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Big League Sports

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Activision
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Kinect-Sportsammlung
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 11.11.2011
USK 6

Big League Sports   30.01.2012 von DeWerni

Mit Big League Sports bekommen wir Sofasportler wieder einmal Nachschub, was die sportliche Betätigung vor der Konsole angeht. Dabei handelt es sich dieses Mal um das Konkurrenzprodukt aus dem Hause Activision zur erfolgreichen Kinect Sports-Reihe...

In der letzten Zeit gerade vor Weihnachten wurde der Markt verständlicherweise mit neuen Titeln für die Bewegungssteuerung der Konsolen geflutet.
Das gleiche gilt auch für die controllerlose Steuerung Kinect von Microsoft. Wenn man unsere letzten Tests aus diesem Bereich begutachtet, so wird man leider feststellen, dass die Spiele oftmals nicht wirklich in der oberen qualitativen Ebene anzusiedeln waren – sei es Cabela's Adventure Camp, Rapala für Kinect oder Eurosport Winter Stars, keines konnte wirklich überzeugen. Nun kam Activision vor Kurzem mit der nächsten sportlichen Minispielsammlung auf den Markt und versuchte, sich dabei an der relativ erfolgreichen Kinect-Sports-Reihe zu orientieren. Denn auch hier kommen sechs Sportarten zum Einsatz, die man bis auf Basketball alle schon einmal so gesehen hat. Dabei handelt es sich um typische und relativ gut umsetzbare Sportarten, wie Golf, Fußball, Baseball, Football, Eishockey und eben das angesprochene Basketball. Wenn man im Hauptmenü des Spiels angekommen ist, so hat man die Auswahl zwischen einem Turnier, bei dem verschiedene Sportarten kombiniert gegeneinander gespielt werden und dem typischen Spielmodus, bei dem sich Sportart und Spieleranzahl festlegen lassen und man einfach drauf losspielt. Generell lässt sich vorab festhalten, dass alle Sportarten aus drei verschiedenen Modi bestehen, wobei einer davon immer Big League Baseball, Football, Eishockey und so weiter heißt und dem eigentlichen Wettkampf am nächsten kommt. Die anderen beiden Modi sind oft ähnlich, unterscheiden sich aber auch oftmals. Doch nun ein genauerer Blick auf die einzelnen Sportarten:

Baseball

Beim Baseball kann man beide Seiten des Wettkampfes annehmen. Beim Modus Big League Baseball spielt man drei Innings gegeneinander oder gegen den Computer. Hier muss man als Werfer die Richtung des Wurfs einstellen, indem man ein Fadenkreuz auf dem Schirm per Ausführung einer virtuellen Wurfbewegung fixiert, und dann den Ballwurf noch per ausgebreiteten Armen im Segelflug beeinflussen kann. So versucht man, den Schläger dazu zu bringen, den Ball nicht oder nicht optimal zu treffen. Wird dieser trotzdem getroffen, kommt er damit ein, zwei, drei oder im Falle eines Homeruns vier Bases weiter, je nach Qualität des Treffers. Auch ein sogenannter Fly out (Fangen des geschlagenen Balls aus der Luft und der dadurch folgende Out des Schlägers) ist möglich. Als Schläger stellt man sich wie ein echter Batter auf, nachdem man die Schlaghand gewählt hat. Man muss dann schauen, wann und wohin (oben, mitte oder unten) der Ball geworfen wird und den Schlag entsprechend platzieren. Außerdem kann man auch hier den Flug des Balls durch Segeln mit ausgebreiteten Armen steuern. Wer nach drei Innings (wechselnde Schlag- und Wurfperiode) die meisten Spieler nach Hause gebracht hat, hat gewonnen. Alternativ gibt es beim Baseball auch die Minispiele Fängerwahnsinn, bei dem man möglichst viele Bälle per Fixierung der Hand auf einem Fadenkreuz fangen muss, und Homerunheld, bei dem es heißt, möglichst in Rahmen von sieben Schlagversuchen viele Punkte zu sammeln, was mit Homeruns und weiten Schlägen am besten funktioniert. Außerdem kann man hierbei Punkte sammeln, indem man den Ball durch verschiedene Markierungen fliegen lässt, die Bonuspunkte ergeben.
Bewertung Baseball: 7


