen erfährt einige Wochen vorher einen limitierten Kino- sowie VOD-Release, bevor er dann später auf DVD und Blu-ray zu haben sein wird.
Schaut man sich das Cover an, dürften viele bereits mit der Zunge schnalzen. Für die Hauptrolle wurde Charisma Carpenter besetzt, die man aus zahlereichen Serien (Buffy, Sons Of Anarchy), sowie einigen Kinofilmen (The Expendables 1 und The Expendables 2) kennen dürfte. Auch TV-Star Daniel Baldwin (John Carpenters Vampire) konnte für eine Rolle gewonnen werden. Somit ist die Besetzung des Films durchaus hochwertig. Generell ist sie durchwegs sehr gut und das Schauspiel weitgehend überzeugend.
Handlungstechnisch weicht der Film deutlich von seiner Quasi-Vorlage ab und bietet eine eher im Thriller-Lager angesiedelte Handlung. Diese hat zwar zu Beginn einige wenige Längen, nimmt aber gegen Ende durchaus Fahrt auf. Besonders spannend sind natürlich die besagten BDSM-Szenen, die zwar gut inszeniert sind, aber niemals allzu freizügig werden. Trotzdem gibt es einige „Einblicke“, die durchaus nicht entäuschen dürften. Generell muss aber betont werden, dass hier der Fokus eher auf der Inszenierung von Michelle liegt, als auf der ihres männlichen Gegenparts. Somit kann davon ausgegangen werden, dass vielleicht eher auf ein männliches Publikum gezielt wurde – anders als in Fifty Shades of Grey.
Technisch ist der Film solide, manchmal sogar sehr stylisch. Es wird viel Zeitlupe verwendet und der gute Soundtrack passt hervorragend zu den Bildern. Einzig eine hohe Anzahl von Anschlussfehlern trübt manchmal bei genauerer Betrachtung das Gesamtbild.
Für die Rezension lag ein amerikanisches Presseexemplar vor. Eine Veröffentlichung in Deutschland steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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