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Winter Sports 2011 - Go for Gold

Publisher: dtp entertainment AG
Entwicklerstudio: 49Games
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Wintersportsammlung
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 26.11.2010
USK 0

Winter Sports 2011 - Go for Gold   19.01.2011 von DeWerni

Seit Kurzem ist es endlich wieder soweit: Wintersportfreunde dürfen ihre Hobbies intensiv ausüben. Da ist es auch wieder Zeit für RTL Sports gewesen, das entsprechende Spiel herauszubringen. Die jährliche Ausgabe der Winter Sports bringt Neuigkeiten mit sich, wartet aber auch mit alten Problemen auf…

Wintersportfans unter Euch werden sich freuen. Seit Kurzem ist es wieder Winter, man kann die Wintersportgeräte für einen Kurztrip in die Berge einpacken und einfach drauf los fahren. Das ist die Zeit, in der auch RTL Games jährlich das Spiel für die kalte Jahreszeit veröffentlicht. Mit der diesjährigen Version werden uns einige Verbesserungen und Neuerungen präsentiert, aber auch einiges Bekanntes geboten. Eine der schönen Neuerungen, die auch Spaß bereitet, ist auf jeden Fall die Integration einer neuen Sportart, nämlich das Schneemobil Cross. Außerdem wurden die Nationen integriert, deren Fehlen einer der Negativpunkte war, die ich bereits bei der letztjährigen Version bemängelt hatte, was ihr hier noch einmal nachlesen könnt. Insgesamt finde ich die Liste der Neuerungen allerdings überschaubar. Abgesehen vom Schneemobil Cross stehen euch die gleichen acht Disziplinen wie im letzten Jahr zur Verfügung: Viererbob, Biathlon, Snowboard Cross, Skifliegen, Ski Alpin, Ski Freeride, Shorttrack und Eiskunstlauf. Letztes Jahr hatte man auf einmal gleich zehn Disziplinen gestrichen, jetzt kommt wieder eine dazu – naja. Ein wenig mehr hätte man an dieser Stelle schon tun können. Wenigstens hat sich bei der Steuerung etwas getan und auch innerhalb der Sportarten gibt es ein paar Änderungen. So, dann aber nun nichts wie ab auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Die Laufbahn als Wintersportteam

Wenn ihr das Menü betretet, so bekommt Ihr eigentlich erst einmal nur eine Unterscheidung zwischen Single-Player- und Multiplayermodus geboten. Im Single-Player-Bereich ist dann das zentrale Element die Karriere, neben der Ihr auch eigentlich nur noch einzelne Cups ausspielen könnt oder einzelne Disziplinen trainieren. Wenn man sich dann gleich in die Karriere stürzt, darf man zuerst ein Team wählen. Diese Teams haben die gleichen Bezeichnungen wie im letzten Jahr und tragen interessante Namen, wie die „Galaktischen“, die „Polar Bears“ oder auch „The Royals“. Naja, ich finde diese Teams an dieser Stelle nicht ganz so passend, auch wenn man damit einfach versucht, etwas mehr Pepp ins Spiel zu bringen. Für mich gehören einfach die typischen Nationalteams an diese Stelle, auch wenn das etwas altmodisch klingt. Zum Glück kann man diese zusätzlich zur Teambezeichnung wenigstens auch noch wählen, was aber im Spiel wenige Auswirkungen hat. Außer der Nationalhymne bei den Siegerehrungen macht die genaue Wahl auch keinen Unterschied, schade. Als nächstes kommt man in das Karrieremenü, in dem man seine Sportler vor sich sieht, für jede Sportart einen anderen Sportler. Von hier aus kann man einen der Cups in verschiedenen Schwierigkeitsgraden starten, sich diversen Herausforderungen stellen oder sein Team managen. Durch Platzierungen in den Wettbewerben oder den Cups und durch Meisterung von Herausforderungen bekommt man Erfahrungspunkte, die einem zum einen beim Aufstieg im Rangsystem helfen, aber auch Punkte zum Ausbau der eigenen Fähigkeiten zur Verfügung stellen. So kann man die allgemeinen Fähigkeiten jedes einzelnen der neun Sportler bis auf 100 Ausbauen, sowie jeweils vier disziplinenspezifische Specials kaufen, die etwas mehr Einsatz von Erfahrungspunkte kosten. Diese Verbesserungen merkt man während des Spielens auf alle Fälle deutlich, man kommt hinter den Computergegnern deutlich besser hinterher oder fährt ihnen sogar davon. Außerdem sorgt es auch für eine etwas länger andauernde Motivation.