Fussball
Bei der Lieblingssportart der Deutschen steht man beim Big League Fußball lediglich in der Offensive.
Hierbei sind drei Gegenspieler auszuspielen, bevor man den Abschluss auf das Tor erledigen kann. Dazu startet man das Ganze per Laufbewegung. Im Anschluss daran läuft man nacheinander auf die drei Gegenspieler zu und muss entweder nach rechts oder links mit einer Körperbewegung ausweichen oder der Grätsche durch einen geschickten Sprung entgehen. Dann darf man den Torabschluss entweder per Schuss oder durch einen Kopfball nach Flanke einleiten und schließlich das Tor feiern, wenn man auch diesen Part meistert. Als besondere Herausforderung, wenn man ein paar erfolgreiche Aktionen in Serie gemeistert hat, switcht das Game in den Pro-Modus, in dem man die notwendigen Bewegungen bei den Gegenspielern nicht mehr angezeigt bekommt, sondern durch Beobachtung dieser selbst erahnen muss. So darf man sich drei Mal an einem Torerfolg versuchen. Als Minispiele stehen beim Fußball zudem die Fußballabwehr, bei dem man als Torwart möglichst viele der abgegebenen Torschüsse in einer gewissen Zeit abwehren muss, und der Punktekicker bereit, bei dem man auf Zielscheiben im Tor schießt. Außerdem sind die Zielscheiben unterschiedlich groß, was in der Anzahl der Punkte mündet oder auch für Zeitboni oder -mali sorgen kann.
Bewertung Fussball: 6


Eishockey
Eishockey orientiert sich doch von der Realisierung her recht deutlich am Fußball. Auch hierbei muss man beim Big League Eishockey eigentlich nur drei Gegenspieler austanzen, bevor man zum Torabschluss kommt. Zudem muss man zu Beginn nach dem Loslaufen noch einen Gegenspieler wegchecken, um den Puck in Besitz zu nehmen. Beim Schlagschuss muss man dann einen Pfeil, der sich permanent von rechts nach links und zurück bewegt, durch Ausholbewegung fixieren. So kann man die Richtung des Torschusses festlegen. Anschließend macht man das Gleiche per Schlagbewegung mit der Höhe des Schusses. Auch hier hat man drei Versuche, um den oder die Torerfolg(e) perfekt zu machen. Die Minispiele sind zudem sehr ähnlich dem Fußball gestaltet. Man hat den Torwart-Handschuh, bei dem man einfach Schlagschüsse parieren muss, und die Schlagschuss-Herausforderung zur Auswahl, bei der man wiederum Zielscheiben und Tor treffen muss, um so möglichst viele Punkte zu ergattern. Einziger Unterschied zum Fußball sind der fehlende Torhüter und dafür die rotierende rote Scheibe, die den Punkt abwehren kann.
Bewertung Eishockey: 6

Football
Auch die Sportart Football orientiert sich von der Durchführung her doch sehr an den beiden vorherigen Sportarten.
Wiederum muss man beim Big League Football mit geschickten Bewegungen (Sprung, Ducken, Check rechts/links) in der Offensive dieses Mal vier Gegenspieler umgehen, bevor man zum Touchdown in die Endzone rennt. Dort darf man dann noch den Spike (das demonstrative Werfen des Balls auf den Boden) erledigen. Um diesen zu starten, holt man mit einer Handbewegung nach oben aus, wartet ab, bis ein Powerbalken richtig gefüllt ist, und führt dann den Wurf zum Boden hin aus. Bei den Minispielen gibt es prinzipiell nichts Neues. Dabei gibt es das Field Goal, bei dem man das Ei erst kickt, um es dann per Segelsteuerung (siehe Baseball) durch Punkte bringende Markierungen fliegen zu lassen, um schließlich das Fieldgoal zu erzielen. Das Minispiel erstreckt sich über drei Runden, die immer schwerer werden, weil sich zusätzliche Hindernisse in die Flugbahn Runde für Runde einschleichen. Zudem habt Ihr noch das Minispiel Touchdown-Pass zur Auswahl. Dabei steht Ihr als Quarterback nach dem Hut drei Gegenspielern gegenüber, deren Angriff man wiederum durch geschickte Bewegungen ausweichen kann, bevor man zum Touchdown-Pass ansetzt. Nun heißt es nur noch per Richtung, in den Ihr den Pass ansetzt, den richtigen Mitspieler auszuwählen und schließlich das Ei mit der Hand zu fangen.
Bewertung Football: 5


