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Playstation VR

Publisher: Sony
Genre: Virtual Reality
Erscheinungsdatum: 13.10.2016
FSK 12

Playstation VR   04.12.2016 von Mario von Czapiewski

Einmal die Hauptfigur eines Videospiels sein, einmal in eine fremde Welt eintauchen und selbst dort stattfindende Abenteuer erleben. Der Traum eines jeden Videospielers, den er bisher nur vor einer begrenzten Mattscheibe ausleben durfte, rückt nun in greifbare Nähe. Mit PlayStation VR verspricht Sony diesem Traum ein ganzes Stück näher kommen zu können und bietet seinen Kunden damit die erste Virtual-Reality-Brille für eine Heimkonsole und so auch die erste ernstzunehmende Virtual-Reality-Brille für den Massenmarkt.

 

Virtual Reality? Brille? Videospiele??

 

Mit einer Virtual-Reality-Brille ist es möglich sich direkt in eine Videospielwelt hineinzuversetzen. Nachdem man eine solche VR-Brille aufgesetzt hat, ist man in der Lage je nach Spiel sich in der künstlichen Welt zu bewegen. Meist sind Kopfbewegungen und Neigungen möglich, meist wird dies aber auch durch weitere Steuerungsmöglichkeiten ergänzt. Der Vorteil ist, dass man durch die Brille ein vollkommen abgeschlossenes Sichtfeld hat und von äußerlichen Einflüssen wie Licht, Geräuschen und Menschen im besten Fall nicht mehr gestört werden kann. So kann eine vollständige Immersion stattfinden, die einen komplett in die virtuelle Realität des Spiels hineinsaugt.

 

PlayStation VR und sein Zubehör

 

Bei PlayStation VR handelt es sich um genau so eine Virtual-Reality-Brille, die in ihrer Optik eher einem offenen Helm gleicht. Durch dieses Design fühlt sie sich am Kopf sehr angenehm an und lässt sich leicht durch wenige Handbewegungen anlegen. Das Visier an der vorderen Seite, welches den Bildschirm beinhaltet, lässt sich stufenlos verschieben, damit der Nutzer seinen für ihn angepassten Sichtabstand einstellen kann. Auch Brillenträger können das Gerät problemlos verwenden, da das Visier hier kaum Einschränkungen bietet.

 

Bei dem im Visier eingelassenen Bildschirm handelt es sich um ein 5,7 Zoll RGB OLED Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 (960 x 1080 Pixel je Auge). Damit ist PlayStation VR im Dreieck der Konkurrenzbrillen HTC Vive und Occulus Rift zwar die technisch schwächste Brille, bietet aber durch das ausgeklügelte Design den mit Abstand besten Tragekomfort. Zusätzlich ist PlayStation VR mit seinem Preis von 399,99€ die günstigste High-End-VR-Brille und schlägt damit seine beiden Konkurrenten, die im Massenmarkt aufgrund ihrer hohen Kosten fast nicht stattfinden, um Längen. Doch mit PlayStation VR holt man sich nicht ausschließlich nur eine Brille ins Haus. Um diese überhaupt verwenden zu können, sollte man Besitzer irgendeines Models der PlayStation 4 sein und im besten Fall auch über eine PlayStation-Kamera verfügen. Diese beiden Dinge sind notwendig um die Brille überhaupt verwenden zu können. Während es klar sein sollte, dass bei PlayStation VR keine ganze PlayStation 4 mitgeliefert wird, muss man darauf achten, dass dem Paket auch keine PlayStation-Kamera beiliegt. Diese Kosten müssen also mitberechnet werden. Optional kann man sich dann noch sogenannte Move-Controller dazu kaufen, um das Immersionserlebnis zu perfektionieren. Mit diesen Steuereinheiten kann man einzelne Hände im digitalen Raum simulieren. Da jedoch jedes PlayStation-VR-Spiel auch mit dem normalen PlayStation-4-Controller steuerbar sein wird, ist diese Anschaffung jedoch nicht zwingend nötig.

 

Das Verkaufspaket von PlayStation VR beinhaltet neben der Brille und diversen Anleitungen eine Vielzahl von Kabeln, eine zusätzliche kleine Anschlussbox, kleine Kopfhörer und eine Demo-DVD. Die mitgelieferte Box sorgt dafür, dass das Bild innerhalb der VR-Brille auch auf dem Fernseher sichtbar wird. So können Außenstehende sehen, was der Spieler in seiner Brille erlebt. Dies kann auch für Multiplayer-Spiele verwendet werden, in denen einer mit der VR-Brille und die anderen zeitgleich am Fernseher spielen. Einstellen muss man sich jedoch auf viele, viele Kabel, die PlayStation VR benötigt um seine Funktion zu garantieren. Dies kann auch schon mal eine kurzfristige Umgestaltung seiner TV-Kabelumgebung zur Folge haben.

 

Auf der Demo-Disc befinden sich acht Kurzdemos von VR-Spielen, die man ohne weitere Kosten direkt antesten kann. Zwar bekommt Deutschland damit deutlich weniger Demos als beispielsweise die USA, jedoch können PlayStation-Plus-Mitglieder die amerikanische Disc direkt und kostenlos aus dem PlayStation Store herunterladen. Die Gründe hierfür dürften die verschiedenen höheren Altersfreigaben mancher Demos sein.