Die Cups an sich sind eigentlich immer sehr ähnlich gestrickt. Es werden so in etwa 3-8 verschiedene Sportarten aneinander gehängt, die meist unter einem Motto stehen, wie beispielsweise der Zusammenfassung von eher skandinavischen Sportarten oder der Ausführung der Sportevents in der Dämmerung. Dort kämpft Ihr dann gegen drei andere Teams um die Medaillen. Jede Platzierung bringt Euch außerdem Punkte für die Cupplatzierung. Ziel ist es dabei natürlich nicht nur einzelne Wettbewerbe zu gewinnen, sondern möglichst den ganzen Cup. So sammelt Ihr immer mehr Erfahrung, werdet besser und kämpft Euch so zum Sieger jedes Cups hoch, was auf Dauer und in den höheren Schwierigkeitsgraden nicht allzu einfach ist. Schade ist dabei nur, dass sich die Sportarten bei einer Auswahl von neuen verschiedenen Disziplinen natürlich sehr oft wiederholen. In der Karriere steht Euch außerdem auch noch die Meisterung von Herausforderungen bevor. Dieser auch aus den Vorversionen bekannte Modus wurde erstmals in die Karriere eingebaut. Jede Herausforderung besteht aus einer Sportart, in der Ihr etwas Spezielles erreichen müsst. Dies beginnt mit dem Unterbieten spezieller Zeiten, dem Ausweichen irgendwelcher Totenköpfe, dem Durchführen einer bestimmten Anzahl an Tricks, geht über das Landen in einer bestimmten Zone (Skifliegen) und endet schließlich mit dem Zusammenaddieren von Zahlen, die Euch auf der Strecke begegnen, was durchaus fordernd ist. Für jede Sportart gibt es dann auch noch einen Bossfight, in dem Ihr den oder die weltbeste(n) Sportler(in) in der jeweiligen Disziplin schlagen müsst. Auch für die Herausforderungen bekommt Ihr dann wieder Erfahrungspunkte oder Aufwertungen, die Euer Team verbessern. Hier herrscht auf jeden Fall eine Menge Abwechslung. Schade nur, dass die Karriere sehr schnell durchgespielt ist.

Online oder in gemütlicher Runde könnt Ihr auch im Splitscreen gegen menschliche Spieler antreten. An dieser Stelle sei aber gleich darauf hingewiesen, dass online leider aufgrund der relativ geringen Verbreitung des Spiels nicht allzu viel los ist. Trotz allem haben sich die Entwickler hier richtig Mühe gegeben, nicht nur einfache Wettbewerbe gegeneinander im auf Dauer langweiligen Kampf um Medaillen anzubieten. Hier müsst Ihr beispielsweise gegeneinander Münzen auf den Pisten einsammeln oder die Flagge bei „Capture the Flag“ vor der Kunkurrenz einnehmen, indem Ihr sie anrempelt und nicht, wie sonst üblich, tötet. Außerdem gibt es den Speed Contest oder die Domination, bei denen Ihr möglichst viele Punkte kontrollieren müsst, was sich schon ein wenig mysteriös anhört. Auch wenn das Ganze eher unrealistisch ist, haben sich die Entwickler ihre Gedanken gemacht, und es macht mit ein paar Freunden wirklich Spaß. Nur richtige Wettkämpfe im Stile der Cups kann man leider nicht durchführen.

Gameplay
Das Gameplay ist wieder mal ein zweischneidiges Ding. Es gibt meiner Ansicht nach leider zu viele Sportarten, die der gleichen grundlegenden Steuerung im dem Prinzip folgen. So muss man beispielsweise beim Snowboard Cross, dem Ski Freeride und dem Schneemobil Cross immer ähnliche Pisten mit Schanzen runterfahren, im richtigen Moment den Sprung aktivieren, um im Flug dann Tricks auslösen zu können. Kann man eine dieser Sportarten meistern, kann man alle. Das ist leider natürlich wenig abwechslungsreich und fordernd. Richtig gut gelungen dagegen ist, wie auch schon im Vorjahr, das Eiskunstlaufen. Eigentlich finde ich diese Sportart richtig langweilig, aber hier macht es eine Menge Spaß, man hat hier sogar noch Erweiterungen eingebaut. So sieht man seine Sportlerin, die auf dem Eis einen Kreis mit sich führt. Passend zur Musik erscheinen diverse Knöpfe auf dem Eis, die man in dem Moment drücken muss, wenn sich der angesprochene Kreis darüber befindet. Erweitert worden ist das Ganze um zusätzliche Linien, die sich hinter dem Knöpfen auf dem Eis langziehen und andeuten, dass man den Knopf noch eine Weile gedrückt halten muss, um die Bewegung perfekt auszuführen. Auch wenn sich das nicht sehr spektakulär anhört, es macht richtig Spaß. Alle anderen Sportarten warten mit wenig Überraschendem auf. Beim Skifliegen muss man hauptsächlich den richtigen Absprung finden, dann in der Luft balancieren und schließlich den richtigen Knopf im richtigen Moment zur Landung klicken. Beim Viererbob und dem Ski Alpin muss man ordentlich Gas geben und die Sportler in der Spur halten. Biathlon und Shorttrack sind aus meiner Sicht die langweiligsten Alternativen und verkommen zum permanenten Gedrückt halten des „Gashebels“ gepaart mit Lenken und eventuellem Schießen. Diese sind auf Dauer leider etwas eintönig und wenig herausfordernd. Insgesamt ist auch das allgemeine Gameplay ein wenig verbessert worden. Im letzten Jahr hatte man das Gefühl, den Sportler gar nicht richtig unter Kontrolle zu haben, das ist in diesem Jahr auf jeden Fall besser, auch wenn man sich am Eiskunstlauf ein Beispiel nehmen sollte und durchaus mehr Sportarten mit abwechslungsreicherer Steuerung integrieren sollte.