Basketball
Die Sportart Basketball ist sehr zweischneidig realisiert.
Grob gesagt könnte man festhalten, dass Big League Basketball doch wieder dem Einheitsbrei der vorangegangenen Sportarten folgt, während die Minispiele sehr schön umgesetzt sind. Bei Big League Basketball spielt man drei Gegenspieler per Körperbewegung oder Prellen aus. Ob im Pro-Modus (mit oder ohne Aktionssymbole) oder nicht, richtet sich nach erfolgreichen Voraktionen. Man springt dann im richtigen Moment ab, um den Ball möglichst per Slamdunk im Korb zu versenken. Das erste Minispiel beim Basketball ist Blocks, bei dem man durch Springen im richtigen Moment und der Verwendung der Arme die heranfliegenden Bälle von Korb fernhalten muss. Bei der Wurf-Herausforderung muss man versuchen, möglichst viele Körbe selbst zu erzielen. Werfen muss man dabei immer etwa von der Drei-Punkte-Markierung von verschiedenen Positionen rund um den Korb. Gestartet wird jeder Korbversuch, indem man einen virtuellen Ball mit den Armen abwurfbereit zur Schulter führt. Der eigene Spieler springt hoch und ein Zielbalken bewegt sich nach oben. Nun muss man per Ausführen der eigentlichen Wurfbewegung in einem grünen Bereich dieser Markierung den Ball loswerfen. Gelingt es, das im grünen Bereich zu tun, trifft man den Korb. So gilt es, wiederum möglichst viele Punkte zu sammeln.
Bewertung Basketball: 8


Golf
Big
League Golf ist relativ solide, aber leider doch auch recht unspektakulär realisiert.
Dabei gilt es zunächst, drei Golflöcher zu meistern. Dazu muss man bei jedem Schlag, die Richtung fixieren, indem man einen sich von links nach rechts und zurück bewegenden Pfeil per Ausholbewegung anhält und das Gleiche nochmals für die Power des Schlags durchführt. Für die benötigte Kraft eines Schlags bis zum Loch kann man sich zudem an einer Markierung am Balken orientieren. So muss man das Green erreichen, um den Ball schließlich ins Loch zu putten. Dabei muss man dann die gesamte Schlagbewegung im richtigen Moment durchführen. Dieser ist dann gekommen, wenn sich der Richtungspfeil über einer Fähnchenmarkierung befindet. So muss man versuchen, nacheinander ein Par-3, -4 und -5 Parcours mit möglichst wenigen Schlägen zu meistern. Ein Minispiel beim Golf ist die Putt-Herausforderung, bei der man Putts durchführen muss, die durch kleine Schanzen und andere Barrieren erschwert werden und so ein wenig an Minigolf erinnern, auch wenn man immer nur einen Schlag zum Einlochen zur Verfügung hat. Beim zweiten Minispiel handelt es sich um den Abschlag-Wettbewerb. Hier muss man Richtung und Power eines Schlags vorgeben, um ihn dann mit Hilfe von Trampolinen und den typischen Segelbewegungen möglichst weit fliegen zu lassen. Außer der Weite helfen wiederum bepunktete Markierungen, die man für eine größere Gesamtpunktzahl durchfliegen kann.
Bewertung Golf: 7


