The Defenders

The Defenders

Originaltitel: Marvel's The Defenders
Genre: Action • Fantasy
Regie: S.J. Clarkson u.a.
Hauptdarsteller: Charlie Cox • Krysten Ritter • Mike Colter • Finn Jones
Laufzeit: Streaming (ca. 340 Min)
Label: Netflix

The Defenders   29.08.2017 von LorD Avenger

Die geheime Untergrundorganisation "Die Hand" zwingt die in New York verteilten Superhelden ihre Wege zu kreuzen und sich gegen die Bösen aufzulehnen, die für das Erreichen ihrer Zwecke die ganze Stadt zu vernichten drohen...

 

Inhalt


Netflix' Marvel-Serien sind bei mir als riesigem Marvel- und Superheldenfan eine durchwachsene Geschichte - auch wenn ich die Kampfchoreografien in Daredevil liebe und die Effekte von Luke Cage mich überzeugen konnten, so hat mich doch keine der Serien umgehauen. Das hat in der wachsenden Liste der Eigenproduktionen tatsächlich nur die superstarke Privatdetektivin Jessica Jones geschafft, wobei man sich auch die mystische Iron Fist gut anschauen konnte. Ein Zusammenschluss all dieser grundverschiedenen Kämpfer für Recht und Ordnung aber? Was gibt es Besseres als Superhelden-Crossover?

 

Marvel's The Defenders präsentiert sich lediglich als 8-teilige Miniserie und mit gleich drei Protagonisten mehr als sonst muss sie natürlich Gas geben - und das macht sich bemerkbar. Die Serie hat Dampf und nach einer kurzen Einführung aller Helden finden sie sich auch schon im Handumdrehen zusammen wieder - plausibel und vor allem episch. Tut mir wirklich leid, aber das sind Crossover für mich nahezu immer: epic! Gerade bei vier Charakteren, die mir alle schon über zahlreiche Episoden ans Herz gewachsen sind, wenn auch manche mehr als andere.

 

Kurzer Fun Fact zwischendurch: Die Defenders ist auch ein Begriff in den Marvel-Comics, obgleich die Gruppe sich dort ursprünglich aus Doctor Strange, Hulk, Namor und dem Silver Surfer zusammensetzte. Aber auch da schafften es zwischenzeitlich unsere Netflix-Helden teilzunehmen, mit der Ausnahme von Jessica Jones.

 

Die geheimnisvolle Hand, die sich speziell in Daredevil und Iron Fist als mächtiger Gegenspieler herauskristallisiert hat, nimmt nun endlich konkrete Gestalt an und legt das geheimnisvolle Image der Untergrundorganisation mit unklaren Zielen ab. Bereits bekannte Mitglieder treten weiter in den Vordergrund, werden aktiver und schicken nicht mehr ausschließlich nur Handlanger in den Kampf, aber auch neue Figuren haben ihren großen sowie überzeugenden Auftritt - allen voran die von Alien-Star Sigourney Weaver gespielte Hand-Chefin. Als gemeinsamer Angelpunkt der Serien ist es unheimlich interessant mit anzusehen, wie sich all die Geheimnisse lüften und man endlich etwas über den Antrieb der Schurken erfährt, die so mächtig sind, dass ein Superheld alleine nicht mit ihnen fertig wird. So einzelgängerisch sie alle auch sein mögen, für diesen Kampf müssen sie über ihren Schatten springen und sich widerwillig mit den anderen Helden der Stadt zusammenschließen. Das Resultat daraus sind einige Streitigkeiten aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen und Ansichten, aber auch jede Menge geiler Action.

 

Gerade die Action bekommt aber auch einen äußerst unliebsamen Dämpfer durch ein wahres Schnittgewitter seitens der Regie. Die Actionszenen, denen mit 4-8 Hauptkämpfern ohnehin schon schwer zu folgen ist, werden förmlich zerstört von unzähligen rasanten Schnitten, die einem mehr Kopfschmerzen bereit als die Wackel-Handkamera eines Blair Witch Projects. Ob die Aufnahmen oder Choreografien so unbrauchbar waren, dass man alles notdürftig derart ungeschickt zusammensetzen musste, kann ich nicht beurteilen, aber speziell eine Szene zum Finale hin offenbart, dass es auch anders geht - eine richtig geile Kampfsequenz mit sämtlichen Kämpfern, einer drehenden Kamera und keinem einzigen Schnitt über eine solide Anzahl von Sekunden hinweg.

 

Davon abgesehen empfand ich die Regie als erfrischend gelungen, gerade in der Farbgebung - einem Aspekt, der mir wahrscheinlich noch in keinem Film oder keiner Serie zuvor sonderlich aufgefallen wäre. Hier merkt man aber schnell, dass gerade bei Luke Cage und Jessica Jones die jeweiligen Bildstile ihrer eigenständigen Serien beibehalten wurden - sprich Jessicas Szenen haben ein kalten Blauton und Luke zeichnet sich durch einen konstanten Gelbstich aus. Sobald einem das erst einmal auffällt, erkennt man schnell wie gezielt auf diese Aspekte hingearbeitet wurde mit gleichbleibenden Farbelementen in ihrer Kleidung und Umgebung - nicht zuletzt mehr als offensichtlich im etwas zu langen, aber verflucht geilen Intro dargestellt.

 

Die Miniserie The Defenders enthält folgende Episoden:

 

  • Folge 01 - Das H-Wort
  • Folge 02 - Fieser rechter Haken
  • Folge 03 - Schlechtes Benehmen
  • Folge 04 - Royal Dragon
  • Folge 05 - Schutzsuche
  • Folge 06 - Der Schüssel
  • Folge 07 - Fish in the Jailhouse
  • Folge 08 - The Defenders


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Marvel's The Defenders ist ein gelungenes Crossover sämtlicher bisheriger Netflix-Superhelden, zu denen sich demnächst dann auch noch der heiß ersehnte Punisher dazu gesellt. Die lieb gewonnen Haupt- und Nebenfiguren entwickeln sich weiter und springen über ihre Schatten, um sich den alten wie auch neuen Gegenspielern zu stellen, die ihre Stadt bedrohen. Auch wenn der unglückliche Schnitt die eigentlich geilen Actionsequenzen etwas zerstört, ist alles verdammt gut inszeniert und macht kurzweiligen Spaß. Wie schon in seiner eigenen Serie, kann man einige Handlungen der Iron Fist nicht wirklich nachvollziehen, aber dafür hat er ja auch drei Mitstreiter, die das für ihn ausbügeln - drei Mitstreiter übrigens, für deren eigene Serien die Ereignisse in The Defenders von großer Bedeutung sein werden. Dementsprechend bleibt die Miniserie seinen großen Kinofilmvorbildern treu und präsentiert sich als das Avengers der Netflix-Heldenserien.


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