Grafik und Sound
An dieser Stelle kann und darf man natürlich kein technisches Wunderwerk erwarten. Dementsprechend ist die Technik auch in Ordnung, hat aber auch einige Ecken und Kanten. Wie auch letztes Jahr sind die Panoramen, also die Gestaltung der Landschaft, sehr schön gelungen. Auch die Bewegungsabläufe kann man so durchgehen lassen, sie wirken nicht wirklich authentisch, aber bei so einem Arcadespiel, bei dem Realismus doch nicht ganz so groß geschrieben wird, kann man damit leben. Etwas störend wirken die Grafikfehler bei den Wiederholungen. Da taucht der Ski plötzlich einmal unter die Oberfläche ab, ohne Spuren zu hinterlassen, und das obwohl man auf einer steinharten Piste fährt. Generell sind die Effekte, die der Schnee hinterlässt eher ein wenig dürftig ausgefallen. Der Ton geht meist in Ordnung. Dabei wirken zwar auch die Soundeffekte nicht immer realistisch und haben durchaus den einen oder anderen Aussetzer, wie beispielsweise bei der Jubelszene über den ersten Platz beim Ski Alpin Wettbewerb, bei dem es plötzlich mucksmäuschenstill ist, und das obwohl alle – Athlet und Zuschauer – noch jubeln. Die Musik, die hauptsächlich während des Menüs im Hintergrund dudelt, ist nichts besonderes, aber sie passt. Die Kommentatoren versuchen, das Ganze mit lockeren Sprüchen aufzuheitern, die sich nur ein wenig oft wiederholen und deren Humor einem doch mit der Zeit auf die Nerven geht. Alles in allem kann man bei der technischen Umsetzung von einem Durchschnitt sprechen, die dem Niveau und den Ansprüchen eines solchen Spiels durchaus genügen. Atmosphärisch hat man zwar nachgelegt, aber es ist immer noch eine Menge Luft nach oben.

 


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

So richtig überzeugen konnte mich auch die diesjährige Ausgabe der Winter Sports 2011 nicht. Zwar hat man einige der Anregungen und Kritikpunkte der Vorjahresversion umgesetzt, wie beispielsweise die fehlende Integration der Nationalitäten, andererseits wurden nervige Features einfach belassen, wie sie waren, wie die seltsamen Teamnamen oder die zu ähnliche Steuerung der Sportarten. Aber das Spiel hat trotz allem auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung, was zum einen an den vorhandenen Multiplayermodi und zum anderen an der netten Karriere mit ihren diversen Cups und Herausforderungen liegt. Der technische Bereich des Games ist nicht überragend, aber ausreichend für ein solches Spiel. Was mir noch ein wenig fehlt, ist die sportliche Atmosphäre. Die integrierten Intros sind auf Dauer eher nervig und auch die Siegerehrungen schaut man sich wohl nicht mehr als 1-2mal an. Da besteht noch Nachholbedarf. Ansonsten eine gelungene, solide Umsetzung für alle Wintersportfans, die ihre Sportart lieber vom Sofa aus durchführen, als sich selber die Bretter unter die Füße zu schnallen. Allerdings empfehle ich einen Kauf nur dann, wenn man die Vorgängerversion noch nicht besitzt…


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positiv negativ
  • Netter Karrieremodus
  • Einfache Steuerung
  • Neue Disziplin (Schneemobilrennen)
  • Facettenreiche Herausforderungen
  • Spaßiger Mehrspielermodus
  • Wenige Neuerungen
  • Immer noch nervige Teamnamen
  • Disziplinen teilweise sehr ähnlich
  • Wenig sportliche Atmosphäre





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