Technik und Menüfuhrung

An dieser Stelle noch ein paar Worte zur technischen Realisierung des Games. Die Kinect-Technik funktioniert meist einwandfrei und erkennt die meisten Bewegungen ohne Probleme. Allerdings gibt es einige spezielle Bewegungen, die anscheinend ein wenig Schwierigkeiten bereiten, dies aber auch nur bei einzelnen Sportarten. So wird beispielsweise mein Sprung beim Basketball fehlerlos erkannt, während ich beim Football praktisch daran verzweifle. Woran das liegt, können sicherlich nur die Entwickler ermitteln. Ansonsten läuft das Ganze aber meist sauber ab, sonstige Fehler in der Erkennung liegen meist an der fehlerhaften Ausführung. Schön ist, dass man vor jedem Minispiel ein bebildertes Tutorial präsentiert bekommt. Die Menüführung dagegen ist aus meiner Sicht eine mittlere Katastrophe. Um das Minispiel innerhalb einer Sportart zu wechseln, muss ich erst zweimal bestätigen, um wieder zur Auswahl der Sportart zu gelangen, die spezielle Sportart erneut auswählen und per erneuter Anwahl endlich zum angestrebten Minispiel zu gelangen. Puh, das hätte man durchaus benutzerfreundlicher gestalten können, vor allem weil die Anwahl per typischem Hand-in-einer-Position-halten sowieso schon relativ lange dauert. Auch das ständige Auswählen der Spielhand pro Sportart nervt mit der Zeit ungemein. Warum wähle ich überhaupt ein Spielerprofil aus, wenn ich die Kontexteinstellungen sowieso immer wieder tätigen muss?! Grafik und Sound sind im Übrigen für ein solches Spiel angemessen. Auch wenn man – gerade was den Sound angeht – von anderen vergleichbaren Spielen schon Besseres gesehen hat, kann man zumindest mit der detailreichen Grafik, die sich im Avatar-Stil darstellt, sehr gut leben. Mehr ist für ein solches Spiel nicht nötig!

Wie schon angedeutet, gibt es auch einen Mehrspielermodus, der aber nicht so richtig zu überzeugen weiß. Zum einen liegt das daran, dass man nur lokal maximal zu viert spielen kann – einen Onlinemodus gibt es gar nicht -, zum anderen darf man dann aber nur nacheinander die Sportarten durchspielen. Ehrlich gesagt braucht man dazu dann auch keinen Mehrspielermodus, das geht auch ganz ohne. Hinter dem Menüpunkt Turnier verbirgt sich im Übrigen noch ein Modus, der es gar nicht verdient, so genannt zu werden. Hier kann man nur unabhängig voneinander Minispiele in beliebiger Reihenfolge aneinanderreihen. Auch hier kommen die angesprochenen, nervigen Fragen nach dem Voranschreiten und dem wirklichen Abschließen der aktuellen Sportart. Einen Mehrwert sehe ich hierbei nicht. Schade, denn hier hätte man einen wirklich guten Multiplayermodus integrieren können.

Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Aus meiner Sicht ist das Game durchaus gelungen und bietet mit ein paar ganz typischen Sportarten, aber auch einigen Exoten durchaus eine Abwechslung zur Kinect-Sports-Reihe von Microsoft. Allerdings gelingt es auch nicht ganz, das Niveau der Reihe zu erreichen. Vor allem im Kontext von Innovation und Umsetzung der Kinect-Technik hinkt das Ganze etwas hinterher. Nichtsdestotrotz sind einige Sportarten richtig gut gelungen. Dass die sportlichen Minispielsammlungen vor allem in Gesellschaft Spaß machen, steht sowieso außer Frage, das gilt auch für Big League Sports. Auch wenn die Macher hier 18 verschiedene Minispielarten in das Game gepackt haben, so fehlt mir doch im Großen und Ganzen etwas das i-Tüpferl, welches das Game zu etwas Außergewöhnlichem gemacht hätte. Insgesamt handelt es sich trotzdem um eine spaßige Realisierung, die für Kinect-Fans durchaus in Gesellschaft ihren Reiz hat.


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