 

Funktion und Funktionalität

 

Die PlayStation-VR-Brille ist mit verschiedenen Leuchten bestückt, welche von der PlayStation Kamera getrackt werden, um die Bewegung des Spielers eins zu eins ins Spiel zu übertragen. Wer sich immer gefragt hat, warum der PlayStation-Controller immer so lustig leuchtet, findet an dieser Stelle ebenfalls seine ersehnte Antwort. Auch dieser wird damit von der Kamera erfasst und im Spiel in verschiedenen Formen umgesetzt. Die Bewegungserkennung funktioniert meistens erstaunlich gut und hat nur ganz wenige Aussetzer. Werden Lichtquellen der Steuerungseinheiten verdeckt, kann das Spiel schon mal etwas durcheinanderkommen. Gibt es technische Probleme, kann man seine Position dank einer einzigen Knopfbetätigung neu kalibrieren oder durch Funktionen im System verschiedene Kameraeinstellungen vornehmen. An dieser Stelle muss man bedenken, dass bei PlayStation VR mit der kostengünstigsten Variante das Trackings gearbeitet wird. Umso erstaunlicher ist das über weite Strecken sehr gut funktionierende Zusammenspiel von Leuchten und Kamera, sofern keine Umgebungslichter oder spiegelnde Flächen den Kameraradius stören.

 

Wie gut sieht es denn aus?

 

Eine virtuelle Realität zu berechnen, in der man sich als Mensch selbst bewegen und umschauen kann, kostet eine immense Rechenpower. Kein Wunder, dass teurere High-End-Brille wie die HTC Vive oder die Oculus Rift hervorragend ausgestattete Computer brauchen, um vernünftig zu funktionieren. So muss man bei der PlayStation VR mit einem Rückgang der Grafikqualität vorliebnehmen, welche sich im Endergebnis zwischen jener der PlayStation 2 und PlayStation 3 einpendelt. Positive Beispiele (Rigs, PlayStation VR Worlds) und negative Beispiele (Driveclub VR) wechseln sich ab und so kann man verschiedene Erfahrungen bei der Nutzung von PlayStation VR haben. Zusätzlich dazu wird auch das HD-Display der Brille für jedes Auge einzeln aufgeteilt, was dazu führt das man kein Full-HD mehr sieht. Somit darf man kein hochaufgelöstes Ergebnis erwarten, denn die Sicht kann ab und an schon mal etwas pixelig wirken. Dennoch klingt dies alles schlimmer, als es wirklich ist. Was PlayStation VR hervorragend hinbekommt, ist ein überzeugendes Immersionserlebnis zu schaffen und damit die grafischen Unzulänglichkeiten mehr als auszugleichen. Wer diese Informationen beherzigt und mit der entsprechenden Erwartungshaltung an die Peripherie herangeht, wird an mancher Stelle vielleicht sogar noch positiv überrascht werden.

 

Die gute alte Technik

 

In der Welt der Virtual Reality ist die PlayStation 4 mit ihrer auf dem Konsolenmarkt eigentlich immer noch führenden Technik leider bereits veraltet. Deshalb ist es überhaupt erstaunlich, dass ein solches Virtual-Reality-System mit dieser sehr guten Funktionsweise überhaupt auf der Konsole installiert werden konnte. Doch nicht nur an dieser Stelle überrascht Sony. Auch die optionalen Move-Controller, welche für ein Immersionserlebnis nahe der Vollständigkeit nötig sind, kennen PlayStation-Nutzer bereits aus der Ära der PlayStation 3. Hier floppten die Controller, weil man herausfand, dass die gute alte Fuchtelsteuerung vor dem Fernseher immer unbeliebter wurde. Mit PlayStation VR fand man für die Controller eine neue überzeugendere Verwendung und macht sie damit zum Nr.-1-Zubehör für ein gelungenes VR-Erlebnis.

 

Was gibt’s noch?

 

Zusätzlich zu Virtual-Reality-Spielen bietet die VR-Brille auch die Möglichkeit seine normalen Filme und seine klassischen PlayStation-4-Spiele auf eine virtuelle Leinwand zu projizieren, welche in drei Größen verfügbar ist. Dabei wird die mittlere Größte für viele wahrscheinlich schon die Wahl Nummer 1 sein, da die größte Version aufgrund ihres geringen Abstands viel zu überwältigend ist. Auch muss man sich darauf einstellen, dass die Auflösung der dargestellten Leinwand geringer ist als die Auflösung der Brille, da sie nur einen Teil des sichtbaren Feldes ausfüllt. Trotzdem kann man auch in dieser Form Filme, Spiele und Videos genießen, was trotz Einschränkungen immer noch sehr viel Spaß macht und wegen der Leinwandgröße auch ein gewisses Maß an Kinoatmosphäre mit sich bringt. Auch das Ansehen von 360°-Videos ist durch diverse neue Apps möglich, die Verwendung von eigenen Videos durch einen USB-Stick allerdings bisher nur mit dem offiziellen Media Player von Sony.

 

Alles in allem…

 

…ist PlayStation VR ein sehr ambitioniertes System, dass dafür, dass es im Grunde das Erste seiner Art im Konsolensektor ist, erstaunlich gut funktioniert und extrem viel Unterhaltungspotenzial bietet. Wer sich der Beschränkungen bewusst ist und das nötige Kleingeld besitzt, bekommt hier eine außergewöhnliche Erfahrung, die hoffentlich über die nächsten Monate noch weiter ausgebaut wird. PlayStation VR ist empfehlens- und unterstützenswert und sollte von jedem Fan von Videospielen im mindesten einmal probegespielt werden.

 

Bildergalerie von Playstation VR (9 Bilder)


Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski

 

Playstation VR ist der außergewöhnliche Versuch Virtual Reality in weltweite Wohnzimmer zu bringen. Obwohl das System noch lange nicht perfekt ist, funktioniert es erstaunlich gut und kann mit einem sehr hohen Unterhaltungsfaktor überzeugen. Eine klare Kaufempfehlung für Videospiel-Enthusiasten, die wissen wollen wohin die Zukunft des Videospielens sich bewegen wird.


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