Das kalte Herz
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BEWERTUNG |
24.12.2015 von MarSAlles hat einmal ein Ende, so auch unsere Märchenfilmreihe der Deutschen Film AG (DEFA). Damit sich der Kreis schließt bildet Das kalte Herz unseren Abschluss, der Film welcher 1950 der erste Farbfilm der DEFA-Studios war und auf Grund des großen Erfolgs den Auslöser der DEFA-Märchenfilme darstellte.
Wer übrigens meint, den Regisseur zu kennen, dem möchte ich an dieser Stelle Klarheit verschaffen: Paul Verhoeven ist ein bereits im Jahr 1975 verstorbener Regisseur aus München und hat nichts mit dem gleichnamigen Holländer zu tun, der für seine Filme wie RoboCop, Total Recall oder auch Starship Troopers bekannt ist.
Märchen Nr. 8: Das kalte Herz
Peter ist ein armer Köhler, der zusammen mit seiner Mutter in einer kleinen Waldhütte wohnt. Im Dorf wird er stets verspottet und auch bei der schönen Liesbeth kann er ohne Taler nicht landen. So macht er sich auf in den Wald, um sich als Sonntagskind beim Glasmännchen drei Wünsche erfüllen zu lassen. Peters Wünsche sind jedoch nicht wohl überlegt und nur materiellen Ursprungs, und so ist der neu gewonnene Erfolg schnell wieder verflogen. Wütend auf das Glasmännchen kehrt Peter in den Wald zurück und geht mit dem finsteren Holländer Michel einen Pakt ein. Der Michel ersetzt Peters Herz durch einen Stein und dieser erhält im Gegenzug den erhofften Reichtum. Zunächst scheint auch alles gut zu gehen, doch Peter wird immer jähzorniger und gieriger, bis es zu einem tödlichen Zwischenfall kommt. In diesem Moment erkennt Peter seine Fehler, doch um alles wieder in Ordnung zu bringen muss er erst wieder sein echtes Herz zurückbekommen...
Kein Wunder, dass die Zuschauer nach Das kalte Herz mehr wollten. Der Film besticht auch heute noch durch seine fesselnde Geschichte voller Dramatik, die gleichzeitig auch noch eine wichtige und allgemeingültige Botschaft fürs Leben mit auf den Weg gibt: Das wahre Glück findet man nicht in materiellen Dingen, sondern im eigenen Herzen. Die Ausstattung sowie die Kostüme und, inzwischen sehr angestaubten, Effekte sind hervorragend und verpassen dem Film eine tolle Atmosphäre. Gleiches gilt auch für die stellenweise extrem düsteren Passagen des Films. Auch die Darsteller im Film spielen sehr überzeugend ihre Rollen, vor allem Erwin Geschonnek als Holländer Michel spielt beängstigend gut und verleiht seiner Figur eine unheimliche und finstere Präsenz.
Etwas fragwürdig ist die Entscheidung seitens der FSK, den Film bereits ab 0 Jahren freizugeben, denn einige sehr düstere, gruselige, ja sogar brutale Szenen sind meiner Meinung nach frühestens ab 6 Jahren geeignet, da sonst schlechte Träume vorprogrammiert sind und das richtige Verständnis für das Geschehen in diesem Alter noch überhaupt nicht vorhanden ist.
Das Bild der Blu-ray ist sehr durchwachsen. Auf der einen Seite stehen sehr scharfe Aufnahmen mit vielen Details, auf der anderen Seite sehr verschwommene Bilder mit überhöhtem Kontrast. Auch kleinere Verunreinigungen sind auszumachen, diese halten sich jedoch in Grenzen. Der Ton bewegt sich auf Grund der Stereotonspur nur im vorderen Bereich, hat dort aber eine angenehme Dynamik und bietet stets verständliche Dialoge.
Wer sich unsere Märchenfilmreihe der Deutschen Film AG noch einmal komplett durchlesen möchte, der findet im Folgenden alle Kritiken in der Übersicht:
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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