Puppet Master
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BEWERTUNG |
03.07.2015 von Mario von CzapiewskiNeben der allseits bekannten Horrorpuppe Chucky eröffnete eine weitere Filmreihe Ende der achtziger Jahre das Genre des Puppenhorrorfilms. Und zwar nicht, wie wir es aktuell mit Filmen wie Dead Silence oder Annabelle vorgesetzt bekommen, in welchen passive Puppen uninspiriert herumsitzen und gruselige Musik und polternde Geister den Horrorfaktor ausmachen, sondern mit aktiven, bösartigen und aggressiven Puppen, die tatsächlich auch agieren und im klassischen Slasherstil meucheln was das Zeug hält. Edel veröffentlicht nun den 1989 erstveröffentlichten Start der Reihe - Puppet Master - endlich in einer HD-Fassung auf Blu-ray ...
Ein Team von Wissenschaftler inspiziert das ehemalige Domizil des legendären Puppenmachers Andre Toulon (William Hickey) und macht Bekanntschaft mit einer Handvoll Puppen, die einem unbekannten Meister gehorchen und sich an dem Wissenschaftlerteam zu schaffen machen. Doch während die kleinen Puppen morden, eröffnet sich das Geheimnis um Andre Toulon und seiner bösartigen Hinterlassenschaft …
Puppet Master ist Kult – und zwar im klassischen Sinne. Obwohl die vor allem in Amerika sehr erfolgreiche Filmreihe der Low-Budget-Produktionsschmiede Full Moon Pictures immer mit ihrem niedrigen Budget zu kämpfen hatte, erschienen bis heute zehn Fortsetzungen (!) zu diesem 1989 veröffentlichten kleinen Horrorfilm. Neben seinem Big-Budget-Bruder Chucky ist dies die einzige Puppenhorrorreihe, die sich über viele Jahre behaupten konnte.
Inhaltlich bietet der Film eine sehr interessante Geschichte, die sich vornehmlich nicht um die Puppen, sondern um ihr Umfeld handelt. Wichtig zu wissen ist, dass die Puppen nicht grundsätzlich böse sind, sondern von entsprechenden Meistern zu guten oder bösen Taten eingesetzt werden. Dieser Umstand soll sich in den späteren Teilen immer wieder ändern, sodass die Puppen mal gute oder mal böse Dinge verrichten. Im ersten Teil von Puppet Master jedoch werden sie noch beinahe ausschließlich für böses eingesetzt, wodurch die Puppen den ganzen Film über ihre Bedrohlichkeit behalten.
Schauspielerisch bietet der Film Heimvideo-Durchschnitt und auch technisch ist der Film grundsätzlich nur solide. Man darf hier bei weitem keinen technisch beeindruckenden Film erwarten, da es sich um eine Heimvideoproduktion der achtziger Jahre handelt, dessen Esprit der Film an allen Ecken und Enden auch versprüht. Dennoch besitzt der Film, gerade auch durch die Puppen und ihre handwerkliche Machart einen unfassbaren Charme. Auch die Titelmusik, die sich bis zum zehnten Teil beinahe variationslos gehalten hat, sorgt für Gänsehaut. Generell kann man der Filmreihe und somit auch dem ersten Teil, ein sehr gutes Händchen für Filmmusik zusprechen, was sie aus der Masse der Heimvideos deutlich hervorhebt.
Blutig wird es auch an einigen Stellen, was dem Film in Deutschland lange Zeit eine Indizierung einbrachte. Edel veröffentlicht hier die R-Rated-Fassung, was bedeutet, dass der Film gegenüber der (jedoch nur auf DVD erhältlichen) Unrated-Fassung leicht zensiert ist. Einige blutige Einstellungen fehlen – jedoch ist dieser Umstand auf das Fehlen eines HD-Masters der Unrated-Fassung zurückzuführen. Die fehlenden Szenen sind aber immerhin dem Bonusmaterial beigefügt – löblich!
Die Blu-ray-Veröffentlichung ist grundsätzlich sehr gut gelungen. Das Bild wackelt zwar etwas, ist jedoch sehr klar und scharf. Die deutsche Originalsynchronisation ist vorhanden, ebenso wie zwei Versionen des englischen Originaltons. Auch an Extras hat man gedacht und so bekommt man, neben der bereits erwähnten Zusammenfassung der fehlenden Szenen aus der Unrated-Fassung, ein Behind The Scenes und eine Bildergalerie. Auch Trailer zu weiteren Puppet Master Filmen befinden sich auf der Blu-ray. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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