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Jack Keane und das Auge des Schicksals
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BEWERTUNG |
06.12.2012 von BenjiMit Jack Keane hat der deutsche Entwickler Deck13 in der Gemeinde der Adventure-Liebhaber einen kleinen Hit gelandet. Der ungewöhnliche Schatzjäger ist eine gewagte Mischung aus Guybrush Threepwood und Indiana Jones. Jetzt erschien die Fortsetzung des 3D-Point & Click Adventures. Wir sind aus den tiefen Kerkern eines chinesischen Gefängnisses geflohen und haben uns bis in die entlegensten Winkel Afrikas begeben …
Lange war es ruhig um den Abenteurer Jack Keane – zumindest in dessen Spielwelt. Nachdem er zunächst spurlos verschwunden ist, taucht der Schatzjäger nun ausgerechnet in einem chinesischen Gefängnis wieder auf. Tatsächlich hat sich Keane dort selber
Was dann folgt, ist typische Abenteurerkost. Keane muss quer durch die Welt reisen, um in einzelnen Stationen verschiedene Teile eines Amuletts zu finden. Dabei lernt der Schatzjäger zusammen mit dem Spieler allerlei neue Bekanntschaften kennen. So kriegt die gute Amanda mit der verwöhnten Stadtfrau Eve eine ungewohnte Konkurrenz im Buhlen um Jacks Aufmerksamkeit. Doch der Schmerz ist schnell überwunden, wenn mit dem deutschen Ingenieur Carl männliches Frischfleisch in der Schiffscrew anheuert. Hinzu kommt noch ein tierischer Koch mit Vorliebe für Bananen, und schon ist die Mischung für ein chaotisches Abenteuer komplett – könnte man meinen.
Nachdem es zuletzt wahrlich goldige Zeiten für Fans des Adventure-Genres gab, kann man durchaus auch mal etwas kritischer werden. Es sind dann genau diese Momente, in denen man merkt, was man eigentlich an Adventures wirklich mag. Diese Frage ist für Außenstehende immer schon schwer zu beantworten gewesen. Eine lineare Geschichte mit einigen
Da wäre der Teil, der bei einem 3D-Adventure wahrlich nur schwer umzusetzen ist – der Optik. Ein gutes Point & Click Adventure muss nicht phänomenal aussehen, und doch ist der eigene Look ein unglaubliches Wiedererkennungsmerkmal. An diesem Punkt hat die Genre-Konkurrenz in 2D einfach einen immensen Vorteil, denn die Arbeit, die in jeden Hintergrund und in jeden Charakter gesteckt wurde, fällt jedem Spieler sofort auf. Bei Jack Keane kommt eine 3D-Engine zum Einsatz, was auf der einen Seite den Arbeitsaufwand verringert, auf der anderen Seite aber auch leider in den meisten Fällen nur begrenzt gut aussieht. Hinzu kommt, dass die Steuerung in diesen 3D-Ablegern stets eine Qual ist. Anstatt die Figur mit einfachen Klicks voranzutreiben, ist man bei Jack Keane als typischen Vertreter der 3D-Adventures mal wieder gezwungen, die Figur in Konsolenmanier aktiv zu steuern. Leider haben die Entwickler von Deck13 das wohl als Aufforderung angesehen, um den Spieler wiederholt mit ärgerlichen Sprungpassagen zu ärgern.
Damit wäre dann im Grunde bereits der zweite Aspekt genannt, mit dem Jack Keane an der Zielgruppe vorbeiläuft. Denn das Prinzip der Einfachheit ist nicht nur ein Teil von Apples Marketingerfolg, sondern auch eine wichtige Zutat für ein gutes Point & Click Adventure. Die meisten Spieler dieses Genres wollen sich von einer guten Geschichte unterhalten lassen und dabei mit minimalem Aufwand als Teil eben dieser sehen. Komplexe Actioneinlagen sind da eigentlich schon fehl am Platz, obwohl einige Spieler die Abwechslung kleinerer Minispiele sicher bevorzugen. Wie man so etwas richtig entwirft, hat zuletzt Daedalic mit dem zweiten Teil von Deponia gezeigt. Hier waren die Minispiele optional und haben in ihrem dezenten Ausmaß den Spieler nicht zur Verzweiflung gebracht.
Der dritte Aspekt im Geheimrezept für ein gutes Adventure sind die passenden Rätsel. An diesem Punkt können wir, wenn auch zunächst begrenzt, bei Jack Keane endlich ein paar wirklich positive Elemente feststellen. Die Rätsel, mit denen der Schatzjäger durch sein Abenteuer gejagt wird, sind die meiste Zeit halbwegs nachvollziehbar. Das
Der letzte wichtige Aspekt für ein erfolgreiches Point & Click Adventure ist schließlich die Geschichte. Wenigstens hier darf Jack Keane dank der ulkigen Charaktere und dem interessanten Setting in Afrika als positives Beispiel gelten. Das ständige Balzen des Protagonisten mit seinen beiden weiblichen Sidekicks ist ein netter Einfall. Die Idee, dass man sich mit entsprechenden Antworten zwischen deren Gunst hin und herbewegen kann, ist vom Prinzip super, aber leider nur begrenzt gut umgesetzt worden, da sich die Ausmaße eher in Grenzen halten.
Ist also Jack Keane und das Auge des Schicksals nun ein gutes Adventure? Spaß macht es auf jeden Fall, aber wie bereits erläutert, kann man in einer solch goldigen Zeit schon mal ein wenig kritischer werden. Das Fazit von: Benji
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